
IT-Gehälter steigen langsamer als die Inflation – während Deutschland digitale Fachkräfte dringend braucht
Die neuesten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit offenbaren eine beunruhigende Entwicklung: Während Deutschland händeringend nach IT-Fachkräften sucht und die digitale Transformation vorantreiben möchte, hinken die Gehaltsentwicklungen in der Branche hinterher. Mit einem Mediangehalt von 5.907 Euro brutto im Monat mögen IT-Beschäftigte zwar über dem Durchschnitt liegen, doch der Zuwachs von lediglich 3,85 Prozent gegenüber dem Vorjahr wirft Fragen auf.
Die Realität hinter den Zahlen
Was auf den ersten Blick nach einem soliden Gehaltsplus aussieht, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als problematisch. Während die offizielle Inflationsrate bei 2,2 Prozent liege, wissen wir alle, dass die tatsächlichen Lebenshaltungskosten – von Mieten über Energie bis zu Lebensmitteln – deutlich stärker gestiegen sind. Die reale Kaufkraft der IT-Fachkräfte dürfte sich kaum verbessert haben, wenn nicht sogar verschlechtert.
Besonders bitter: Andere Berufsgruppen konnten mit 5,7 Prozent Zuwachs deutlich stärker zulegen. Dies sei hauptsächlich auf höhere Tarifabschlüsse zurückzuführen – ein Luxus, den die oft nicht tarifgebundene IT-Branche nicht genießt. Hier rächt sich die fehlende gewerkschaftliche Organisation in der Tech-Welt.
Eklatante Gehaltsunterschiede offenbaren Strukturprobleme
Die Spreizung innerhalb der IT-Branche ist enorm: Während ein Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung mit 4.449 Euro nach Hause geht, verdient ein Backend-Entwickler mit 6.528 Euro fast 50 Prozent mehr. Diese Diskrepanz spiegelt nicht nur unterschiedliche Qualifikationen wider, sondern auch die chaotische Struktur des deutschen IT-Arbeitsmarktes.
Ein IT-Sicherheitskoordinator verdient im Median 6.517 Euro – angesichts der explodierenden Cyberkriminalität und der kritischen Bedeutung der IT-Sicherheit für unsere Wirtschaft ein Witz.
Noch skandalöser ist die anhaltende Geschlechterungerechtigkeit: Frauen in IT-Berufen verdienen je nach Position zwischen 100 und 700 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen. In Zeiten, in denen die Politik ständig von Gleichberechtigung spricht, zeigt die Realität ein anderes Bild.
Der Osten bleibt abgehängt
Besonders dramatisch zeigt sich das Ost-West-Gefälle: Ein Systemadministrator in Baden-Württemberg erhält mit 5.713 Euro über 1.200 Euro mehr als sein Kollege in Sachsen (4.474 Euro). Diese Diskrepanz von fast 30 Prozent ist mehr als drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung ein Armutszeugnis für die deutsche Politik.
Die Folgen sind verheerend: Gut ausgebildete IT-Fachkräfte wandern aus den östlichen Bundesländern ab, was die dortige Wirtschaftsentwicklung weiter hemmt. Ein Teufelskreis, den die Politik seit Jahren ignoriert.
Die versteckte Wahrheit über Spitzengehälter
Ein weiterer Punkt, der die Statistik verzerrt: Die Beitragsbemessungsgrenze von 7.550 Euro (West) bzw. 7.450 Euro (Ost) kappt die tatsächlichen Spitzengehälter. Viele IT-Experten, besonders in Führungspositionen oder spezialisierten Bereichen, dürften deutlich mehr verdienen – diese Realität wird in den offiziellen Zahlen jedoch nicht abgebildet.
Was bedeutet das für Deutschlands digitale Zukunft?
Die schwache Gehaltsentwicklung in der IT-Branche ist ein Alarmsignal. Während andere Länder ihre Tech-Talente hofieren und mit attraktiven Gehältern locken, hinkt Deutschland hinterher. Die Folge: Brain Drain und eine zunehmende Abhängigkeit von ausländischen Tech-Konzernen.
Wenn die neue Große Koalition unter Friedrich Merz tatsächlich die digitale Transformation vorantreiben möchte, muss sie hier ansetzen. Statt Milliarden in fragwürdige Klimaprojekte zu pumpen, sollte in die Ausbildung und angemessene Bezahlung von IT-Fachkräften investiert werden.
Die aktuelle Entwicklung zeigt einmal mehr: Während die Politik von Digitalisierung schwadroniert, versagt sie bei den grundlegenden Rahmenbedingungen. Solange IT-Fachkräfte nicht angemessen entlohnt werden, wird Deutschland im globalen Tech-Wettbewerb weiter zurückfallen – mit fatalen Folgen für unseren Wohlstand und unsere Sicherheit.
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