
Merz' Arbeitszeit-Revolution spaltet Deutschland: Großkonzerne jubeln, Arbeitnehmer bangen
Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz plant einen radikalen Umbau des deutschen Arbeitsrechts. Der klassische Acht-Stunden-Tag, einst mühsam von Arbeiterbewegungen erkämpft, soll einer flexiblen Wochenhöchstarbeitszeit weichen. Was Großkonzerne als Befreiungsschlag feiern, könnte für Millionen Arbeitnehmer zur Belastungsprobe werden.
Industrie-Lobby triumphiert: 72 Prozent der Großunternehmen wittern Morgenluft
Die Zahlen der aktuellen Randstad-ifo-Befragung sprechen eine deutliche Sprache: Während in Konzernen mit über 500 Mitarbeitern satte 72 Prozent die Abschaffung des Acht-Stunden-Tags begrüßen, zeigen sich kleinere Betriebe mit nur 42 Prozent Zustimmung deutlich skeptischer. Ein Schelm, wer dabei an die unterschiedliche Verhandlungsmacht von Arbeitnehmern in Groß- und Kleinbetrieben denkt.
Besonders pikant: Gerade in Unternehmen mit Vertrauensarbeitszeit – wo die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit ohnehin schon verschwimmen – befürworten 60 Prozent die Reform. Man könnte meinen, hier soll die schleichende Entgrenzung der Arbeit nun auch noch gesetzlich legitimiert werden.
Die wahre Agenda: Mehr Flexibilität für wen?
Wenn Personalverantwortliche von "mehr Flexibilität" und "besserer Planbarkeit" schwärmen, sollten bei Arbeitnehmern die Alarmglocken schrillen. Übersetzt bedeutet dies nämlich: Arbeitsspitzen sollen künftig noch einfacher auf dem Rücken der Belegschaft abgefedert werden. Statt zusätzliches Personal einzustellen, könnten Unternehmen ihre Mitarbeiter legal zu 12-Stunden-Schichten verdonnern – solange die Wochenbilanz stimmt.
"Unternehmen brauchen mehr Flexibilität, um agil zu bleiben", tönt es aus der HR-Abteilung von Randstad. Doch wessen Agilität geht hier auf wessen Kosten?
Der vergessene Wille der Arbeitnehmer
Während die Wirtschaftslobby jubelt, zeigt eine repräsentative DGB-Umfrage ein völlig anderes Bild: Über die Hälfte der deutschen Beschäftigten möchte ihre Arbeitszeit reduzieren, nicht verlängern. Diese unbequeme Wahrheit passt freilich nicht ins Narrativ der neuen Bundesregierung, die offenbar lieber den Wünschen der Industrie folgt als dem Willen der arbeitenden Bevölkerung.
Die historische Errungenschaft des Acht-Stunden-Tags, für die Generationen von Arbeitern gekämpft haben, wird nun auf dem Altar der Wettbewerbsfähigkeit geopfert. Dass ausgerechnet eine CDU-geführte Regierung, die sich gerne als Hüterin traditioneller Werte inszeniert, diesen Frontalangriff auf bewährte Arbeitnehmerrechte führt, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.
Pilotprojekte als Feigenblatt
Die Empfehlung, Änderungen zunächst in Pilotprojekten zu testen, klingt vernünftig – ist aber vermutlich nicht mehr als ein Feigenblatt. Wenn erst einmal die gesetzlichen Dämme gebrochen sind, dürfte es kein Zurück mehr geben. Die Erfahrung lehrt: Was als freiwillige Option beginnt, wird schnell zur betrieblichen Normalität und schließlich zum unausgesprochenen Zwang.
Ein Blick in die Zukunft: Burnout als Volkskrankheit?
Die Folgen dieser "Reform" sind absehbar: Noch mehr Überstunden, noch mehr Stress, noch mehr gesundheitliche Belastungen. Während andere Länder über die Vier-Tage-Woche diskutieren, marschiert Deutschland rückwärts in die Arbeitswelt des 19. Jahrhunderts. Die Rechnung werden nicht nur die Arbeitnehmer zahlen, sondern letztlich die gesamte Gesellschaft – durch explodierende Krankheitskosten und eine Generation ausgebrannter Menschen.
Dass fast ein Drittel der befragten Unternehmen sich neutral positioniert, zeigt immerhin: Nicht alle sind bereit, blind dem Flexibilisierungswahn zu folgen. Doch ob diese Stimmen der Vernunft gegen die geballte Macht der Industrie-Lobby ankommen werden, darf bezweifelt werden. Die neue Große Koalition hat ihre Prioritäten gesetzt – und die liegen eindeutig nicht bei den Interessen der arbeitenden Bevölkerung.
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