
Königshaus räumt auf: Das Ende der Prinzen-Privilegien für Andrew
Die britische Monarchie zieht endlich Konsequenzen aus einem der größten Skandale ihrer jüngeren Geschichte. König Charles III. habe ein formelles Verfahren eingeleitet, um seinem Bruder Andrew sämtliche royalen Titel und Privilegien zu entziehen, teilte der Buckingham-Palast mit. Der 65-Jährige werde künftig nur noch als Andrew Mountbatten Windsor bekannt sein – ein gewöhnlicher Bürger ohne königlichen Glanz.
Was für ein Abstieg für den Mann, der einst als Kriegsheld des Falklandkrieges gefeiert wurde! Doch die Verwicklungen in den Epstein-Missbrauchsskandal haben das Ansehen der Krone derart beschädigt, dass selbst die sonst so zurückhaltende britische Monarchie keine andere Wahl mehr sah. Die Entscheidung komme reichlich spät, könnte man meinen – schließlich schwelen die Vorwürfe bereits seit Jahren.
Ein Pfefferkorn für die Royal Lodge
Besonders pikant erscheint die Wohnsituation des gefallenen Prinzen. Für sein luxuriöses Anwesen Royal Lodge nahe Schloss Windsor zahlte Andrew bisher die symbolische Miete von „einem Pfefferkorn" im Jahr. Während normale Bürger unter explodierenden Mieten ächzen, residierte der Skandal-Prinz praktisch kostenlos in einem der begehrtesten Anwesen des Königreichs. Diese Zeiten seien nun vorbei, heißt es aus dem Palast.
Der König persönlich werde die Kosten für Andrews neue Unterkunft auf dem privaten Landsitz Sandringham übernehmen. Man fragt sich unweigerlich: Warum sollten die britischen Steuerzahler indirekt weiterhin für einen Mann aufkommen, der das Ansehen der Monarchie derart beschädigt hat? Hier zeigt sich einmal mehr, wie sehr die etablierten Eliten zusammenhalten – selbst wenn einer der ihren in schwerste Verbrechen verwickelt sein könnte.
Die dunklen Verbindungen des Prinzen
Die Freundschaft zu Jeffrey Epstein, der sich 2019 in einer New Yorker Gefängniszelle das Leben nahm, wirft bis heute düstere Schatten auf das Königshaus. Einem BBC-Bericht zufolge soll Andrew den Sexualstraftäter sogar gemeinsam mit Harvey Weinstein in der Royal Lodge empfangen haben. Welche Abgründe sich hier auftun, lässt sich nur erahnen.
Virginia Giuffre, eines der Opfer des Epstein-Netzwerks, wirft Andrew vor, sie mehrfach sexuell missbraucht zu haben – auch als sie erst 17 Jahre alt war. Obwohl der Ex-Prinz die Vorwürfe bestreitet, einigte er sich 2022 auf einen millionenschweren Vergleich. Unschuldige Menschen zahlen normalerweise keine Millionen, um Schweigen zu erkaufen.
Ein System schützt sich selbst
Die späte Reaktion des Königshauses offenbart ein grundsätzliches Problem: Wie lange wurde weggeschaut? Wie viele wussten von Andrews zweifelhaften Verbindungen und schwiegen? Die britische Monarchie, die sich gerne als moralische Instanz präsentiert, hat hier kläglich versagt.
Erst der massive öffentliche Druck und die drohende Veröffentlichung weiterer belastender Details zwangen König Charles zum Handeln. Hätte die Öffentlichkeit nicht so vehement Aufklärung gefordert, würde Andrew vermutlich noch heute für ein Pfefferkorn in seiner Luxusvilla residieren.
Die Aberkennung der Titel mag wie eine harte Strafe erscheinen, doch gemessen an den Vorwürfen ist es kaum mehr als Kosmetik. Während normale Bürger für weitaus geringere Vergehen ihre Existenz verlieren, kommt Andrew mit einem blauen Auge davon. Er verliert zwar seinen Prinzentitel, behält aber sein privilegiertes Leben – nur eben an einem anderen Ort und auf Kosten seines königlichen Bruders.
Was bleibt, ist ein bitterer Nachgeschmack
Diese Affäre zeigt einmal mehr, wie sehr sich die Eliten von den normalen Bürgern entfernt haben. Während in Deutschland die Kriminalität explodiert und die Menschen um ihre Sicherheit fürchten müssen, beschäftigen sich die Mächtigen mit der Frage, in welcher Luxusvilla ein mutmaßlicher Missbrauchstäter künftig residieren soll.
Die britische Monarchie mag mit dieser Entscheidung versuchen, Schadensbegrenzung zu betreiben. Doch der wahre Schaden ist längst angerichtet. Das Vertrauen in die Institutionen schwindet – nicht nur in Großbritannien, sondern in ganz Europa. Wenn selbst die vermeintlich unantastbare Krone ihre schmutzige Wäsche waschen muss, was sagt das über den Zustand unserer westlichen Gesellschaften aus?
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