
Öffentlich-rechtliche Talkshows: AfD systematisch ausgegrenzt – Theveßen als Dauergast
Die Zahlen sprechen eine unmissverständliche Sprache: Während die Alternative für Deutschland bei der Bundestagswahl im Februar 2025 stolze 20,8 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinen konnte, findet sie in den öffentlich-rechtlichen Talkshows praktisch nicht statt. Gerade einmal 2,6 Prozent aller Sendungen – das ist die beschämende Bilanz, die eine aktuelle Auswertung des Redaktionsnetzwerks Deutschland zutage fördert. Man könnte meinen, die zweitstärkste politische Kraft im Land existiere schlichtweg nicht.
Der Talkshow-König aus Washington
Wer hingegen in den Formaten von Lanz, Illner, Maischberger und Co. praktisch zum Inventar gehört, ist Elmar Theveßen, der Leiter des ZDF-Studios in Washington. Sage und schreibe 30 Mal durfte der Amerika-Korrespondent in diesem Jahr seine Einschätzungen zum Besten geben – davon allein 24 Mal bei Markus Lanz. Man fragt sich unwillkürlich, ob der Mann überhaupt noch Zeit findet, aus den Vereinigten Staaten zu berichten, wenn er ständig in deutschen Fernsehstudios sitzt.
Theveßen, der sich in der Vergangenheit nicht gerade durch ausgewogene Berichterstattung über die Trump-Administration hervorgetan hat, scheint für die öffentlich-rechtlichen Redaktionen der ideale Gesprächspartner zu sein. Kritische Stimmen werfen ihm vor, mehr Meinungsmacher als neutraler Berichterstatter zu sein – doch genau das scheint ihn für die Talkshow-Runden so attraktiv zu machen.
Die Regierungsparteien dominieren das Bild
Die Auswertung der 287 untersuchten Sendungen offenbart ein erschreckendes Ungleichgewicht. CDU/CSU und SPD, die nun gemeinsam die Große Koalition unter Friedrich Merz bilden, waren zusammen in 62 Prozent aller Sendungen vertreten. Die Union allein kam auf satte 38,2 Prozent – bei einem Wahlergebnis von 28,5 Prozent eine deutliche Überrepräsentation. Auch die SPD lag mit 23,9 Prozent der Auftritte klar über ihrem tatsächlichen Wähleranteil.
Unter den Politikern führt der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen mit 14 Auftritten die Rangliste an. Seine Parteikollegen Jens Spahn und Thorsten Frei folgen mit jeweils 13 Einladungen. Selbst Jan van Aken von der Linken, deren Partei bei der Bundestagswahl unter der Fünf-Prozent-Hürde blieb, durfte elfmal seine Ansichten verbreiten – deutlich häufiger als Vertreter der AfD.
Die Themen, die Deutschland wirklich bewegen, bleiben außen vor
Besonders aufschlussreich ist der Blick auf die behandelten Themen. Sicherheitspolitik wurde in 179 Sendungen diskutiert, Wahlen und Parteien in 157 Fällen. Die USA und Donald Trump beschäftigten die Talkrunden in etwa 61 Sendungen – kein Wunder bei Theveßens Dauerpräsenz.
Doch was ist mit den Themen, die den Bürgern tatsächlich unter den Nägeln brennen? Migration, das Thema, das Deutschland seit Jahren spaltet und die politische Landschaft fundamental verändert hat, wurde gerade einmal 37 Mal behandelt. Noch erschreckender: Das Thema Wohnen, laut einer aktuellen INSA-Erhebung nach der Rentensicherung das zweitwichtigste Anliegen der Deutschen für 2026, kam in den gesamten 287 Sendungen nur zweimal vor. Zweimal! Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.
Ein System der gezielten Ausgrenzung
Was wir hier beobachten, ist nichts weniger als ein systematischer Boykott der oppositionsführenden Partei durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Jener Rundfunk wohlgemerkt, der sich durch Zwangsbeiträge von über acht Milliarden Euro jährlich finanziert – auch von jenen Bürgern, die bei der letzten Bundestagswahl ihr Kreuz bei der AfD gemacht haben.
Der Staatsvertrag verpflichtet die öffentlich-rechtlichen Sender eigentlich zu Ausgewogenheit und Meinungsvielfalt. Doch wenn eine Partei mit über einem Fünftel der Wählerstimmen in den politischen Talkformaten praktisch nicht vorkommt, während Journalisten wie Theveßen zum Dauergast avancieren, dann ist von Ausgewogenheit keine Rede mehr. Dann handelt es sich um gezielte Meinungslenkung.
Die Bürger, die jeden Monat ihren Rundfunkbeitrag entrichten müssen, haben ein Recht darauf, dass alle relevanten politischen Positionen in den Debatten vertreten sind. Stattdessen erleben sie ein Kartell aus etablierten Parteien und wohlgesinnten Journalisten, das sich gegenseitig die Bälle zuspielt. Die wirklich drängenden Fragen – zur unkontrollierten Migration, zur explodierenden Kriminalität, zur Wohnungsnot – werden bestenfalls am Rande gestreift.
Es ist höchste Zeit, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinem Auftrag wieder gerecht wird. Doch solange die Redaktionen lieber Theveßen zum dreißigsten Mal einladen, als einen Vertreter der zweitstärksten Partei zu Wort kommen zu lassen, bleibt dieser Wunsch wohl fromme Hoffnung.

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