
Rentenbeiträge vor massivem Anstieg: Wirtschaftsweiser schlägt Alarm
Die Hiobsbotschaften für deutsche Arbeitnehmer und Arbeitgeber reißen nicht ab. Nach Berechnungen des renommierten Wirtschaftsweisen Martin Werding steht das deutsche Rentensystem vor einer dramatischen Belastungsprobe. Die von der schwarz-roten Koalition geplanten Rentenreformen könnten zu einer regelrechten Kostenexplosion bei den Beitragssätzen führen.
Dramatischer Anstieg der Rentenbeiträge ab 2027
Die Zahlen, die der Wirtschaftsweise präsentiert, sind alarmierend: Während der Rentenbeitragssatz noch bis 2026 bei moderaten 18,6 Prozent verharren dürfte, zeichnet sich danach ein drastischer Anstieg ab. Ab 2027 müssten Arbeitnehmer und Arbeitgeber bereits mit einem Satz von 19,7 Prozent rechnen. Doch damit nicht genug: Bis 2030 soll der Satz auf 20,1 Prozent klettern und bis 2035 sogar auf erschreckende 21,2 Prozent ansteigen.
Das Grundübel: Demografischer Wandel trifft auf politische Realitätsverweigerung
Die Ursache für diese besorgniserregende Entwicklung liegt auf der Hand: Immer weniger Beschäftigte müssen für eine stetig wachsende Zahl von Rentnern aufkommen. Statt dieses fundamentale Problem anzugehen, verstrickt sich die Politik in kostspielige Wahlgeschenke. Die Festschreibung des Renteneintrittsalters bei 67 Jahren und das Festhalten an der abschlagsfreien Rente ab 63 Jahren sind deutliche Beispiele für diese kurzsichtige Politik.
Rentenniveau als zusätzlicher Kostentreiber
Besonders brisant: Sollte das Rentenniveau, wie von der SPD gefordert, dauerhaft bei 48 Prozent festgeschrieben werden, droht ab 2032 ein noch drastischerer Anstieg der Beitragssätze. Nach Werdings Berechnungen würden die Beiträge bis 2035 um weitere 0,4 Prozentpunkte steigen - eine zusätzliche Belastung für Arbeitnehmer und Wirtschaft.
Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland
Werding warnt eindringlich vor den Folgen dieser Entwicklung: "Ohne Reformen wird die Rentendynamik zum Standortrisiko." Die steigenden Bruttolöhne und Arbeitskosten könnten die ohnehin bereits angeschlagene Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands weiter gefährden. In Zeiten, in denen andere Länder ihre Sozialsysteme modernisieren und zukunftsfähig gestalten, verharrt Deutschland in überholten Strukturen.
Reformstau als politisches Versagen
Während Wirtschaftsexperten seit Jahren eine Anpassung des Renteneintrittsalters an die steigende Lebenserwartung fordern, setzt die Politik auf kosmetische Maßnahmen. Der Versuch, Menschen zu motivieren, freiwillig länger zu arbeiten, erscheint angesichts der demographischen Herausforderungen wie ein hilfloses Pflaster auf einer klaffenden Wunde.
Fazit: Zeit zum Handeln
Die Zahlen des Wirtschaftsweisen Werding sollten als dringender Weckruf verstanden werden. Deutschland braucht eine ehrliche Debatte über die Zukunft seines Rentensystems. Die Zeit der politischen Realitätsverweigerung muss ein Ende haben, bevor die Beitragszahler und der Wirtschaftsstandort Deutschland einen noch höheren Preis zahlen müssen.

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