
Myanmars Kachin-Provinz: Neuer Schauplatz im globalen Machtkampf um seltene Erden
Die geopolitischen Schachzüge der Großmächte offenbaren einmal mehr, wie schnell hehre Demokratie-Ideale über Bord geworfen werden, wenn handfeste wirtschaftliche Interessen auf dem Spiel stehen. Im Zentrum des jüngsten Kräftemessens zwischen den USA und China steht ausgerechnet die abgelegene Kachin-Provinz in Myanmar – ein Gebiet, das etwa die Hälfte der weltweiten schweren Seltenen Erden liefert.
Washingtons plötzlicher Sinneswandel
Noch vor kurzem geißelte die Biden-Administration die Militärjunta in Myanmar als Feind der Demokratie. Sanktionen sollten die Generäle in die Knie zwingen. Doch siehe da: Kaum kontrollieren Rebellen der Kachin Independence Army (KIA) wichtige Bergbaugebiete für Seltene Erden, lockert Washington überraschend die Sanktionen gegen Verbündete der Militärregierung. Ein Schelm, wer dabei an Doppelmoral denkt.
Die westlichen Medien bereiten die Öffentlichkeit bereits auf diesen bemerkenswerten Kurswechsel vor. Gleich fünf große Berichte erschienen in den vergangenen Monaten, die alle dasselbe Narrativ bedienen: Die strategische Bedeutung der Kachin-Provinz für die globalen Lieferketten sei wichtiger als demokratische Prinzipien.
Der wahre Grund: Chinas Dominanz brechen
China kontrolliert derzeit nahezu monopolartig die Verarbeitung Seltener Erden – jener kritischen Rohstoffe, ohne die weder Smartphones noch Elektroautos oder moderne Waffensysteme funktionieren würden. Die KIA-Rebellen haben Beijing nun in eine prekäre Lage gebracht: Entweder importiert China weiterhin ihre Rohstoffe und stärkt damit die Separatisten, oder es kappt die Lieferungen und gefährdet die eigene Industrie.
"Die USA scheinen bereit, ihre selbsternannte Rolle als globaler Demokratie-Wächter aufzugeben, wenn es um die Kontrolle strategischer Ressourcen geht."
Washington wittert seine Chance. Ein Deal mit Myanmars Militärjunta könnte den USA Einfluss auf die Kachin-Provinz verschaffen – und damit auf einen bedeutenden Teil der globalen Seltene-Erden-Produktion. Die Generäle wiederum könnten ihre Macht sichern und gleichzeitig ihre Abhängigkeit von China reduzieren.
Ein gefährliches Spiel mit ungewissem Ausgang
Myanmar hat bereits begonnen, seine Beziehungen zu Russland auszubauen, um nicht vollständig von China abhängig zu werden. Ein amerikanisch vermittelter Deal würde diese Diversifizierungsstrategie weiter vorantreiben. Doch zu welchem Preis?
Der seit Jahrzehnten andauernde Bürgerkrieg in Myanmar, der längste weltweit, würde durch solche Manöver kaum befriedet werden. Vielmehr droht eine weitere Internationalisierung des Konflikts, bei der die Bevölkerung einmal mehr zwischen die Fronten gerät.
Die Lehren für Deutschland und Europa
Diese Entwicklungen sollten auch hierzulande aufhorchen lassen. Während unsere Ampel-Nachfolgeregierung unter Friedrich Merz weiterhin auf grüne Technologien setzt und dafür ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen aufnimmt, zeigt sich einmal mehr die Abhängigkeit von kritischen Rohstoffen. Die Klimaneutralität bis 2045 mag im Grundgesetz verankert sein – doch ohne Seltene Erden bleiben Windräder und E-Autos Makulatur.
Statt ideologiegetriebener Politik bräuchte es eine nüchterne Analyse der geopolitischen Realitäten. Die USA machen es vor: Wenn es hart auf hart kommt, zählen Rohstoffe mehr als Rhetorik. Deutschland täte gut daran, seine eigene Versorgungssicherheit nicht länger dem Altar der politischen Korrektheit zu opfern.
In einer Welt, in der Großmächte skrupellos um Ressourcen kämpfen, kann sich Europa keine naiven Träumereien mehr leisten. Die Ereignisse in Myanmar sind ein Weckruf – hoffentlich nicht wieder einer, den Berlin verschläft.
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