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02.08.2025
08:40 Uhr

Palantir-Software im Visier: Wenn Big Tech und Überwachungsstaat Hand in Hand gehen

Die Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) hat sich kritisch zur geplanten bundesweiten Einführung der umstrittenen Analyse-Software des US-Unternehmens Palantir geäußert. Während Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) die Implementierung prüfen lässt, warnt Hubig vor den Gefahren für den Rechtsstaat. Ein Konflikt, der symptomatisch für die schleichende Amerikanisierung unserer Sicherheitsarchitektur steht.

Der lange Arm des Silicon Valley

Es sei zwar wichtig, dass Ermittlungsbehörden über zeitgemäße Instrumente verfügten, so Hubig gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". Doch gleichzeitig müssten diese Mittel mit rechtsstaatlichen Grundsätzen vereinbar sein. Eine Selbstverständlichkeit, möchte man meinen – wäre da nicht die beunruhigende Tatsache, dass es sich bei Palantir um ein Unternehmen handelt, dessen Algorithmen so undurchsichtig sind wie die Geschäftspraktiken seiner Gründer.

Besonders brisant: Palantir wurde unter anderem vom Tech-Milliardär Peter Thiel gegründet, der für seine enge Verbindung zu US-Präsident Donald Trump bekannt ist. Ein Mann also, der nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische Interessen verfolgt. Sollen deutsche Sicherheitsbehörden wirklich ihre sensiblen Daten einem Unternehmen anvertrauen, das derart tief in die amerikanische Machtstruktur verstrickt ist?

Intransparente Algorithmen als Gefahr für die Demokratie

Die Justizministerin warnt zu Recht vor den "intransparenten Algorithmen eines privatwirtschaftlichen Unternehmens". Was genau macht diese Software mit den Daten deutscher Bürger? Welche Schlüsse zieht sie? Nach welchen Kriterien werden Menschen kategorisiert und möglicherweise als verdächtig eingestuft? All diese Fragen bleiben unbeantwortet, versteckt hinter dem Schleier des Geschäftsgeheimnisses.

In einer Zeit, in der die Kriminalität in Deutschland Rekordwerte erreicht und die innere Sicherheit mehr denn je gefährdet ist, mag der Ruf nach effektiven Ermittlungswerkzeugen verständlich sein. Doch dürfen wir deshalb unsere rechtsstaatlichen Prinzipien über Bord werfen? Die Antwort kann nur ein klares Nein sein.

Deutsche Souveränität in Gefahr

Was hier auf dem Spiel steht, ist nicht weniger als die digitale Souveränität Deutschlands. Wenn wir unsere Sicherheitsarchitektur in die Hände amerikanischer Tech-Giganten legen, machen wir uns nicht nur technologisch abhängig. Wir öffnen auch Tür und Tor für potenzielle Einflussnahme und Überwachung durch ausländische Mächte.

Es ist bezeichnend, dass ausgerechnet die CSU, die sich gerne als Hüterin konservativer Werte präsentiert, bereit ist, sensible Bürgerdaten einem undurchsichtigen US-Konzern anzuvertrauen. Wo bleibt hier der vielzitierte Schutz deutscher Interessen? Wo die Sorge um die Privatsphäre der Bürger?

Ein gefährlicher Präzedenzfall

Sollte Palantir tatsächlich bundesweit zum Einsatz kommen, würde dies einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen. Andere Tech-Konzerne würden nachziehen, weitere Bereiche der staatlichen Infrastruktur könnten privatisiert und amerikanisiert werden. Am Ende stünde ein Überwachungsstaat, der nicht einmal mehr von deutschen Behörden kontrolliert würde, sondern von kalifornischen Konzernen mit eigener Agenda.

Die Warnung der Justizministerin sollte ernst genommen werden. Es geht hier nicht um Technologiefeindlichkeit oder rückwärtsgewandtes Denken. Es geht um die Verteidigung grundlegender rechtsstaatlicher Prinzipien und die Wahrung deutscher Souveränität im digitalen Zeitalter. Beides darf nicht auf dem Altar vermeintlicher Effizienz geopfert werden.

Deutschland braucht moderne Ermittlungswerkzeuge – aber solche, die transparent, kontrollierbar und im Einklang mit unseren Werten stehen. Alles andere wäre ein Verrat an den Prinzipien, die unseren Rechtsstaat ausmachen.

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