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12.06.2025
06:37 Uhr

Nach Grazer Blutbad: Österreichs laxes Waffenrecht auf dem Prüfstand

Die Alpenrepublik versinkt in Trauer. Zehn junge Menschen zwischen 14 und 19 Jahren sowie eine Lehrerin wurden kaltblütig niedergemetzelt – und das mit völlig legal erworbenen Waffen. Während in Deutschland reflexartig nach jedem Vorfall neue Gesetze gefordert werden, hielt sich Österreich zunächst zurück. Doch nun bröckelt die Fassade der verordneten Zurückhaltung.

Ausgerechnet Bundespräsident Alexander Van der Bellen durchbricht das Schweigen. Nach seiner Kerzenandacht an der Schulpforte findet er plötzlich deutliche Worte: Das Waffengesetz müsse auf den Prüfstand. Ein bemerkenswerter Sinneswandel für einen Mann, der noch Stunden zuvor den "Horror" als nicht in Worte zu fassen bezeichnete. Doch die erschreckende Realität lässt sich nicht länger beschönigen.

Ein Waffenparadies mitten in Europa

Die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Über 1,5 Millionen registrierte Schusswaffen bei knapp neun Millionen Einwohnern. In Österreichs Nachbarschaft sind nur die Balkanstaaten Montenegro, Serbien sowie Bosnien und Herzegowina noch stärker bewaffnet. Ein beunruhigender Befund für ein Land, das sich gerne als friedliche Alpenidylle präsentiert.

Besonders verstörend wirkt die Leichtigkeit, mit der man in Österreich an tödliche Waffen gelangt. Eine Schrotflinte? Kein Problem! Man muss lediglich volljährig sein und EU-Bürger mit österreichischem Wohnsitz. Nach drei Tagen Wartezeit kann man das Gewehr abholen – als wäre es ein Möbelstück vom schwedischen Einrichtungshaus.

Der Psychotest als Farce

Für eine Pistole braucht es zwar einen "Waffenführerschein" und ein psychologisches Gutachten. Doch was nach einer ernsthaften Hürde klingt, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als Papiertiger. Für schlappe 339 Euro gibt es beides im Paket beim Waffenhändler – inklusive psychologischer Unbedenklichkeitsbescheinigung. Die Durchfallquote? Gerade einmal fünf Prozent.

Selbst der Wiener Waffenhändler Markus Schwaiger räumt ein, dass der Amokläufer "großes schauspielerisches Talent" gehabt haben müsse, um den Test zu bestehen. Eine bemerkenswerte Aussage, die das gesamte System infrage stellt. Wenn selbst Brancheninsider zugeben, dass die Kontrollen versagen, wie kann dann von einem funktionierenden Sicherheitssystem die Rede sein?

Die Illusion der Kontrolle

Besonders absurd mutet die Unterscheidung zwischen "Waffenbesitzkarte" und "Waffenpass" an. Der 21-jährige Täter durfte seine Pistole zwar besitzen, aber nur zu Hause zur Selbstverteidigung. Das Mitführen in der Öffentlichkeit wäre illegal gewesen. Doch wer kontrolliert das an der Haustür? Niemand.

Diese rechtliche Spitzfindigkeit offenbart die ganze Hilflosigkeit des österreichischen Waffenrechts. Man gibt Menschen tödliche Waffen in die Hand und hofft dann darauf, dass sie sich an Auflagen halten, die niemand überprüft. Ein System, das auf blindem Vertrauen basiert – mit tödlichen Konsequenzen.

Zeit für echte Konsequenzen

Während in Deutschland oft übereilt nach schärferen Gesetzen gerufen wird, hat Österreich das gegenteilige Problem: Eine gefährliche Laissez-faire-Mentalität beim Waffenbesitz. Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr fordert nun ein Waffenverbot – eine radikale, aber angesichts der Umstände nachvollziehbare Position.

Die österreichische Politik steht vor einer Grundsatzentscheidung: Will man weiterhin ein Waffenparadies bleiben, in dem jeder Volljährige mit minimalem Aufwand an Schusswaffen kommt? Oder zieht man endlich Konsequenzen aus dieser Tragödie?

Die drei Tage Staatstrauer mögen ein Zeichen des Respekts sein. Doch echte Trauer zeigt sich nicht in gesenkten Flaggen, sondern in der Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen. Österreich täte gut daran, sein antiquiertes Waffenrecht grundlegend zu überdenken – bevor die nächste Tragödie geschieht.

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