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03.10.2025
06:33 Uhr

Merz' 48-Stunden-Woche: Ein gefährlicher Irrweg für Deutschland

Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz scheint fest entschlossen, die Arbeitszeit der Deutschen massiv auszuweiten. Nach monatelangen Tiraden über angeblich "faule" Bürger und das vermeintlich zu teure Sozialsystem kommt nun der nächste Paukenschlag: Die 48-Stunden-Woche soll kommen, der bewährte Acht-Stunden-Tag soll fallen. Beschäftigte sollen künftig bis zu 13 Stunden am Stück schuften dürfen – angeblich im Namen der Flexibilität. In Wahrheit offenbart dieser Vorstoß jedoch die erschreckende Realitätsferne der neuen Regierung.

Die wahre Schwäche Deutschlands liegt nicht bei den Arbeitnehmern

Merz' simple Gleichung – mehr Arbeitsstunden gleich mehr Wohlstand – zeugt von einem fundamentalen Missverständnis moderner Wirtschaftspolitik. Der Bundeskanzler verwechselt hier Arbeitszeit mit Arbeitsleistung. Wohlstand entsteht nicht durch stumpfes Abrackern, sondern durch Produktivität. Und genau hier liegt Deutschlands Achillesferse: Während wir 2005 noch stolze zehn Prozent produktiver als der EU-Durchschnitt arbeiteten, ist dieser Vorsprung heute nahezu verschwunden. Mit mageren 101,6 Punkten (EU-Durchschnitt = 100) sind wir 2023 fast auf Mittelmaß abgerutscht.

Diese dramatische Entwicklung lässt sich nicht durch längere Arbeitszeiten kompensieren. Im Gegenteil: Die Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zeigen, dass das Arbeitsvolumen 2024 erstmals seit Corona auf 61,4 Milliarden Stunden sank. Der Grund? Kein plötzlicher Faulheitsausbruch der Deutschen, sondern strukturelle Veränderungen: mehr Teilzeit, Kurzarbeit in der kriselnden Industrie und ein genereller Wandel der Arbeitswelt.

Deutschland ist kein Land der Faulenzer

Die Fakten sprechen eine deutliche Sprache: Mit durchschnittlich 34,8 Wochenstunden liegt Deutschland zwar unter dem EU-Schnitt von 37,1 Stunden. Doch dieser Unterschied erklärt sich fast ausschließlich durch den hohen Teilzeitanteil von 29 Prozent – europaweit der dritthöchste. Wer in Vollzeit arbeitet, leistet hierzulande im Schnitt 40,2 Stunden – praktisch identisch mit dem EU-Durchschnitt von 40,3 Stunden. Von wegen faule Deutsche!

Enzo Weber, renommierter Arbeitsmarktexperte am IAB, bringt es auf den Punkt: "Deutschland wird nicht dadurch reicher, dass Vollzeitbeschäftigte noch mehr Stunden arbeiten." Die wahren Potenziale liegen woanders: Viele Frauen würden gerne aus der Teilzeitfalle ausbrechen, zahlreiche Minijobber würden ihre Stunden aufstocken, wenn die Rahmenbedingungen stimmten. Doch statt hier anzusetzen – mit besserer Kinderbetreuung, echter Gleichstellung und gezielter Weiterbildung – greift Merz lieber zum Holzhammer.

Gesundheitliche Gefahren werden ignoriert

Besonders besorgniserregend ist die völlige Ignoranz gegenüber den gesundheitlichen Folgen überlanger Arbeitstage. Wissenschaftliche Studien belegen eindeutig: Wer dauerhaft zwölf oder dreizehn Stunden am Stück arbeitet, macht mehr Fehler, ist anfälliger für Burnout und langfristig für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Arbeitszeitgesetz existiert nicht als bürokratisches Relikt, sondern als notwendiger Gesundheitsschutz. Wer es aufweicht, spielt fahrlässig mit der Gesundheit von Millionen Beschäftigten.

Die eigentlichen Probleme bleiben ungelöst

Während Merz über Stechuhren philosophiert, verfällt die deutsche Infrastruktur zusehends. In Schulen lernen Kinder noch immer mit Overhead-Folien, während andere Länder längst digitale Lernplattformen nutzen. Krankenhäuser, Brücken und Verwaltungen zeigen dasselbe traurige Bild: Stillstand statt Aufbruch. Die Bürokratie erstickt Innovation, die Digitalisierung schleppt sich dahin, und die Infrastruktur bröckelt vor sich hin.

Weber formuliert es treffend: "Deutschland ist nie durch mehr Arbeitszeit reich geworden und wird es auch nie – Wohlstand entsteht durch höhere Produktivität, nicht durch längere Wochen." Tatsächlich ließe sich nachhaltiges Wachstum nur durch echte Strukturreformen sichern: durch den konsequenten Einsatz neuer Technologien, eine funktionierende digitale Verwaltung und eine moderne Industriepolitik. Doch darüber verliert die neue Regierung kaum ein Wort.

Symbolpolitik statt echter Lösungen

Merz' 48-Stunden-Woche entpuppt sich als gefährliche Symbolpolitik. Sie suggeriert Tatkraft, wo keine ist, und lenkt von den wahren Herausforderungen ab. Schlimmer noch: Sie gefährdet die Gesundheit der Beschäftigten und verschärft soziale Ungleichheiten. Denn wer profitiert wirklich von der angeblichen "Flexibilität"? In der Praxis kontrollieren meist die Arbeitgeber die Arbeitszeiten. Aus versprochener Freiheit wird schnell Fremdbestimmung – zwölf-Stunden-Tage nicht als Ausnahme, sondern als neue Normalität.

Deutschland braucht keine längeren Schichten, sondern bessere Rahmenbedingungen. Weniger Bürokratie, mehr Digitalisierung und eine Infrastruktur, die diesen Namen verdient – das wären die richtigen Ansatzpunkte. Nur so lässt sich die Produktivität steigern und damit der Wohlstand sichern. Die 48-Stunden-Woche hingegen ist ein Irrweg, der an den wahren Problemen des Landes vorbeigeht und stattdessen neue schafft. Es ist höchste Zeit, dass die Politik endlich die richtigen Prioritäten setzt – bevor es zu spät ist.

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