
Handelskrieg eskaliert: Von der Leyen warnt China vor Zoll-Vergeltung
Die Spannungen im globalen Handelskrieg nehmen weiter zu. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat China nun eindringlich vor einer weiteren Eskalation im Zollstreit mit den USA gewarnt. In einem Telefonat mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Qiang appellierte sie an beide Seiten, eine Verhandlungslösung zu finden.
Europa fürchtet Kollateralschäden durch US-chinesischen Handelskrieg
Die Sorge in Brüssel wächst, dass der Konflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt auch die europäische Wirtschaft in Mitleidenschaft ziehen könnte. Besonders beunruhigt zeigt sich die EU-Kommission über mögliche Umleitungseffekte: Werden chinesische Waren durch US-Zölle ausgebremst, könnten sie verstärkt den europäischen Markt überschwemmen und hier die Preise drücken. Von der Leyen brachte daher bereits Mechanismen ins Spiel, um auf solche Entwicklungen reagieren zu können.
Dramatische Worte vom Euronext-Chef
Wie angespannt die Lage ist, zeigen auch die deutlichen Worte von Euronext-Chef Stephane Boujnah. Er verglich die USA unter Trump mit einem "Schwellenland" - ein vernichtender Vergleich für die größte Volkswirtschaft der Welt. Die Angst an den Märkten sei "allgegenwärtig", seit Trump im Januar sein massives Zollpaket angekündigt hat.
Deutsche Wirtschaft stark betroffen
Für die exportorientierte deutsche Wirtschaft könnte der eskalierende Handelskonflikt dramatische Folgen haben. Nach Berechnungen des ifo-Instituts drohen die deutschen Exporte in die USA um rund 15 Prozent einzubrechen, sollte Trump bei seiner harten Zollpolitik bleiben. Der geschäftsführende Finanzminister Jörg Kukies warnte im ZDF vor steigender Rezessionsgefahr.
Trump zeigt sich unnachgiebig
Derweil lehnt US-Präsident Trump jegliche Kompromissvorschläge ab. Selbst ein Vorstoß der EU zur kompletten Abschaffung aller gegenseitigen Industriezölle prallte an ihm ab. Stattdessen fordert er von Europa massive Energieimporte aus den USA. Seine Drohung, die Zölle auf chinesische Waren auf bis zu 76 Prozent zu erhöhen, hält er aufrecht.
Märkte reagieren nervös
Die Finanzmärkte zeigen sich angesichts der Entwicklungen äußerst nervös. Der deutsche Leitindex DAX hat innerhalb weniger Tage seine kompletten Jahresgewinne eingebüßt. Auch wenn sich die Märkte zwischenzeitlich etwas stabilisieren konnten - die Angst vor einer durch Handelskonflikte ausgelösten globalen Rezession sitzt tief.
Die kommenden Wochen dürften zeigen, ob es der Diplomatie gelingt, die Situation zu entschärfen. Andernfalls droht eine weitere Eskalation mit unabsehbaren Folgen für die Weltwirtschaft. Besonders Deutschland als Exportnation steht vor schwierigen Zeiten.

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