
Pipeline-Poker: Trump zeigt Verständnis für Ungarn während Brüssel schweigt
Die jüngsten Entwicklungen rund um den ukrainischen Angriff auf die Druschba-Pipeline offenbaren einmal mehr die unterschiedlichen Herangehensweisen zwischen Washington und Brüssel. Während US-Präsident Donald Trump klare Worte findet und sein Verständnis für die betroffenen Länder signalisiert, hüllt sich die EU-Kommission in vielsagendes Schweigen.
Ein Angriff mit weitreichenden Folgen
Der ukrainische Drohnenangriff auf die Ölpumpstation Nikolskoje hat die Versorgung über die Druschba-Pipeline für mindestens fünf Tage lahmgelegt. Betroffen sind nicht nur die unmittelbaren Empfängerländer Ungarn und Slowakei, sondern auch andere EU-Staaten, die über diese Route mit kasachischem Öl versorgt werden. Die Raffinerie im brandenburgischen Schwedt etwa bezieht einen Teil ihrer Rohstoffe über genau diese Pipeline.
Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto und sein slowakischer Amtskollege Juraj Blanar haben in einem gemeinsamen Brief an EU-Energiekommissar Dan Joergensen und die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas ihre Besorgnis zum Ausdruck gebracht. Sie bezeichneten das ukrainische Vorgehen als "völlig unverantwortlich" - eine durchaus nachvollziehbare Einschätzung angesichts der Tatsache, dass die EU die Ukraine mit Hunderten Milliarden Euro unterstützt hat.
Brüssels auffälliges Schweigen
Besonders bemerkenswert ist die Reaktion - oder besser gesagt die Nicht-Reaktion - der EU-Kommission. Szijjarto wies darauf hin, dass sich Brüssel bereits im Januar schriftlich verpflichtet hatte, gegen solche Angriffe vorzugehen. Nach drei Attacken auf die Energieinfrastruktur sei jedoch nichts geschehen. Seine pointierte Bemerkung auf X bringt es auf den Punkt: "Brüssel muss verstehen: Sie sind die EUROPÄISCHE Kommission, nicht die ukrainische Kommission!"
Diese Kritik wirft grundsätzliche Fragen zur Rolle der EU-Kommission auf. Sollte sie nicht die Interessen aller Mitgliedstaaten gleichermaßen vertreten? Die ausbleibende Reaktion auf Angriffe gegen die Energieversorgung von EU-Mitgliedern lässt Zweifel an dieser Grundannahme aufkommen.
Trumps klare Position
Im Gegensatz zur EU bezog US-Präsident Trump unmissverständlich Stellung. In einer von der ungarischen Regierungspartei Fidesz veröffentlichten Nachricht an Viktor Orban schrieb er: "Viktor - das höre ich nicht gern. Ich bin sehr wütend darüber. Du bist mein guter Freund." Diese persönliche Note unterstreicht die unterschiedlichen diplomatischen Ansätze diesseits und jenseits des Atlantiks.
Parallel dazu berichten US-Medien, dass Washington seit geraumer Zeit den Einsatz von ATACMS-Langstreckenraketen durch die Ukraine auf russische Ziele blockiert. Diese Entscheidung steht im Zusammenhang mit den angestrebten Verhandlungen zur Beendigung des Konflikts. Der Pipeline-Angriff dürfte die amerikanische Zurückhaltung bei der Waffenlieferung eher verstärken als abschwächen.
Historische Parallelen und aktuelle Realitäten
Die aktuelle Situation erinnert an frühere Energiekonflikte in Europa. Schon während des Kalten Krieges waren Pipelines mehr als nur technische Infrastruktur - sie waren und sind geopolitische Instrumente. Die Druschba-Pipeline, deren Name ironischerweise "Freundschaft" bedeutet, wurde in den 1960er Jahren gebaut und versorgte jahrzehntelang verlässlich Ost- und Mitteleuropa mit Öl.
Heute zeigt sich, dass Energiesicherheit nach wie vor ein hochsensibles Thema ist. Die deutsche Bundesregierung versicherte zwar über offizielle Kanäle, es gebe keine Versorgungsprobleme. Doch die Erinnerung an die Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines ist noch frisch - auch damals wurde der Vorfall von manchen Stellen eher begrüßt als verurteilt.
Ein Blick in die Zukunft
Die unterschiedlichen Reaktionen auf den Pipeline-Angriff werfen ein Schlaglicht auf die komplexe Gemengelage in der europäischen Energiepolitik. Während einige EU-Länder auf eine vollständige Abkopplung von östlichen Energielieferungen drängen, sind andere nach wie vor auf diese Versorgungswege angewiesen. Diese Divergenz führt zu Spannungen innerhalb der Union.
Die Große Koalition unter Bundeskanzler Friedrich Merz steht vor der Herausforderung, zwischen den verschiedenen Interessen zu vermitteln. Das im Koalitionsvertrag verankerte 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur könnte auch für die Diversifizierung der Energieversorgung genutzt werden - allerdings zu einem hohen Preis für die Steuerzahler.
In Zeiten geopolitischer Unsicherheit und steigender Energiepreise gewinnen alternative Anlageformen an Bedeutung. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber haben sich historisch als krisenfeste Vermögenswerte bewährt und können als sinnvolle Ergänzung eines breit gestreuten Portfolios zur Vermögenssicherung beitragen.
Die Pipeline-Affäre zeigt einmal mehr: In einer zunehmend fragmentierten Welt sind verlässliche Partnerschaften und klare Positionen wichtiger denn je. Ob die EU-Kommission diese Lektion lernen wird, bleibt abzuwarten.

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