
KI-Revolution im Journalismus: Zwischen technischem Fortschritt und menschlicher Verblödung
Die neue Version 5 des Sprachmodells GPT von OpenAI sorgt derzeit für heftige Diskussionen in der Medienbranche. Während die einen von einer unaufhaltsamen Revolution schwärmen, relativieren andere den vermeintlichen Fortschritt als marginale Verbesserung. Doch was bedeutet diese Entwicklung tatsächlich für den deutschen Journalismus – und für unsere Gesellschaft?
Ein Journalist hat nun detailliert offengelegt, wie sehr die Künstliche Intelligenz bereits heute seine Arbeit durchdringt. Seine Bilanz sollte uns alle aufhorchen lassen: Schätzungsweise 10 bis 20 Prozent seiner journalistischen Tätigkeit würden bereits durch KI unterstützt oder ausgeführt – Tendenz stark steigend. In naher Zukunft könnten es bereits 30 Prozent sein. Was hier als technischer Fortschritt verkauft wird, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als schleichende Entmündigung einer ganzen Berufsgruppe.
Die verführerische Bequemlichkeit der digitalen Krücke
Die Liste der KI-Anwendungen im journalistischen Alltag liest sich wie ein Katalog der Bequemlichkeit: Rechtschreibprüfung, Übersetzungen, Bildgenerierung, Grafikerstellung, mathematische Berechnungen und Zusammenfassungen. Alles Tätigkeiten, die früher zum handwerklichen Grundgerüst des Journalismus gehörten. Heute übernimmt sie eine Maschine – schneller, effizienter und vermeintlich fehlerfreier.
Besonders pikant: Der Journalist gibt zu, ein Buch rezensiert zu haben, ohne es gelesen zu haben. Stattdessen ließ er sich YouTube-Videos der Autorin von der KI zusammenfassen. Ist das noch Journalismus oder bereits algorithmisch generierte Simulation? Die Grenze verschwimmt zusehends.
Der Preis der digitalen Abhängigkeit
Was der technologiebegeisterte Kollege als "Drecksarbeit" abtut, die ihm die KI abnimmt, ist in Wahrheit das Fundament journalistischer Kompetenz. Wer nicht mehr selbst recherchiert, verliert das Gespür für Quellen. Wer nicht mehr selbst übersetzt, verliert das Verständnis für sprachliche Nuancen. Wer nicht mehr selbst rechnet, verliert die Fähigkeit zur kritischen Überprüfung von Zahlen.
Die Folgen dieser schleichenden Entmündigung sind bereits heute spürbar. Studien belegen, dass Menschen, die sich bei einfachen Aufgaben notorisch auf KI-Systeme verlassen, messbar kognitive Fähigkeiten einbüßen. Der Film "Idiocracy" scheint weniger Science-Fiction als vielmehr düstere Prophezeiung zu sein: Massenverblödung aus schierer Bequemlichkeit.
Die Illusion der künstlichen "Intelligenz"
Was uns als revolutionäre KI verkauft wird, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als glorifizierter Mustererkennungs- und Reproduktionsautomat. Diese Systeme haben keinen direkten Zugang zur Realität, können Informationen nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen und "halluzinieren" – so der Fachbegriff – munter drauflos, wenn ihnen die Datenbasis fehlt.
Ein bezeichnendes Beispiel liefert der Journalist selbst: Als er GPT nach Hitlers Siegeserklärungen über die Sowjetunion fragte, behauptete die KI schlichtweg, es habe keine gegeben – schließlich habe ja die Sowjetunion gesiegt. Eine Antwort, die jedem Geschichtsstudenten die Schamesröte ins Gesicht treiben würde. Hitler erklärte mehrfach den Sieg, lag damit nur eben falsch. Solche fundamentalen Wissenslücken offenbaren die wahre Natur dieser Systeme: Sie verstehen nichts, sie simulieren nur Verständnis.
Der Ausverkauf journalistischer Integrität
Besonders bedenklich stimmt die Aussage des Kollegen, dass er sich "spätestens in einem Jahr unvermeidlich in eine Grauzone begeben" werde. Eine Grauzone, in der nicht mehr klar sei, was sein eigener Beitrag und was maschinengenerierter Content ist. Ist das die Zukunft des deutschen Journalismus? Ein Berufsstand, der seine ureigene Kompetenz an Algorithmen outsourct?
Die großen Tech-Konzerne – OpenAI mit Microsoft im Rücken, Google mit DeepMind, Elon Musk mit xAI – reiben sich die Hände. Sie kontrollieren nicht nur die Werkzeuge, sondern zunehmend auch die Inhalte. Wer die KI kontrolliert, kontrolliert die Information. Wer die Information kontrolliert, kontrolliert die Meinung. Eine Entwicklung, die gerade in Zeiten politischer Verwerfungen höchst beunruhigend ist.
Die Verantwortung liegt bei uns
Der Journalist schließt mit der düsteren Prognose, dass GPT-5 ihn noch nicht ersetzen werde, bei GPT-6 sei er sich da aber "nicht mehr ganz so sicher". Diese fatalistische Haltung ist symptomatisch für eine Branche, die sich ihrer eigenen Abschaffung mit erstaunlicher Gleichgültigkeit entgegensieht.
Dabei wäre gerade jetzt kritischer Journalismus wichtiger denn je. In Zeiten, in denen unsere Große Koalition unter Kanzler Merz trotz vollmundiger Versprechen ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen plant und damit kommende Generationen in die Schuldknechtschaft treibt. In Zeiten, in denen die Kriminalität in Deutschland Rekordniveau erreicht und unsere Gesellschaft zunehmend gespalten wird. In Zeiten, in denen wir dringend Menschen brauchen, die genau hinschauen, kritisch hinterfragen und unbequeme Wahrheiten aussprechen.
Stattdessen überlassen wir diese Aufgabe zunehmend Maschinen, die weder Gewissen noch Verstand besitzen. Die weder zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden können, noch ein Gespür für die feinen Zwischentöne menschlicher Kommunikation haben. Die Phase, in der KI dem Journalismus "tatkräftig unter die Arme greift", mag tatsächlich nur kurz sein – danach droht die vollständige Kapitulation vor der Maschine.
Es liegt an uns, dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten. Nicht durch blinde Technikfeindlichkeit, sondern durch bewussten, kritischen Umgang mit diesen Werkzeugen. Durch die Besinnung auf traditionelle journalistische Tugenden: gründliche Recherche, kritisches Denken, sprachliche Präzision. Und vor allem: durch den Mut, auch weiterhin unbequeme Wahrheiten auszusprechen – ganz ohne algorithmische Unterstützung.
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