
Kanadas Kniefall vor Trump: Ottawa kapituliert im Handelsstreit und opfert eigene Interessen
In einem Akt, der mehr an vorauseilenden Gehorsam als an souveräne Außenpolitik erinnert, hat Kanadas Premierminister Mark Carney angekündigt, zahlreiche Vergeltungszölle gegen die USA aufzuheben. Ab dem 1. September würden die Zölle auf Agrarprodukte, Konsumgüter und Maschinen fallen, verkündete Carney bei einer Pressekonferenz in Ottawa. Was er als diplomatischen Schachzug verkaufen möchte, offenbart bei genauerer Betrachtung die Schwäche der kanadischen Position gegenüber dem mächtigen Nachbarn im Süden.
Die Eishockey-Metapher als Nebelkerze
Besonders aufschlussreich ist Carneys Versuch, die faktische Kapitulation mit einer Eishockey-Metapher zu verschleiern. Man habe zunächst die Ellenbogen ausgefahren und dem Gegner "einen mitgegeben", nun sei es aber Zeit, den Puck ins Tor zu bringen. Diese sportliche Rhetorik kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Kanada hier einseitig nachgibt, während Trump weiterhin seine drakonischen Strafzölle von 25 Prozent auf kanadische Importe aufrechterhält.
Die Behauptung, man verfüge über den "besten Deal weltweit", wirkt angesichts der einseitigen Zugeständnisse geradezu grotesk. Während 85 Prozent des bilateralen Handels zwar tatsächlich zollfrei ablaufen mögen, sind es gerade die verbleibenden 15 Prozent, bei denen es um strategisch wichtige Güter geht – und genau hier knickt Ottawa nun ein.
Trump diktiert, Carney pariert
Der Zeitpunkt dieser Entscheidung ist kein Zufall. Nur einen Tag nach einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump, das die kanadische Regierung euphemistisch als "konstruktives Gespräch" bezeichnete, erfolgt nun die Aufhebung der Zölle. Man muss kein Hellseher sein, um zu erkennen, wer hier die Fäden zieht. Trump hat mit seiner America-First-Politik und seinen massiven Zollerhöhungen – 20 Prozent auf EU-Importe, 34 Prozent auf China – ein Klima der Angst geschaffen, dem sich nun auch Kanada beugt.
Besonders bitter: Die Strafzölle auf US-Autos sowie auf Stahl und Aluminium bleiben bestehen – ein schwacher Trost für die kanadische Wirtschaft, die in anderen Bereichen nun schutzlos der amerikanischen Konkurrenz ausgeliefert wird. Carney hofft offenbar, durch diese einseitigen Zugeständnisse "neuen Schwung" in die festgefahrenen Verhandlungen zu bringen. Doch wer glaubt, Trump würde Schwäche mit Entgegenkommen belohnen, hat die letzten Jahre nicht aufmerksam verfolgt.
Die Lehren für Europa
Was in Kanada geschieht, sollte auch in Europa aufmerksam beobachtet werden. Die Strategie des vorauseilenden Gehorsams gegenüber wirtschaftlich stärkeren Partnern führt selten zum gewünschten Erfolg. Stattdessen ermutigt sie nur zu weiteren Forderungen. Trumps kokette Drohungen, Kanada annektieren zu wollen, mögen aus dem Weißen Haus zuletzt seltener zu hören gewesen sein – doch das liegt wohl kaum an Carneys Nachgiebigkeit, sondern eher daran, dass Trump sein Ziel bereits erreicht hat: ein Kanada, das nach seiner Pfeife tanzt.
Die Ironie der Geschichte: Während Kanada seine Zölle abbaut, protestieren in den USA über fünf Millionen Menschen in 2100 Städten gegen Trumps Politik. Die kanadische Regierung hingegen rollt dem umstrittenen Präsidenten den roten Teppich aus. Ein Trauerspiel, das zeigt, wie schnell wirtschaftlicher Druck politische Prinzipien über Bord werfen lässt.
In einer Zeit, in der souveräne Nationalstaaten ihre Interessen verteidigen sollten, zeigt Kanada, wie man es nicht macht. Statt auf Augenhöhe zu verhandeln, gibt man nach – und verkauft dies auch noch als diplomatischen Erfolg. Ein Lehrstück darüber, wie wirtschaftliche Abhängigkeit zu politischer Unterwerfung führt.
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