
Generationenkonflikt eskaliert: CDU-Minister attackiert studierende Spätzünder
Wenn ein 68-jähriger Arbeitsminister die Hutschnur hochgeht, dann weiß man: Hier brodelt es gewaltig in der deutschen Politik. Karl-Josef Laumann, seines Zeichens CDU-Politiker und NRW-Arbeitsminister, hat genug von den ewigen Studenten, die mit 35 noch an der Uni hocken und gleichzeitig fordern, dass andere bis 70 schuften sollen. Ein Generationenkonflikt, der die Absurdität unserer Zeit offenlegt.
Der Auslöser: Rente mit 70 als "Lösung"
Was den gelernten Maschinenschlosser Laumann so in Rage versetzt? Es sind die Forderungen aus den eigenen Reihen. Pascal Reddig, mit seinen 30 Jahren Chef der Jungen Gruppe der Unionsfraktion, posaunte kürzlich in die Welt hinaus, die Rente mit 70 sei "eine mögliche Lösung". Gleichzeitig solle die Rente mit 63 faktisch abgeschafft werden. Eine Forderung, die bei jemandem, der "eher einen Gesellenbrief hatte als den Führerschein", verständlicherweise für Kopfschütteln sorgt.
Die Ironie dabei? Während manche mit 16 ihre Ausbildung beginnen und mit 35 bereits fast zwei Jahrzehnte Berufserfahrung vorweisen können, fangen andere in diesem Alter gerade erst an, nach jahrelangem Studium ins Arbeitsleben einzusteigen. Und genau diese Spätstarter wollen nun denjenigen, die seit ihrer Jugend malochen, vorschreiben, bis 70 durchzuhalten?
Deutschland arbeitet bereits länger als die meisten Europäer
Ein Blick auf die Fakten zeigt: Die Deutschen gehen bereits jetzt mit knapp 66 Jahren in Rente - im europäischen Vergleich überdurchschnittlich spät. Nur in den Niederlanden und Dänemark arbeitet man noch etwas länger. In Österreich dürfen Männer mit 65 und Frauen sogar schon mit 61 den Ruhestand genießen. Die Griechen und Luxemburger verabschieden sich bereits mit 62 aus dem Arbeitsleben.
"Es gibt in Europa nicht viele Länder, die ein höheres Renteneintrittsalter haben als Deutschland"
Diese Worte Laumanns sollten all jenen zu denken geben, die reflexartig nach einer weiteren Erhöhung des Rentenalters rufen. Besonders pikant: Wer 45 Jahre lang durchschnittlich verdient hat, erhält gerade einmal 1.836 Euro Brutto-Rente. Von üppigen Bezügen kann hier wahrlich keine Rede sein.
Die Doppelmoral bei den Beamtenpensionen
Laumann legt den Finger in eine weitere Wunde: die Ungleichbehandlung von Rentnern und Pensionären. Während das Rentenniveau bei knapp 48 Prozent liegt, können sich Beamte über einen durchschnittlichen Ruhegehaltssatz von fast 70 Prozent freuen. Der Minister fordert konsequenterweise: Wenn das Renteneintrittsalter steigt, muss auch das Pensionsalter angepasst werden. Eine berechtigte Forderung, die jedoch in den Amtsstuben vermutlich auf taube Ohren stoßen dürfte.
Der zerplatzte Traum vom Eigenheim
Als wäre die Rentendebatte nicht schon explosiv genug, warnt Laumann vor weiterem sozialen Sprengstoff: "Sehr viele Menschen glauben in Deutschland nicht mehr, dass sie in ihrem Leben zu Wohneigentum kommen." Der Traum vom eigenen Haus, einst zentrales Versprechen der Sozialen Marktwirtschaft, zerplatzt für immer mehr Deutsche wie eine Seifenblase.
Diese Entwicklung ist fatal. Wer kein Wohneigentum bilden kann, ist im Alter doppelt gestraft: niedrige Rente und hohe Mieten. Ein Teufelskreis, der die soziale Spaltung weiter vorantreibt und den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährdet.
Zeit für einen Realitätscheck
Die Debatte um die Rente mit 70 offenbart ein grundlegendes Problem unserer Zeit: Die Entfremdung zwischen denjenigen, die Politik machen, und denjenigen, die von dieser Politik betroffen sind. Wenn Berufspolitiker, die selbst nie körperlich gearbeitet haben, über das Schicksal von Handwerkern, Pflegekräften und Fabrikarbeitern entscheiden, kann das nur schiefgehen.
Es ist höchste Zeit für einen Realitätscheck. Statt immer neue Belastungen für die arbeitende Bevölkerung zu fordern, sollten unsere Politiker lieber darüber nachdenken, wie sie die Rahmenbedingungen verbessern können. Wie wäre es mit einer vernünftigen Familienpolitik, die wieder mehr Kinder und damit zukünftige Beitragszahler hervorbringt? Oder mit einer Wirtschaftspolitik, die Arbeitsplätze in Deutschland hält, statt sie ins Ausland zu vertreiben?
Die Hutschnur von Minister Laumann mag hochgegangen sein - zu Recht. Es wird Zeit, dass mehr Politiker den Mut haben, unbequeme Wahrheiten auszusprechen und sich gegen weltfremde Forderungen zu stemmen. Die arbeitende Bevölkerung hat es verdient, nach einem langen Berufsleben einen würdigen Ruhestand zu genießen - und zwar ohne bis 70 schuften zu müssen.
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