
Pandemie-Star wird Drogenbeauftragter: Ein Virologe soll Deutschlands Suchtpolitik revolutionieren
Die Bundesregierung plant offenbar einen bemerkenswerten Personalwechsel in der Drogenpolitik. Der während der Corona-Pandemie bekannt gewordene Virologe Hendrik Streeck soll neuer Drogenbeauftragter werden. Ein Mediziner, der sich jahrelang mit Viren beschäftigte, soll nun die deutsche Suchtpolitik gestalten – eine Entscheidung, die durchaus Fragen aufwirft.
Vom Virenforscher zum Suchtexperten?
Der 47-jährige CDU-Bundestagsabgeordnete und Leiter des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Bonn soll bereits am Mittwoch auf Vorschlag von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken vom Kabinett ernannt werden. Damit würde er den SPD-Politiker Burkhard Blienert ablösen, der das Amt seit Januar 2022 innehatte.
Streeck erlangte während der Corona-Pandemie bundesweite Bekanntheit – allerdings nicht unbedingt als Hardliner. Im Gegenteil: Er vertrat oftmals weniger strikte Positionen bei den Schutzmaßnahmen und warnte vor überzogenen Eingriffen in die Grundrechte. Eine Haltung, die ihm sowohl Zuspruch als auch heftige Kritik einbrachte.
Ein überraschender Karrieresprung
Nach der Bundestagswahl im Februar war Streeck sogar als möglicher Bundesgesundheitsminister im Gespräch gewesen. Dass er nun "nur" Drogenbeauftragter werden soll, könnte man als Abstieg werten – oder als geschickten Schachzug der Union, einen populären Wissenschaftler in einem wichtigen Politikfeld zu platzieren.
Die Frage drängt sich auf: Was qualifiziert einen Virologen für die Drogenpolitik? Kritiker könnten anmerken, dass zwischen der Erforschung von Viren und der Bekämpfung von Suchterkrankungen doch erhebliche Unterschiede bestehen. Andererseits könnte man argumentieren, dass beide Bereiche medizinische Expertise erfordern und Streeck als Arzt durchaus über die notwendigen Grundkenntnisse verfügt.
Paradigmenwechsel in der Drogenpolitik?
Interessant wird sein, welche Akzente Streeck in der Drogenpolitik setzen wird. Sein Vorgänger Blienert, von Karl Lauterbach berufen, stand für eine eher liberale Drogenpolitik und befürwortete die kontrollierte Cannabis-Freigabe. Ob Streeck diesen Kurs fortsetzen oder eine konservativere Linie verfolgen wird, bleibt abzuwarten.
Die Personalie Streeck könnte durchaus als Signal verstanden werden. Ein Wissenschaftler, der während der Pandemie für Maß und Mitte stand, soll nun die Drogenpolitik gestalten. Vielleicht erhofft sich die Regierung von ihm einen ähnlich ausgewogenen Ansatz bei der Suchtbekämpfung – fernab ideologischer Grabenkämpfe.
Allerdings wirft die Ernennung auch Fragen zur Kompetenzverteilung in der Politik auf. Muss man wirklich Experte auf einem Gebiet sein, um es politisch zu gestalten? Oder reichen Führungsqualitäten und die Fähigkeit, sich in komplexe Themen einzuarbeiten? Die deutsche Politik kennt genügend Beispiele für beide Ansätze – mit unterschiedlichem Erfolg.
Die Herausforderungen warten bereits
Auf Streeck warten jedenfalls gewaltige Herausforderungen: Die Opioid-Krise schwappt zunehmend nach Europa über, synthetische Drogen überschwemmen den Markt, und die Debatte um die Cannabis-Legalisierung spaltet weiterhin die Gesellschaft. Hinzu kommen die gesundheitlichen und sozialen Folgen des Alkoholmissbrauchs, der nach wie vor das größte Suchtproblem in Deutschland darstellt.
Ob ein Virologe, der sich bisher hauptsächlich mit mikroskopisch kleinen Erregern beschäftigte, die richtigen Antworten auf diese makroskopischen gesellschaftlichen Probleme finden wird? Die Zeit wird es zeigen. Eines steht fest: Langweilig wird es in der deutschen Drogenpolitik mit Sicherheit nicht werden.
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