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13.06.2025
07:13 Uhr

Finanzskandal enthüllt: Credit Suisse ignorierte jahrelang Warnungen vor Greensill-Desaster

Die Schweizer Finanzaufsicht Finma hat brisante Details über das spektakuläre Versagen der Credit Suisse im Umgang mit dem australischen Finanzjongleur Lex Greensill und seiner Firma Greensill Capital veröffentlicht. Der Bericht, der auf Antrag des Guardian und anderer Medien vor einem Londoner Gericht freigegeben wurde, offenbart ein erschütterndes Bild von Ignoranz, Arroganz und systematischem Versagen auf höchster Führungsebene.

Bereits 2018 – drei Jahre vor dem krachenden Zusammenbruch von Greensill Capital – hätten anonyme Hinweisgeber die Credit Suisse-Führung eindringlich vor den Geschäften mit Greensill gewarnt. Die Whistleblower hätten sogar die "Urteilsfähigkeit" der Topmanager in Frage gestellt, die sich mit dem zwielichtigen Finanzier eingelassen hätten. Doch statt diese Warnungen ernst zu nehmen, leitete mindestens ein hochrangiger Manager die vertraulichen Hinweise direkt an Lex Greensill weiter – ein Verrat, der seinesgleichen sucht.

Ein Netzwerk aus Vetternwirtschaft und politischen Verstrickungen

Besonders pikant: Greensill Capital beschäftigte den ehemaligen britischen Premierminister David Cameron als Berater – ein klassisches Beispiel dafür, wie sich die politische Elite nach ihrer Amtszeit die Taschen füllt. Cameron nutzte seine Kontakte schamlos aus, um für Greensill Türen zu öffnen, die normalerweise verschlossen geblieben wären. Diese unheilige Allianz zwischen Politik und Finanzwelt zeigt einmal mehr, wie korrupt das System geworden ist.

Die anonymen Hinweisgeber hätten "ernsthafte Zweifel" an der Strategie der Credit Suisse geäußert, Greensill-Kredite im Wert von 10 Milliarden Dollar in Investmentfonds für wohlhabende Kunden zu verpacken. Sie warnten insbesondere vor der gefährlichen Konzentration auf das wackelige Stahlimperium des Metallmagnaten Sanjeev Gupta. Die Warnung hätte deutlicher nicht sein können: "Der kürzliche Zusammenbruch eines anderen Greensill-unterstützten Fonds bei GAM sollte als starke Warnung verstanden werden."

Luxus statt Substanz: Die Greensill-Illusion

Der Finma-Bericht enthüllt auch die wahre Natur von Greensill Capital: Statt die eingeworbenen Investorengelder für Geschäftserweiterungen zu nutzen, flossen diese hauptsächlich in die Taschen privater Investoren und dienten dazu, die zunehmend unter regulatorischen Druck geratende Greensill Bank mit Kapital zu versorgen. Unter Lex Greensills Führung leistete sich das Unternehmen maßgeschneiderte Anzüge für Mitarbeiter, elegante Geschäftsräume und eine eigene Flotte von Geschäftsflugzeugen – ein Paradebeispiel für die Dekadenz einer außer Kontrolle geratenen Finanzbranche.

Die Credit Suisse-Führung erhielt noch im Juni 2019 weitere Warnungen, ignorierte diese jedoch weiterhin. Greensill plante zu dieser Zeit sogar einen 22 Milliarden Pfund schweren Börsengang, bevor die Covid-Pandemie das Kartenhaus zum Einsturz brachte. Im März 2021 kollabierte Greensill Capital schließlich, nachdem Versicherer sich weigerten, die Verträge zu verlängern, die die Kredite absicherten.

Das bittere Ende zweier Finanzgiganten

Der Zusammenbruch von Greensill Capital hinterließ bei den wohlhabenden Credit Suisse-Kunden Verluste in Höhe von Hunderten Millionen Dollar und erschütterte das Vertrauen in die Schweizer Bank nachhaltig. Die 167 Jahre alte Credit Suisse selbst kollabierte im März 2023 und musste in einer Notrettung von der Rivalin UBS übernommen werden – ein demütigendes Ende für eine einst stolze Institution.

Die Finma stellte in ihrem Abschlussbericht fest, dass die Credit Suisse ihre Aufsichtspflichten "ernsthaft verletzt" habe. Doch diese Feststellung kommt Jahre zu spät. Die Verantwortlichen sind längst über alle Berge, haben ihre Boni kassiert und genießen ihren Ruhestand, während normale Anleger die Zeche zahlen müssen.

"Wir haben auch ernsthafte Zweifel an Ihrer Urteilsfähigkeit bei der Wahl von Greensill Capital als Partner in diesem Bereich, und noch mehr daran, ihnen den Grad an Ermessensspielraum über das Geld Ihrer Kunden zu geben, den sie offenbar haben."

Diese prophetischen Worte des anonymen Hinweisgebers aus dem Jahr 2018 hätten eine Katastrophe verhindern können. Stattdessen wurden sie ignoriert, verraten und unter den Teppich gekehrt. Der Fall Greensill ist ein Lehrstück darüber, wie Gier, Arroganz und politische Verstrickungen ein ganzes Finanzsystem korrumpieren können.

Die Lehren aus dem Desaster

Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis, dass das internationale Finanzsystem fundamental krank ist. Während Banker und Politiker sich gegenseitig die Bälle zuspielen und auf Kosten der Allgemeinheit Millionen scheffeln, bleiben die normalen Bürger auf der Strecke. In Zeiten wie diesen zeigt sich einmal mehr der wahre Wert von physischen Edelmetallen wie Gold und Silber als krisensichere Anlage. Im Gegensatz zu windigen Finanzprodukten und korrupten Bankern behalten sie ihren Wert – unabhängig davon, welcher Skandal als nächstes ans Licht kommt.

Die UBS, die nun die Trümmer der Credit Suisse aufräumen muss, versucht noch immer, Gelder für die geschädigten Investoren zurückzuholen. Doch die Chancen stehen schlecht. Lex Greensill selbst lehnte eine Stellungnahme ab – vermutlich ist er zu beschäftigt damit, sein nächstes Luftschloss zu bauen.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss eigenständig recherchieren und ist für seine Anlageentscheidungen selbst verantwortlich. Wir übernehmen keine Haftung für etwaige Verluste oder Schäden, die aus Anlageentscheidungen resultieren könnten.

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