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17.10.2025
05:49 Uhr

Garten-Lobby gegen Klimaschutz: Warum die Torfwende zur Farce zu werden droht

Die deutsche Gartenbranche schlägt Alarm – und die neue Merz-Regierung zeigt bereits erste Anzeichen des Einkickens. Was als ambitioniertes Klimaschutzprojekt begann, könnte sich schon bald als weiteres Beispiel politischer Rückgratlosigkeit entpuppen. Im Zentrum des Konflikts: Die geplante Torfreduktion, die eigentlich dem Schutz unserer Moore dienen sollte, nun aber offenbar auf dem Altar wirtschaftlicher Interessen geopfert werden könnte.

Moore oder Millionen – die ewige deutsche Gretchenfrage

Der Industrieverband Garten (IVG) läuft Sturm gegen die sogenannte "Torfminderungsstrategie" des Bundesministeriums. Die Argumente klingen vertraut: zu wenig Zeit, zu viele Herausforderungen, mangelnde Planungssicherheit. Philip Testroet, stellvertretender IVG-Geschäftsführer, warnt vor "schmerzhaften" Folgen im kommenden Produktionsjahr. Man könnte meinen, die Branche hätte erst gestern von den Klimaschutzzielen erfahren – dabei läuft die Strategie bereits seit drei Jahren.

Besonders pikant: Moore binden auf nur drei Prozent der weltweiten Landfläche mehr Kohlenstoff als sämtliche Wälder zusammen. Doch diese wissenschaftliche Tatsache scheint gegen die Macht der Lobby chancenlos zu sein. Während Umweltorganisationen eindringlich vor den katastrophalen Folgen des Torfabbaus warnen, beklagt die Industrie lieber die eigenen Gewinnmargen.

Die üblichen Verdächtigen und ihre Ausreden

Stephan Engster, CEO des Branchenriesen Compo mit 400 Millionen Euro Jahresumsatz, führt die altbekannte Litanei an: Torfersatzstoffe seien zu teuer, zu knapp, qualitativ minderwertig. Die hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung würden die armen Unternehmen überfordern. Man fragt sich unwillkürlich, wie andere Branchen es schaffen, sich an Umweltauflagen anzupassen, ohne gleich den Untergang des Abendlandes zu beschwören.

"Die Planungssicherheit, Lieferkettendynamik und Wettbewerbsfähigkeit" der Branche sei übergangen worden, so der IVG. Eine bemerkenswerte Aussage angesichts der Tatsache, dass die Klimaziele seit Jahren bekannt sind.

Der politische Kniefall zeichnet sich ab

Und wie reagiert die neue Merz-Regierung? Mit der erwartbaren Schwäche. Für 2026 ist ein Treffen mit dem Ministerium geplant, bei dem die Ziele "überprüft und neujustiert" werden sollen. In der Sprache der Politik bedeutet das meist nur eines: Die Industrie bekommt, was sie will. Die ursprünglichen Ziele – Torfreduktion im Erwerbsgartenbau bis 2030, im Hobbybereich bis 2026 – dürften dann wohl Geschichte sein.

Es ist das alte Spiel: Erst werden ambitionierte Klimaziele verkündet, dann jammert die Industrie, und schließlich knickt die Politik ein. Die CDU/CSU-SPD-Koalition scheint hier nahtlos an die Traditionen ihrer Vorgänger anzuknüpfen. Von der versprochenen "Verantwortung für Deutschland" bleibt am Ende nur die Verantwortung für Konzerninteressen.

Was wirklich auf dem Spiel steht

Während die Gartenlobby um ihre Profite bangt, geht es in Wahrheit um weit mehr. Moore sind nicht nur Kohlenstoffspeicher, sondern auch einzigartige Ökosysteme, die einmal zerstört, praktisch unwiederbringlich verloren sind. Doch diese Wahrheit passt schlecht zu den Quartalszahlen der Branche.

Die Alternativen – Kokosfasern, Rindenmulch, Kompost – existieren längst. Dass sie noch nicht perfekt sind, liegt auch daran, dass die Industrie jahrzehntelang keinen Anreiz hatte, ernsthaft in ihre Entwicklung zu investieren. Nun, da der Druck steigt, wird gejammert statt gehandelt.

Ein Muster, das sich wiederholt

Das Trauerspiel um die Torfreduktion ist symptomatisch für die deutsche Klimapolitik. Große Ankündigungen, hehre Ziele – und dann der Rückzieher, sobald die Wirtschaft murrt. Man könnte fast meinen, die Politik hätte aus den Fehlern der gescheiterten Ampel-Koalition nichts gelernt. Oder vielleicht doch: Sie hat gelernt, dass es einfacher ist, den Lobbyisten nachzugeben als echte Veränderungen durchzusetzen.

In Zeiten, in denen die Klimakrise immer spürbarer wird, in denen jeder Beitrag zum Umweltschutz zählt, versagt die deutsche Politik erneut. Die Moore werden weiter abgebaut, das Klima weiter belastet – Hauptsache, die Gartenbranche kann ihre Blumenerde weiter billig produzieren. Es ist zum Verzweifeln.

Vielleicht sollten sich die Bürger dieses Landes langsam fragen, ob sie wirklich Politiker wollen, die bei jedem Gegenwind einknicken. Die nächste Wahl kommt bestimmt – und mit ihr die Chance, endlich Politiker zu wählen, die Rückgrat zeigen und nicht vor jeder Industrielobby in die Knie gehen. Deutschland braucht eine Politik, die für die Zukunft unserer Kinder kämpft, nicht für die Profite von heute.

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