
Plagiatsvorwürfe erschüttern Kulturstaatsminister Weimer: Das „Konservative Manifest" als dreister Ideenklau?
Die Affäre um Kulturstaatsminister Wolfram Weimer nimmt immer groteskere Züge an. Was sich da gerade vor den Augen der Öffentlichkeit entfaltet, liest sich wie ein schlechter Krimi aus dem akademischen Milieu – nur dass der Protagonist diesmal kein kleiner Doktorand ist, sondern ein Minister der Bundesrepublik Deutschland. Der österreichische Plagiatsexperte Stefan Weber hat auf seinem Blog schwerwiegende Vorwürfe gegen den Minister erhoben, die es in sich haben.
Copy & Paste statt geistiger Eigenleistung
Das 2018 erschienene Werk „Das konservative Manifest: Zehn Gebote der neuen Bürgerlichkeit" galt lange Zeit als Weimers intellektuelles Aushängeschild. Die Feuilletons diskutierten damals eifrig über die darin enthaltenen Thesen zur neuen Bürgerlichkeit. Doch niemand – wirklich niemand – kam auf die naheliegende Idee, einmal genauer hinzuschauen. Weber tat es nun, und was er fand, ist nach seinen eigenen Worten schlicht „nicht zu fassen".
Bereits nach wenigen Minuten Beschäftigung mit der gerade einmal 112 Seiten umfassenden Abhandlung seien ihm die Plagiate förmlich „entgegengeschrien", so der Gutachter. Eine längere Passage über die Geschichte der Menschenwürde etwa, die Weimer als seine eigene Erkenntnis präsentierte, hatte der Journalist und Philosoph Michael Conradt bereits 2013 beim Bayernradio veröffentlicht. Weimer kopierte die ausführliche Darlegung – von Cicero über das Mittelalter bis hin zu Immanuel Kant – eins zu eins.
Selbst bei der CSU wurde abgeschrieben
Besonders pikant: Auch aus einer Rede des im vergangenen Jahr verstorbenen CSU-Politikers Alois Glück bediente sich der heutige Minister wortwörtlich. Dessen Gedanken zum Zusammenhalt von Familien erklärte Weimer kurzerhand zu seinen eigenen. Man fragt sich unwillkürlich: Gibt es überhaupt irgendetwas in diesem „Manifest", das tatsächlich aus Weimers eigener Feder stammt?
Weber hat sogar die „seltene Spielart eines Doppel-Plagiats" entdeckt. Weimer freute sich in seinem Werk darüber, dass „die Globalisierer" wieder anfingen „zu regionalisieren" – und belegte dies damit, dass McDonald's Nürnberger Bratwürste auf seine Burger packe. Doch genau diese Beobachtung hatte der Kulturwissenschaftler Heinz Schilling zuvor der Welt mitgeteilt. Der Minister schrieb also gleich doppelt ab.
Dreiviertel Seite zur Nation – komplett geklaut
Besonders dreist erscheint der Diebstahl geistigen Eigentums bei Weimers Ausführungen zur deutschen Nation. Eine dreiviertel Seite lang philosophiert der Minister über dieses Thema – doch der Historiker Thomas Brechenmacher hatte dies bereits vor 2012 so verfasst. Auch hier verkaufte Weimer fremde Gedanken als seine eigenen Erkenntnisse.
„Es ist schon äußerst skrupellos, zur Menschenwürde abzuschreiben und als deutscher ‚Intellektueller' Immanuel Kant nicht einmal im Original zu rezipieren."
So das vernichtende Urteil des Plagiatsgutachters. Weber kündigte an, das „Konservative Manifest" noch intensiver prüfen zu wollen. Auch die anderen sieben Bücher Weimers werde er nun unter die Lupe nehmen. Man darf gespannt sein, was dabei noch alles ans Tageslicht kommt.
Ein Minister, der ins Bild passt
Weimer steht bereits wegen diverser anderer Skandale in der Kritik. In seinem Magazin „The European" soll er berühmte Persönlichkeiten als seine Autoren vermarktet haben, deren Texte er jedoch ohne Einverständnis aus anderen Medien zusammengeklaut hatte. Gegenüber AfD-Chefin Alice Weidel und Stefan Weber musste der Minister bereits Unterlassungserklärungen abgeben.
Was sagt uns das über den Zustand unserer politischen Klasse? Ein Mann, der offenbar systematisch fremdes geistiges Eigentum als sein eigenes ausgibt, sitzt heute als Kulturstaatsminister im Kabinett. Ausgerechnet Kultur – jener Bereich, in dem geistige Originalität und Authentizität eigentlich die höchsten Güter sein sollten. Die Ironie könnte kaum größer sein.
Die große Koalition unter Friedrich Merz hält bislang eisern an ihrem Minister fest. Doch wie lange noch? Die Vorwürfe wiegen schwer, und mit jedem neuen Fund des unermüdlichen Plagiatsjägers Weber wird die Position Weimers unhaltbarer. Deutschland hat wahrlich andere Probleme – aber einen Minister, der sein intellektuelles Fundament auf dem Ideenklau anderer errichtet hat, kann sich dieses Land nicht leisten.
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