
Kopftuch-Eklat an Schweizer Grundschule: Wenn Elternprotest über Toleranz siegt
Was für ein Armutszeugnis für die vielgepriesene Schweizer Toleranz! In der beschaulichen Gemeinde Eschenbach im Kanton St. Gallen wurde eine fachlich qualifizierte Grundschullehrerin kurz vor Schulbeginn wieder ausgeladen – ihr Vergehen? Sie trägt ein Kopftuch. Die Geschichte, die sich hier abgespielt hat, wirft ein grelles Schlaglicht auf die Scheinheiligkeit einer Gesellschaft, die sich gerne weltoffen gibt, aber beim ersten Anzeichen religiöser Symbole in Panik verfällt.
Der Fall: Fachkompetenz zählt nichts mehr
Die junge Lehrerin hatte sich auf eine Stelle für eine erste und zweite Klasse beworben. Im Vorstellungsgespräch überzeugte sie die Schulleitung vollauf – trotz oder gerade wegen ihrer offenen Art, mit ihrer religiösen Identität umzugehen. Sie trug ihr Kopftuch selbstbewusst und erklärte gleichzeitig, christliche Feste „kindergerecht im Unterricht thematisieren und feiern" zu wollen. Die Schulleitung attestierte ihr hohes Engagement und fachliche Eignung. Eine mündliche Zusage folgte.
Doch dann kam der Besuchstag. Die künftige Lehrerin stellte sich ihrer Klasse vor, und ein Kind erzählte zu Hause vom Kopftuch der neuen Lehrerin. Was folgte, war ein Lehrstück in vorauseilendem Gehorsam und kleinbürgerlicher Engstirnigkeit.
Elternprotest: Die neue Macht der Empörten
Ein Elternpaar witterte sofort Gefahr für das Seelenheil ihrer Sprösslinge. Statt das Gespräch mit der Lehrerin zu suchen, holten sie sich juristische Rückendeckung. Die Rechtsauskunft des Kantons St. Gallen lieferte ihnen die gewünschte Munition: Kinder hätten Anspruch auf eine „religionsneutrale Schule". Als ob ein Kopftuch automatisch bedeuten würde, dass die Trägerin ihre Schüler indoktrinieren wolle!
„Eine kleine Gemeinde wie Eschenbach könne ein solches Verfahren nicht tragen", erklärte Gemeinderat Roger Wüthrich später kleinlaut.
Weitere Eltern sprangen auf den Empörungszug auf. Die Schulleitung versuchte zunächst noch, Rückgrat zu zeigen. In einem Elternbrief betonte sie, das Tragen eines Kopftuchs sei zulässig, solange der Unterricht „neutral, sachlich und gesetzeskonform" erfolge. Doch der Druck war zu groß. Die Angst vor einem möglichen Rechtsstreit bis vor das Bundesgericht ließ die Verantwortlichen einknicken.
Die Kapitulation: Wenn Feigheit zur Tugend wird
Kurz vor den Sommerferien wurde das Arbeitsverhältnis „im gegenseitigen Einvernehmen" beendet. Man kann sich lebhaft vorstellen, wie „einvernehmlich" diese Entscheidung für die Lehrerin war, die sich bereits auf ihre neue Stelle gefreut hatte. Die Formulierung ist ein Euphemismus für institutionelle Feigheit.
Besonders perfide: Die Schule behauptet, sie habe sich „stets hinter die Lehrerin gestellt". Wenn das Rückgrat zeigen sein soll, möchte man nicht wissen, wie Verrat aussieht. Die Lehrerin selbst hat sich bisher nicht öffentlich geäußert – vermutlich wurde ihr Stillschweigen zur Bedingung der „einvernehmlichen" Trennung gemacht.
Die wahren Verlierer: Unsere Kinder
Wer sind die eigentlichen Verlierer dieser Posse? Die Kinder, die nun eine möglicherweise hervorragende Lehrerin nicht bekommen werden. Die Kinder, denen vorgelebt wird, dass Anderssein ein Problem ist. Die Kinder, die lernen, dass man Menschen nach ihrer Kleidung und nicht nach ihren Fähigkeiten beurteilt.
Die sozialdemokratische Lokalpolitikerin Iris Wäckerlin brachte es auf den Punkt: Die Schule sende „ein Zeichen der Intoleranz". Dem ist wenig hinzuzufügen, außer dass dieses Signal weit über Eschenbach hinaus wirkt.
Ein Spiegel unserer Zeit
Dieser Fall ist symptomatisch für eine Gesellschaft, die ihre eigenen Werte verrät. Während wir in Deutschland mit einer Politik kämpfen, die Multikulturalismus um jeden Preis durchsetzen will und dabei die berechtigten Sorgen der Bürger ignoriert, zeigt die Schweiz, dass auch der andere Extrem problematisch ist. Eine qualifizierte Lehrerin wegen eines Kopftuchs abzulehnen, ist genauso falsch wie die unkontrollierte Masseneinwanderung, die wir in Deutschland erleben.
Was wir brauchen, ist ein vernünftiger Mittelweg: Integration ja, aber mit klaren Regeln. Religionsfreiheit ja, aber ohne Sonderrechte. Und vor allem: Die Beurteilung von Menschen nach ihrer Leistung und ihrem Charakter, nicht nach ihrer Kleidung. Die Schweizer Gemeinde Eschenbach hat hier eine Chance verpasst, echte Toleranz zu zeigen – die Art von Toleranz, die auf gegenseitigem Respekt und nicht auf Gleichmacherei beruht.
Es bleibt zu hoffen, dass die betroffene Lehrerin anderswo eine Stelle findet, wo ihre Fähigkeiten mehr zählen als die Ängste einiger Eltern. Und dass Eschenbach aus diesem Debakel lernt: Wahre Stärke zeigt sich nicht darin, dem lautesten Protest nachzugeben, sondern darin, für die eigenen Überzeugungen einzustehen – selbst wenn es unbequem wird.
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