Goldpreis vor neuem Höhenflug: Wells Fargo sieht glänzende Aussichten für 2026

Während sich die Weltwirtschaft in einem Strudel aus geopolitischen Spannungen, Inflationssorgen und geldpolitischer Unsicherheit befindet, kristallisiert sich ein Gewinner heraus: das gelbe Edelmetall. Die US-Großbank Wells Fargo hat in ihrem aktuellen Jahresausblick eine bemerkenswerte Prognose veröffentlicht, die Anleger aufhorchen lassen dürfte. Gold, so die Analysten, werde im kommenden Jahr neue Allzeithochs erreichen und die meisten anderen Rohstoffe deutlich hinter sich lassen.

Preisziel zwischen 4.500 und 4.700 Dollar

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Wells Fargo rechnet mit einem Goldpreisanstieg von 5,8 bis 10 Prozent im Jahr 2026. Das Edelmetall könnte demnach in einer Preisspanne zwischen 4.500 und 4.700 US-Dollar pro Unze notieren. Eine Prognose, die angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Verwerfungen keineswegs aus der Luft gegriffen erscheint.

Besonders bemerkenswert ist dabei der Kontrast zum übrigen Rohstoffmarkt. Während die Bank für den breiten Rohstoffsektor lediglich einen neutralen Ausblick formuliert, sticht Gold als einer der wenigen Lichtblicke hervor. In Zeiten, in denen selbst vermeintlich sichere Anlagen ins Wanken geraten, beweist das Edelmetall einmal mehr seine Rolle als ultimativer Wertspeicher.

Zentralbanken als treibende Kraft

Die Gründe für den erwarteten Preisanstieg sind vielfältig und durchaus nachvollziehbar. An erster Stelle steht die ungebrochene Nachfrage der Zentralbanken weltweit. Diese haben in den vergangenen Jahren ihre Goldreserven massiv aufgestockt – ein Trend, der sich fortsetzen dürfte. Die Notenbanken, allen voran jene aus Schwellenländern wie China, haben längst erkannt, was viele westliche Politiker noch immer nicht wahrhaben wollen: Gold ist die einzige Währung, die keine Gegenpartei benötigt und nicht beliebig vermehrt werden kann.

Hinzu kommen die erwarteten Zinssenkungen der US-Notenbank Federal Reserve. Sameer Samana, Leiter von Wells Fargo Global Equities and Real Assets, betonte in einem Interview, dass frühere Lockerungszyklen der Fed stets starke Treiber für den Goldpreis gewesen seien. Die Logik dahinter ist simpel: Sinken die Zinsen, verlieren verzinsliche Anlagen an Attraktivität, während Gold als zinslose Anlage relativ gesehen gewinnt.

Der schwächelnde Dollar als Katalysator

Ein weiterer Faktor, der Gold in die Karten spielt, ist die erwartete Abwertung des US-Dollars. Da Gold international in Dollar gehandelt wird, macht ein schwächerer Greenback das Edelmetall für Käufer außerhalb des Dollarraums günstiger – und kurbelt damit die Nachfrage an. Angesichts der astronomischen Staatsverschuldung der USA und der expansiven Fiskalpolitik erscheint eine Dollarschwäche alles andere als unwahrscheinlich.

Das aktuelle Umfeld – geprägt von fallenden Zinsen, hoher Unsicherheit und einem Rückgang der Kryptowährungen – schafft die Voraussetzungen für einen weiteren Anstieg des Goldpreises.

Gold schlägt Aktien – real betrachtet

Samana wies zudem auf einen Umstand hin, der in der öffentlichen Wahrnehmung oft untergeht: Gold hat in den letzten Jahren real – also inflationsbereinigt – besser abgeschnitten als Aktien. Damit hat das Edelmetall seinen Status als zuverlässiger Vermögenswert zur Kapitalerhaltung eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Während Aktienmärkte von Euphorie und Panik getrieben werden, bietet Gold jene Stabilität, die in unsicheren Zeiten unbezahlbar ist.

Die zunehmende Nachfrage nach börsengehandelten Goldfonds (ETFs) unterstreicht diesen Trend zusätzlich. Immer mehr Anleger erkennen, dass ein breit diversifiziertes Portfolio ohne eine solide Edelmetallkomponente unvollständig ist.

Geopolitische Risiken als Dauerbrenner

Die geopolitische Lage bleibt angespannt. Der Ukraine-Krieg dauert an, im Nahen Osten eskalieren die Konflikte, und die Spannungen zwischen den Großmächten nehmen zu. In einem solchen Umfeld suchen Anleger verständlicherweise nach sicheren Häfen. Gold erfüllt diese Funktion seit Jahrtausenden – und wird es auch weiterhin tun.

Für deutsche Anleger, die mit ansehen müssen, wie ihre Ersparnisse durch Inflation und Negativzinsen schleichend entwertet werden, bietet Gold eine der wenigen Möglichkeiten, Vermögen über Generationen hinweg zu bewahren. Während die Politik weiterhin Schulden anhäuft und die Geldmenge aufbläht, bleibt Gold der Fels in der Brandung.

Physisches Gold als Fundament

Wer sein Portfolio gegen die Unwägbarkeiten der Zukunft absichern möchte, sollte physische Edelmetalle als Beimischung in Betracht ziehen. Anders als Papiergeld oder digitale Vermögenswerte kann Gold nicht einfach per Knopfdruck entwertet werden. Es ist greifbar, beständig und unabhängig von politischen Entscheidungen – Eigenschaften, die in der heutigen Zeit wertvoller sind denn je.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger ist selbst für seine Investitionsentscheidungen verantwortlich und sollte vor einer Anlageentscheidung eigene Recherchen durchführen oder einen qualifizierten Finanzberater konsultieren.