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28.10.2025
06:58 Uhr

Londons Goldmarkt vor historischem Umbruch: JPMorgans Monopolstellung wackelt

Der Londoner Goldmarkt, das schlagende Herz des globalen Edelmetallhandels, steht möglicherweise vor seiner größten Veränderung seit Jahrzehnten. Während die Goldpreise in diesem Jahr eine spektakuläre Rally hingelegt haben und zeitweise um über 50 Prozent gestiegen sind, formiert sich hinter den Kulissen eine Allianz, die das jahrelange Quasi-Monopol von JPMorgan Chase & Co. brechen könnte.

Die neue Herausforderung für den Goldgiganten

Citigroup und Morgan Stanley bereiten sich darauf vor, in das lukrative Geschäft der Goldlagerung in London einzusteigen. Besonders Citigroup sei bereits weit fortgeschritten in ihren Plänen, sich als Clearing-Mitglied des Londoner Goldmarktes zu etablieren, berichten Insider. Morgan Stanley befinde sich zwar noch in einer früheren Phase, strebe aber ebenfalls danach, ihr physisches Edelmetallgeschäft um Tresor- und Clearing-Dienstleistungen zu erweitern.

Diese Entwicklung ist bemerkenswert, denn der exklusive Kreis der Clearing-Banken in London ist in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch geschrumpft. Einst stolze Namen wie Rothschild & Co., Deutsche Bank, Bank of Nova Scotia und Barclays haben sich alle aus diesem Geschäft zurückgezogen. Heute teilen sich nur noch vier Banken diesen Billionen-Dollar-Markt: JPMorgan, HSBC, UBS und ICBC Standard Bank.

Warum London so wichtig ist

London ist nicht irgendein Handelsplatz für Gold – es ist der globale Hub, wo mehr als eine Billion Dollar in Gold gelagert wird. Die Clearing-Mitglieder spielen dabei eine entscheidende Rolle: Sie betreiben die Tresore, in denen das physische Gold den Besitzer wechselt, wenn Kontrakte abgewickelt werden. Ohne sie würde der gesamte Handel zum Erliegen kommen.

"Wir freuen uns sehr, dass eine Reihe von Banken Interesse bekundet hat, Clearing-Mitglieder zu werden", erklärte Ruth Crowell, CEO der London Bullion Market Association, auf der Jahreskonferenz in Kyoto.

Die Dominanz von JPMorgan in diesem Bereich ist beeindruckend und besorgniserregend zugleich. Die US-Bank kontrolliere nicht nur den Löwenanteil der in London gelagerten börsengehandelten Goldfondsbestände, sondern auch einen großen Teil der übrigen Bestände außerhalb der Bank of England. Diese Machtkonzentration wirft Fragen über die Stabilität und Fairness des Marktes auf.

Der Goldrausch treibt die Veränderung

Die dramatische Goldrally dieses Jahres hat den traditionell eher nischigen Markt ins globale Rampenlicht katapultiert. Tradingfirmen, Hedgefonds und Wall-Street-Banken kämpfen um Talente und bauen ihre Edelmetallgeschäfte aus. Die Einnahmen aus der Tresorverwahrung – üblicherweise als Prozentsatz des gelagerten Goldwertes berechnet – sind mit den steigenden Preisen regelrecht explodiert.

Besonders aufschlussreich war die Situation zu Beginn des Jahres, als der Londoner Goldmarkt durch einen Ansturm auf Goldlieferungen in die USA unter Druck geriet. Die Befürchtung, Präsident Trump könnte Importzölle einführen, führte zu langen Warteschlangen bei der Bank of England und machte sofort verfügbares Gold in London zu einem kostbaren Gut. Ähnliche Engpässe gab es auch beim Silbermarkt.

Das Ende des "Clubs"?

Paul Fisher, Vorsitzender der LBMA, räumte ein, dass der Markt lange Zeit als geschlossener Club wahrgenommen wurde: "Die Frage war immer: 'Ist es ein Club, der niemand anderen reinlässt?' Mit einem unabhängigen Vorsitzenden wird das nun erleichtert." Er betonte, dass man seit Jahren sage, der Markt solle offen sein.

Die Ernennung eines unabhängigen Vorsitzenden für die London Precious Metals Clearing Ltd. sei ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Fisher fügte hinzu: "Es ist kein Nullsummenspiel: Je mehr Clearing-Mitglieder man bekommt, desto größer wird der Markt. Das ist gut für alle."

Die Herausforderungen bleiben bestehen

Trotz des offensichtlichen Potenzials ist der Betrieb eines Goldtresors keine einfache Angelegenheit. Die Investitionen sind erheblich, und es gibt keine Garantie für eine Rendite. "Es ist eine große Verpflichtung in Bezug auf Investitionen", räumte Crowell ein. Dennoch zeigte sie sich optimistisch, dass es innerhalb des nächsten Jahres mehr Clearing-Mitglieder geben könnte, "vorausgesetzt, die Verhandlungen verlaufen gut".

Banken mit großen Vermögensverwaltungsabteilungen sehen besonders eine Chance darin, ihren Kunden die Goldlagerung selbst anbieten zu können, anstatt sie zu einem Konkurrenten schicken zu müssen. In Zeiten, in denen traditionelle Anlageformen zunehmend unter Druck geraten und die Unsicherheit an den Märkten wächst, wird physisches Gold als Vermögensschutz immer attraktiver.

Was bedeutet das für Anleger?

Die mögliche Aufweichung des Oligopols könnte positive Auswirkungen für Goldanleger haben. Mehr Wettbewerb bedeutet in der Regel bessere Preise, höhere Servicequalität und mehr Innovation. Gleichzeitig würde eine breitere Verteilung der Goldbestände auf mehrere Treuhänder das Systemrisiko verringern.

In einer Zeit, in der die Geldpolitik der Zentralbanken weltweit immer experimenteller wird und die Staatsverschuldung neue Rekorde erreicht, gewinnt physisches Gold als Vermögensschutz zunehmend an Bedeutung. Die Entwicklungen in London zeigen, dass auch die großen Finanzinstitute diese Realität erkannt haben und sich entsprechend positionieren wollen.

Für deutsche Anleger, die ihr Vermögen vor den Folgen der verfehlten Wirtschaftspolitik der vergangenen Jahre schützen wollen, könnte dies ein weiteres Signal sein, über eine Beimischung physischer Edelmetalle in ihrem Portfolio nachzudenken. Gold und Silber haben sich über Jahrhunderte als Wertspeicher bewährt – unabhängig davon, wer gerade die Tresore in London kontrolliert.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich vor jeder Investition ausreichend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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