
Litauens Kinder werden zu Drohnen-Piloten: Wenn Neunjährige für den Ernstfall trainieren
Was nach einem dystopischen Science-Fiction-Film klingt, wird in Litauen bald Realität: Ab dem kommenden Schuljahr sollen bereits Neunjährige lernen, wie man Drohnen baut und steuert. Das baltische Land, das sich unmittelbar an der NATO-Außengrenze zu Russland und Belarus befindet, setzt damit ein deutliches Zeichen – während Deutschland noch über Gendersternchen in Schulbüchern diskutiert, bereitet Litauen seine Jugend auf die harten Realitäten des 21. Jahrhunderts vor.
Vom Spielplatz zum Schlachtfeld?
Das litauische Verteidigungsministerium plant bis 2028 die Einrichtung von neun Ausbildungszentren, in denen mehr als 22.000 Menschen – darunter 7.000 Kinder – in der Kunst der Drohnensteuerung unterrichtet werden sollen. Die ersten drei Zentren öffnen bereits im September ihre Pforten. Verteidigungsminister Dovilė Šakalienė spricht von einem notwendigen Schritt zur „Ausweitung des Trainings für zivilen Widerstand".
Die jüngsten Schüler ab etwa neun Jahren würden durch „praktische Experimente und Spiele" an die Technologie herangeführt, heißt es aus dem Ministerium. In der Mittelstufe folge dann die Steuerung aus der Ich-Perspektive, während Oberstufenschüler bereits 3D-Drohnenbauteile entwerfen und an nationalen Wettbewerben teilnehmen sollen.
Die neue Realität an Europas Ostgrenze
Der Zeitpunkt dieser Initiative ist kein Zufall. Erst im vergangenen Monat schlug eine mit Sprengstoff beladene russische Drohne aus Belarus kommend in der Nähe einer litauischen Militärbasis ein. Ein „alarmierendes Zeichen für die Ausweitung der russischen Aggression", wie die Behörden es formulierten. Andrius Kubilius, ehemaliger Ministerpräsident und jetziger EU-Kommissar für Verteidigung, warnte eindringlich: Litauen müsse sich darauf vorbereiten, „Hunderttausende von Drohnen" abwehren zu können.
„Drohnen sind heute nicht nur aus Wissenschaft und Industrie, sondern auch aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken", erklärt Valdas Jankauskas, Direktor der litauischen Agentur für nichtformale Bildung.
Diese Einschätzung mag technisch korrekt sein, doch die wahre Motivation liegt tiefer: Es geht um nichts weniger als die Vorbereitung auf einen möglichen Konflikt mit Russland. Während in Deutschland die Bundeswehr händeringend nach Rekruten sucht und die Verteidigungsfähigkeit auf einem historischen Tiefpunkt angelangt ist, bereiten die baltischen Staaten systematisch ihre Bevölkerung auf den Ernstfall vor.
Ein baltischer Trend mit Signalwirkung
Litauen steht mit seinem Vorstoß nicht allein. Estland hat in seiner Koalitionsvereinbarung ein ähnliches Drohnen-Ausbildungsprogramm bis Mitte 2026 beschlossen, bei dem alle teilnehmenden Schulen eigene „Drohnen-Kits" erhalten sollen. Lettland veranstaltete im Juli sein erstes Drohnen-Operatoren-Camp, wo 32 junge Kadetten in Fluggrundlagen und elektronischer Kriegsführung ausgebildet wurden.
Diese koordinierte Herangehensweise der baltischen Staaten zeigt, wie ernst die Bedrohungslage an der NATO-Ostflanke eingeschätzt wird. Während in Westeuropa noch immer von „Dialog" und „Deeskalation" die Rede ist, haben die Balten längst verstanden: Die Sprache der Stärke ist die einzige, die in Moskau verstanden wird.
Lehren für Deutschland?
Die deutsche Politik täte gut daran, von den baltischen Nachbarn zu lernen. Statt ideologischer Grabenkämpfe über Klimaneutralität und Gendersprache bräuchte es eine realistische Einschätzung der sicherheitspolitischen Lage. Die Fähigkeit zur Selbstverteidigung beginnt nicht erst beim Militär, sondern bereits in der Schule – mit praktischen Fertigkeiten statt theoretischer Weltverbesserung.
In einer Zeit, in der moderne Konflikte zunehmend mit unbemannten Systemen ausgetragen werden, ist die litauische Initiative mehr als nur Wehrkunde – sie ist eine Investition in die Zukunftsfähigkeit einer ganzen Generation. Eine Generation, die nicht nur weiß, wie man ein Smartphone bedient, sondern auch, wie man sein Land verteidigt.
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