
Schweizer Gold-Deal mit Trump: Verzweifelter Kniefall oder cleverer Schachzug?
Die Schweiz beugt sich dem Druck aus Washington. Mit einem goldenen Handschlag versucht die Eidgenossenschaft, Donald Trumps drakonische Strafzölle von 39 Prozent abzumildern. Der Preis dafür? Die stolze Schweizer Goldraffinerie-Industrie soll teilweise in die USA verlagert werden. Ein Armutszeugnis für die einst so selbstbewusste Alpenrepublik.
Wenn Gold zur politischen Währung wird
Was sich derzeit zwischen Bern und Washington abspielt, gleicht einem Lehrstück in moderner Erpressungspolitik. Trump verhängte die höchsten Importzölle aller entwickelten Nationen gegen die Schweiz – und plötzlich kriechen die Eidgenossen zu Kreuze. Das Angebot an US-Finanzminister Scott Bessent und Handelsbeauftragten Jamieson Greer liest sich wie eine Kapitulationserklärung: Schweizer Raffinerien sollen ihre margenarmen Geschäfte in die USA verlagern, insbesondere das Umschmelzen der in London gehandelten 400-Unzen-Barren in die kleineren, in New York bevorzugten Kilogramm-Barren.
Die Ironie dabei ist kaum zu übersehen. Während die Schweiz ihre Goldverarbeitung – eine der wenigen verbliebenen echten Industrien des Landes – auf dem Altar der Handelspolitik opfert, zeigt sich einmal mehr, wie wertvoll physisches Gold als Vermögensschutz ist. Denn während Politiker kommen und gehen, behält das Edelmetall seinen Wert.
Die grüne Heuchelei schlägt zu
Besonders pikant wird die Situation durch die Forderungen der Schweizer Grünen. Parteipräsidentin Lisa Mazzone fordert eine fünfprozentige Abgabe auf die Goldindustrie und spricht von "schmutzigem Gold". Diese Rhetorik erinnert fatal an die deutsche Klimapolitik, die ebenfalls lieber heimische Industrien zerstört, als pragmatische Lösungen zu suchen. Dass ausgerechnet die Grünen, die sonst jeden Arbeitsplatz in der Solarindustrie mit Subventionen retten wollen, nun 1.500 hochqualifizierte Arbeitsplätze in der Goldraffinerie opfern möchten, entlarvt ihre Doppelmoral.
Der wahre Wert des Goldes zeigt sich in der Krise
Während Politiker in Bern und Washington ihre Machtspielchen treiben, erreichte der Goldpreis kürzlich ein neues Rekordhoch von über 3.800 Dollar pro Unze. Diese Entwicklung unterstreicht eindrucksvoll, warum kluge Anleger gerade in Zeiten politischer Unsicherheit auf physische Edelmetalle setzen sollten. Denn während Handelsabkommen gebrochen, Zölle verhängt und Industrien verlagert werden können, bleibt Gold ein stabiler Wertanker.
Die Schweizer Raffinerien verarbeiten jährlich bis zu 2.000 Tonnen Edelmetalle – ein gewaltiger Strom an realem Wert, der nun möglicherweise teilweise in die USA abfließen könnte. Simone Knobloch, COO von Valcambi SA, dem größten Schweizer Raffineriebetrieb, bringt es auf den Punkt: "Wenn ich mir den Business Case anschaue, macht es keinen Sinn." Die Margen im Raffineriegeschäft seien zu gering, der Markt gesättigt.
Historische Parallelen und aktuelle Lehren
Die Schweizer Goldindustrie hat eine kontroverse Geschichte, die bis zum Nazi-Gold des Zweiten Weltkriegs zurückreicht. Der eigentliche Boom begann jedoch 1968 mit der Gründung des Zürcher Gold-Pools durch drei Schweizer Banken. Seitdem hat sich die Schweiz zum weltgrößten Goldraffinerie-Zentrum entwickelt – eine Position, die nun durch Trumps Handelspolitik bedroht wird.
Diese Entwicklung sollte auch deutschen Anlegern eine Warnung sein. Wenn selbst die traditionell neutrale und wirtschaftsfreundliche Schweiz vor dem Druck aus Washington einknickt, was bedeutet das für die deutsche Wirtschaft? Die Antwort liegt auf der Hand: In Zeiten geopolitischer Verwerfungen und willkürlicher Handelspolitik bieten nur reale Werte wie Gold und Silber echten Schutz.
Ein Weckruf für Europa
Der Schweizer Gold-Deal mit Trump offenbart die Schwäche Europas im globalen Machtpoker. Während die USA ihre wirtschaftliche Macht rücksichtslos ausspielen, reagiert Europa nur noch defensiv. Die neue deutsche Regierung unter Friedrich Merz mag zwar konservativer auftreten als die gescheiterte Ampel-Koalition, doch auch sie wird sich der Realität stellen müssen: In einer Welt, in der Handelskriege mit einem Tweet beginnen können, braucht es mehr als diplomatische Floskeln.
Für den einzelnen Bürger bedeutet dies: Verlassen Sie sich nicht auf die Politik, sondern auf bewährte Wertanlagen. Physisches Gold und Silber haben Kriege, Währungsreformen und politische Umbrüche überstanden. Sie werden auch die aktuelle Ära der Handelskriege überdauern.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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