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13.11.2025
11:07 Uhr

Siemens-Rekordgewinn: Wenn Erfolg und Stellenabbau Hand in Hand gehen

Der Münchner Technologiekonzern Siemens präsentiert sich in Bestform: Mit einem Gewinn von 10,4 Milliarden Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr vermeldet das Unternehmen einen Anstieg von satten 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Konzernchef Roland Busch schwelgt in Superlativen und spricht von einem "Meilenstein" – es sei bereits der dritte Rekordgewinn in Folge. Doch während die Champagnerkorken in den Chefetagen knallen dürften, müssen Tausende Mitarbeiter um ihre Jobs bangen.

Die Schattenseite des Erfolgs

Was für eine perfide Ironie: Während Siemens "stärker denn je" dasteht, wie Busch betont, plant der Konzern gleichzeitig den Abbau von 6.000 Stellen weltweit. Besonders bitter: Fast die Hälfte davon, nämlich 2.750 Arbeitsplätze, sollen in Deutschland wegfallen. Man fragt sich unweigerlich: Ist das die neue deutsche Wirtschaftsrealität? Rekordgewinne auf Kosten der heimischen Belegschaft?

Die euphemistisch als "Kapazitätsanpassungen" bezeichneten Kündigungswellen sollen auch im laufenden Geschäftsjahr weitergehen. Finanzvorstand Ralf Thomas hat dafür bereits 350 bis 400 Millionen Euro für Abfindungen reserviert. Ein Trostpflaster für die Betroffenen? Wohl kaum, wenn man bedenkt, dass ihre Arbeitsplätze trotz blendender Geschäftszahlen geopfert werden.

Milliardenschwere Umbaupläne – aber nicht für Deutschland?

Besonders aufschlussreich ist, wohin die Reise für Siemens geht: Eine Milliarde Euro will der Konzern in den kommenden drei Jahren in KI-Anwendungen investieren. Der Clou dabei: Diese Investitionen sollen an der US-Westküste umgesetzt werden. Buschs Begründung liest sich wie eine schallende Ohrfeige für den Standort Deutschland: Man brauche ein "unreglementiertes Umfeld" und die "besten Leute" – beides finde man offenbar nur in den USA.

"Wir werden weiter an laufenden Kapazitätsanpassungen arbeiten, vor allem in unserem Automatisierungs-Geschäft, und daran, Wettbewerbsfähigkeit in allen Bereichen zu sichern."

Diese Aussage von Finanzvorstand Thomas klingt wie blanker Hohn angesichts der Tatsache, dass Deutschland einst als Wiege der Automatisierungstechnik galt. Nun wandert das Know-how ab, während hierzulande die Lichter ausgehen.

Der große Ausverkauf geht weiter

Als wäre der Stellenabbau nicht genug, trennt sich Siemens auch noch von seiner Mehrheitsbeteiligung an der profitablen Tochter Siemens Healthineers. Aktien im Wert von 15 Milliarden Euro sollen an die Aktionäre abgegeben werden. Die Begründung? Die Geschäfte würden "immer weiter auseinanderdriften". Man könnte auch sagen: Der Konzern zerlegt sich selbst in mundgerechte Häppchen für die Kapitalmärkte.

Der Verkauf der Innomotics-Sparte brachte bereits einen milliardenschweren Sondereffekt, der maßgeblich zum Rekordgewinn beitrug. Es drängt sich der Verdacht auf: Werden hier die Kronjuwelen verscherbelt, um kurzfristig die Bilanzen aufzuhübschen?

Ein Symptom für Deutschlands Niedergang?

Die Siemens-Story ist symptomatisch für die Misere des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Während die Ampel-Koalition mit ideologischen Grabenkämpfen beschäftigt war und die neue Große Koalition unter Friedrich Merz trotz vollmundiger Versprechen neue Schulden in Höhe von 500 Milliarden Euro für ein "Sondervermögen" plant, stimmen die Unternehmen mit den Füßen ab.

Die Botschaft ist eindeutig: Innovation und Wachstum finden woanders statt. Deutschland wird zur verlängerten Werkbank degradiert, während die zukunftsträchtigen Bereiche ins Ausland abwandern. Und die Politik? Sie schaut tatenlos zu oder verschlimmert die Situation noch durch immer neue Regulierungen und Belastungen.

Es ist höchste Zeit für einen Kurswechsel. Deutschland braucht wieder eine Politik, die Unternehmen nicht vertreibt, sondern anzieht. Die Arbeitsplätze schafft, statt sie zu vernichten. Die den Standort stärkt, statt ihn zu schwächen. Sonst werden wir noch viele solcher "Erfolgsmeldungen" lesen müssen – Rekordgewinne bei gleichzeitigem Stellenabbau, bis vom einstigen Industriestandort Deutschland nur noch eine leere Hülle übrig ist.

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