Geheimdienst-Skandal erschüttert Deutschland: Ex-BND-Chef im Zentrum dubioser Kindesentführung

Was sich wie ein Agententhriller liest, entpuppt sich als bittere Realität im deutschen Justizapparat. Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat am Dienstag die Büros einer Sicherheitsfirma durchsuchen lassen, die mit dem ehemaligen BND-Präsidenten August Hanning in Verbindung stehen soll. Der 79-Jährige, einst oberster Auslandsgeheimdienstler der Bundesrepublik, steht nun im Verdacht, in einen der spektakulärsten Entführungsfälle der jüngeren deutschen Geschichte verwickelt zu sein.

Wenn Elitennetzwerke außer Kontrolle geraten

Die Vorwürfe wiegen schwer: gemeinschaftliche schwere Entziehung Minderjähriger sowie Anstiftung zum Besitz kinderpornographischer Schriften. Dass ein Mann, der einst an der Spitze des deutschen Auslandsgeheimdienstes stand, nun selbst im Visier der Ermittler steht, wirft ein bezeichnendes Licht auf die Verflechtungen zwischen Politik, Geheimdiensten und privaten Sicherheitsfirmen. Gemeinsam mit einem pensionierten Hamburger LKA-Beamten soll Hanning in ein Komplott verstrickt sein, das seinesgleichen sucht.

Die durchsuchte Sicherheitsfirma warb ausgerechnet mit dem Slogan "Integrität als Strategie" – eine Ironie, die angesichts der Vorwürfe kaum bitterer sein könnte. Insgesamt 13 Adressen in Hamburg, Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und sogar in der Schweiz wurden von den Ermittlern unter die Lupe genommen. Die internationale Dimension des Falls zeigt, wie weitreichend die mutmaßlichen Machenschaften gewesen sein sollen.

Der gescheiterte Entführungsversuch in Dänemark

Im November 2022 soll der erste Versuch unternommen worden sein, die Kinder der millionenschweren Unternehmerin Christina Block zu entführen. Die mutmaßlichen Täter lauerten den Minderjährigen am Haus ihres Vaters Stephan Hensel in Dänemark auf. Der Plan: Die Kinder auf dem Schulweg abzufangen und nach Hamburg zu bringen. Als Belohnung sollen über 100.000 Euro geboten worden sein – ein Betrag, der zeigt, mit welchen Mitteln hier operiert wurde.

Nur die Aufmerksamkeit des Vaters verhinderte damals Schlimmeres. Er bemerkte verdächtige Personen und alarmierte rechtzeitig die dänische Polizei. Doch dies sollte nicht das Ende der Geschichte sein.

Israelische Sicherheitsfirma und gefälschte Beweise

Besonders perfide erscheint der Versuch, den Vater der Kinder mit gefälschten kinderpornographischen Materialien zu diskreditieren. Eine Festplatte mit über 500 entsprechenden Dateien soll auf seinem Grundstück platziert worden sein – Material, das sich später als Fälschung herausstellte und angeblich aus Israel stammte. Dass hier versucht wurde, einen unschuldigen Mann mit den widerlichsten Vorwürfen zu belasten, zeigt die moralische Verkommenheit der Beteiligten.

In der Silvesternacht 2023/24 gelang schließlich, was zuvor gescheitert war: Die Kinder wurden gewaltsam von Dänemark nach Deutschland entführt. Der Vater wurde dabei niedergeschlagen. Ein mitangeklagter Israeli hat bereits gestanden, an der Aktion beteiligt gewesen zu sein – allerdings mit der fadenscheinigen Rechtfertigung, er habe geglaubt, die Kinder vor ihrem "gefährlichen" Vater zu retten.

Ein Justizskandal mit Systemrelevanz

Dieser Fall wirft fundamentale Fragen auf: Wie konnte ein ehemaliger BND-Präsident in solche Machenschaften verwickelt werden? Welche Netzwerke operieren hier im Schatten der offiziellen Strukturen? Und vor allem: Wie viele ähnliche Fälle gibt es, von denen die Öffentlichkeit nie erfährt?

Die Tatsache, dass hier offenbar mit israelischen Sicherheitsfirmen, ehemaligen Geheimdienstlern und korrupten Polizisten ein regelrechtes Schattenimperium aufgebaut wurde, sollte jeden Bürger alarmieren. Es zeigt, dass bestimmte Kreise glauben, über dem Gesetz zu stehen – und bereit sind, selbst vor der Instrumentalisierung unschuldiger Kinder nicht zurückzuschrecken.

"Ich habe mit der Entführung der Kinder von Christina Block nichts zu tun", behauptete Hanning noch vor wenigen Wochen. Die aktuellen Ermittlungen zeichnen ein anderes Bild.

Vier Tage nach der gewaltsamen Entführung wurden die Kinder auf Gerichtsbeschluss wieder zu ihrem Vater nach Dänemark gebracht. Das alleinige Sorgerecht liegt mittlerweile bei ihm – eine Entscheidung, die angesichts der kriminellen Energie der Gegenseite mehr als gerechtfertigt erscheint.

Dieser Fall ist mehr als nur ein weiterer Sorgerechtsstreit. Er ist ein Lehrstück darüber, wie Macht missbraucht wird, wie Elitennetzwerke operieren und wie wenig Schutz der normale Bürger vor solchen Machenschaften hat. Es bleibt zu hoffen, dass die Justiz hier mit aller Härte durchgreift und ein Exempel statuiert. Deutschland braucht endlich wieder Politiker und Beamte, die dem Land dienen – nicht dubiosen Privatinteressen.