
Hamas lenkt ein: Waffenruhe und Geiselfreilassung in Sicht
Nach monatelangem Stillstand in den Verhandlungen hat die Hamas einem neuen Vorschlag für eine Waffenruhe und die Freilassung israelischer Geiseln zugestimmt. Der "umfassende Zwei-Stufen-Plan", der von US-Unterhändler Steve Witkoff entwickelt und durch katarische sowie ägyptische Vermittler präsentiert wurde, könnte einen Wendepunkt im seit Oktober 2023 andauernden Gaza-Konflikt darstellen.
Die Details des Abkommens
Das Abkommen sieht vor, dass die Hamas etwa die Hälfte der verbliebenen 50 israelischen Geiseln freilassen würde - von denen vermutlich nur noch 20 am Leben sein dürften. Diese Freilassung solle in zwei Phasen während einer 60-tägigen Waffenruhe erfolgen. Parallel dazu würden Verhandlungen über einen dauerhaften Waffenstillstand und den Abzug israelischer Truppen geführt.
Hamas-Führer Basem Naim bestätigte die Zustimmung seiner Organisation in einem Facebook-Post: "Die Bewegung hat ihre Antwort übermittelt und dem neuen Vorschlag der Vermittler zugestimmt. Wir beten zu Gott, dass er das Feuer dieses Krieges gegen unser Volk löscht."
Zeitpunkt der Einigung überrascht
Die Einigung erfolgte zu einem bemerkenswerten Zeitpunkt - nur wenige Stunden nachdem US-Präsident Donald Trump auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social forderte, die Hamas müsse "konfrontiert und zerstört" werden. Trump, der sich selbst als erfolgreichen Verhandler in Geiselkrisen präsentierte, betonte seine bisherigen außenpolitischen Erfolge und mahnte zu einem entschlossenen Vorgehen.
"Wir werden die Rückkehr der verbleibenden Geiseln nur sehen, wenn die Hamas konfrontiert und zerstört wird! Je früher dies geschieht, desto besser sind die Erfolgschancen."
Innenpolitischer Druck in Israel wächst
Der Durchbruch in den Verhandlungen kam auch vor dem Hintergrund massiver Proteste in Israel. Mehr als 200.000 Israelis gingen am Sonntag auf die Straße, um Premierminister Netanyahu aufzufordern, von einer geplanten Großoffensive in Gaza-Stadt abzusehen und stattdessen ein Abkommen zur Rückkehr der Geiseln zu unterzeichnen. Es handelte sich dabei um die größte Anti-Kriegs-Demonstration seit Beginn des Konflikts.
Der neue Vorschlag unterscheidet sich Berichten zufolge nur minimal vom letzten US-gestützten Plan - angeblich zu 98 Prozent identisch. Die vorherige Initiative war gescheitert, weil die Hamas auf einem vollständigen Ende des Krieges bestand, während Netanyahu darauf pochte, dass dies erst nach einer vollständigen Entwaffnung der Hamas und der Freilassung aller Geiseln möglich sei.
Der blutige Ursprung des Konflikts
Der Gaza-Krieg begann als Reaktion auf den verheerenden Überraschungsangriff der Hamas auf Südisrael am 7. Oktober 2023. Bei diesem Angriff töteten die Terroristen etwa 1.200 Menschen - überwiegend Zivilisten - und verschleppten weitere 251 als Geiseln. Seitdem hat sich der Konflikt zu einem der blutigsten Kapitel in der ohnehin spannungsgeladenen Geschichte der Region entwickelt.
Die nun erzielte Einigung könnte einen ersten Schritt zur Deeskalation darstellen. Ob sie jedoch zu einem dauerhaften Frieden führt, bleibt abzuwarten. Die Erfahrung zeigt, dass im Nahen Osten selbst vielversprechende Abkommen schnell wieder zunichte gemacht werden können. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob beide Seiten tatsächlich bereit sind, ihren Verpflichtungen nachzukommen und den Weg für eine nachhaltige Lösung zu ebnen.
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