
Großbritanniens riskantes Handelsspiel: Zwischen EU-Annäherung und amerikanischen Interessen
In einer bemerkenswerten Entwicklung zeichnet sich ab, dass Großbritannien nach dem Brexit nun doch wieder stärkere Bande mit der Europäischen Union knüpft. Ein neues Handelsabkommen zwischen London und Brüssel könnte das Vereinigte Königreich allerdings in eine prekäre Situation zwischen den Handelsmächten EU und USA manövrieren.
Schweizer Modell als Vorbild?
Die jüngsten Entwicklungen deuten darauf hin, dass sich Großbritannien einem Beziehungsmodell zur EU annähert, das stark an die Schweiz erinnert: Formal souverän, aber dennoch tief in europäische Wirtschaftsstrukturen eingebunden. Das neue Handelsabkommen sieht unter anderem eine Verlängerung der Fischereivereinbarungen bis 2038 vor - ein deutliches Zeichen für eine langfristige Bindung an die EU.
Die Krux mit den Standards
Besonders brisant: Für einen verbesserten Zugang zum EU-Markt für Agrar- und Lebensmittelprodukte muss sich London künftig "dynamisch" an EU-Standards anpassen. Dies betrifft Bereiche wie Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz. Eine Entwicklung, die bei Brexit-Hardlinern die Alarmglocken schrillen lässt. Der ehemalige Premierminister Johnson kritisierte seinen Nachfolger Starmer bereits scharf und bezeichnete ihn als "Handlanger Brüssels".
Das amerikanische Dilemma
Die Situation wird noch komplizierter durch das bestehende Handelsabkommen mit den USA. Ex-Präsident Trump hatte großspurig verkündet, der Zugang für amerikanische Agrarprodukte würde dramatisch verbessert. Doch genau hier liegt der Haken: Die neuen EU-Vereinbarungen könnten solche Zusagen unmöglich machen, es sei denn, die Waren werden nicht weiter in die EU exportiert.
Marginale wirtschaftliche Vorteile
Die britische Regierung selbst schätzt die wirtschaftlichen Vorteile des neuen EU-Deals als überschaubar ein. Bis 2040 soll das BIP lediglich um 0,2% wachsen - ein bescheidener Gewinn, der eher Schadensbegrenzung als echten wirtschaftlichen Fortschritt darstellt.
Europäische Verteidigungspolitik als Zankapfel
Parallel dazu entwickelt sich eine interessante Dynamik im Verteidigungssektor. Die EU plant ein 150-Milliarden-Euro-Programm für die Rüstungsindustrie, wobei zunächst weder britische noch amerikanische Hersteller berücksichtigt werden. Dies zeigt deutlich das Bestreben der EU nach größerer strategischer Autonomie - sehr zum Missfallen der Angelsachsen.
Fazit
Großbritannien manövriert sich mit seiner Handelspolitik in eine komplexe Situation. Der Versuch, es allen recht zu machen, könnte am Ende dazu führen, dass man zwischen allen Stühlen sitzt. Die kommenden Monate werden zeigen, ob dieser Balanceakt gelingen kann oder ob das Vereinigte Königreich durch widersprüchliche Handelsabkommen in eine Sackgasse gerät.
Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Leser ist für seine eigenen Anlageentscheidungen selbst verantwortlich und sollte sich gegebenenfalls professionelle Beratung einholen.
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