
Massenproteste in Berlin: Zehntausende fordern Ende der israelischen Gaza-Offensive
Die Hauptstadt erlebte am Samstagnachmittag eine der größten Demonstrationen des Jahres. Ein breites Bündnis aus etwa 50 Organisationen hatte zu Protesten gegen die israelische Kriegsführung im Gazastreifen aufgerufen. Die Veranstalter sprachen von bis zu 50.000 Teilnehmern, während die Polizei mit einem Großaufgebot von 1.800 Beamten im gesamten Stadtgebiet präsent war.
Vom Roten Rathaus zum Tiergarten
Der Demonstrationszug startete am frühen Nachmittag vor dem Roten Rathaus und bewegte sich durch die Berliner Innenstadt zum Großen Stern im Tiergarten. Unter den Organisatoren befanden sich neben propalästinensischen Gruppen auch internationale Hilfsorganisationen wie Medico International und Amnesty International sowie die Partei Die Linke.
Die Forderungen der Demonstranten waren eindeutig: Ein sofortiger Stopp deutscher Waffenexporte an Israel, ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe nach Gaza sowie EU-Sanktionen gegen den israelischen Staat. Auf zahlreichen Transparenten warfen die Teilnehmer Israel einen Genozid an der palästinensischen Bevölkerung vor – eine Anschuldigung, die von der israelischen Regierung vehement zurückgewiesen wird.
Prominente Unterstützung für die Protestbewegung
Die abschließende Kundgebung am Großen Stern zog sich bis in die Abendstunden. Für musikalische Unterstützung sorgten der jüdische Musiker Michael Barenboim sowie die bekannten Hiphopper K.I.Z. und Pashanim. Ihre Auftritte verliehen dem Protest zusätzliche mediale Aufmerksamkeit und unterstrichen die breite gesellschaftliche Basis der Bewegung.
Der Konflikt und seine Folgen
Der aktuelle Gaza-Krieg begann nach dem verheerenden Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Israels Reaktion bestand aus massiven Bombardements und einer umfassenden Bodenoffensive. Die humanitäre Lage im Gazastreifen hat sich seitdem dramatisch verschlechtert.
Internationale Organisationen und die Vereinten Nationen haben für Teile des Gazastreifens mittlerweile eine Hungersnot erklärt. Sie machen direkt Israels Abriegelung des Gebiets für den katastrophalen Mangel an Nahrungsmitteln verantwortlich. Die israelische Regierung weist diese Vorwürfe zurück und behauptet, ausreichend Lebensmittel würden in den Gazastreifen gelangen. Stattdessen beschuldigt sie die Hamas, humanitäre Hilfslieferungen für eigene Zwecke abzuzweigen.
Ein Konflikt ohne absehbares Ende
Die Massendemonstration in Berlin spiegelt die zunehmende internationale Kritik an Israels Vorgehen wider. Während die Protestierenden von einem Genozid sprechen und drastische Maßnahmen fordern, verteidigt Israel sein militärisches Vorgehen als notwendige Selbstverteidigung gegen den Terror der Hamas.
Die Tatsache, dass die Veranstalter mit 30.000 angemeldeten Teilnehmern rechneten, aber möglicherweise bis zu 50.000 Menschen mobilisieren konnten, zeigt das wachsende Engagement in dieser Frage. Es war nach Angaben der Organisatoren eine der größten Gaza-Demonstrationen, die Berlin je erlebt hat.
Die Debatte um den Nahostkonflikt wird Deutschland auch weiterhin beschäftigen. Während die einen Israel als demokratischen Verbündeten im Kampf gegen den Terror unterstützen, sehen andere in der israelischen Politik eine unverhältnismäßige Reaktion, die unschuldige Zivilisten trifft. Diese Spaltung zeigte sich einmal mehr auf den Straßen Berlins – friedlich, aber mit klarer Botschaft.
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