
Extremwetter vor Weihnachten: Kalifornien droht Bombenzyklone – Naturgewalten außer Kontrolle?
Während Deutschland sich auf besinnliche Feiertage vorbereitet, erlebt die amerikanische Westküste ein meteorologisches Drama biblischen Ausmaßes. Atmosphärische Flüsse – jene gewaltigen Feuchtigkeitsströme am Himmel – peitschen derzeit Washington und Kalifornien mit sintflutartigen Regenfällen. Und als wäre das nicht genug, warnen Experten nun vor einem sogenannten Bombenzyklone, der ausgerechnet am Heiligabend über der kalifornischen Küste entstehen könnte.
Sintflut und Schneemassen: Die Westküste versinkt
Die Zahlen, die derzeit aus den betroffenen Gebieten gemeldet werden, lassen selbst erfahrene Meteorologen staunen. In Tieflagen wurden bereits zweistellige Niederschlagsmengen gemessen, während höher gelegene Regionen unter massiven Schneemassen begraben werden. Der Weather Channel prognostiziert für die kommenden Tage Niederschläge von 125 bis 200 Millimetern – Städte wie Sacramento, Los Angeles und San Francisco könnten innerhalb einer Woche so viel Regen abbekommen wie normalerweise in einem ganzen Monat.
Besonders dramatisch gestaltet sich die Lage in der Sierra Nevada. Meteorologe Brady Harris spricht von einer geradezu „absurden Schneemenge", die auf das Gebirge niedergehen soll. Höhere Lagen könnten mehr als 250 Zentimeter Schnee erhalten – das entspricht über 2,5 Metern der weißen Pracht. Für Skifahrer mag das paradiesisch klingen, für die Infrastruktur und die Bevölkerung bedeutet es jedoch erhebliche Gefahren.
Bombenzyklone am Heiligabend: Wenn die Natur keine Gnade kennt
Der Gründer von US Stormwatch, Colin McCarthy, warnt eindringlich vor einem sich entwickelnden Bombenzyklone vor der kalifornischen Küste. Dieses meteorologische Phänomen – benannt nach dem rapiden Druckabfall, der einer Explosion gleicht – könnte Nordkalifornien mit einem schweren Windsturm überziehen. Für die gesamte Bay Area wurden bereits Sturmwarnungen ausgegeben, mit erwarteten Windböen von bis zu 100 Stundenkilometern. In höheren Lagen und entlang der Küste könnten sogar Böen von über 110 km/h auftreten.
„Eine sehr starke Kaltfront mit möglicherweise eingebetteten schweren Gewittern wird in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in Zentral- und Nordkalifornien auf Land treffen", warnt McCarthy. Angesichts der starken Windscherung könne man auch einen oder zwei Tornados nicht ausschließen.
Der Rest Amerikas: Anomale Wärme statt weißer Weihnacht
Während der Westen im Chaos versinkt, erlebt der Großteil der USA eine ungewöhnliche Wärmewelle. Der legendäre Meteorologe Jim Cantore berichtet von anomal warmen Temperaturen, die bis Silvester anhalten sollen. Reiseprobleme beschränken sich demnach auf die nördlichen Bundesstaaten östlich der Rocky Mountains sowie auf die kalifornischen Krisengebiete.
Doch auch für den Nordosten könnte sich das Blatt wenden. Meteorologe Mark Margavage deutet an, dass die Prognosen einer „Weihnachtsfackel" – also ungewöhnlich warmer Feiertage – möglicherweise zu optimistisch waren. Ein „Dezember zum Erinnern" mit Winterstürmen sei wieder im Bereich des Möglichen.
Klimahysterie oder berechtigte Sorge?
Von Polarwirbel-Ausbrüchen bis zu ungewöhnlich warmem Wetter – Mutter Natur zeigt sich dieser Tage von ihrer unberechenbaren Seite. Während Klimaaktivisten solche Extremereignisse reflexartig dem menschengemachten Klimawandel zuschreiben, sollte man nicht vergessen, dass atmosphärische Flüsse und Bombenzyklone keine neuen Phänomene sind. Sie gehören seit jeher zum meteorologischen Repertoire der Westküste. Die Frage bleibt, ob die aktuelle Häufung tatsächlich einem langfristigen Trend entspricht oder schlicht natürlicher Variabilität geschuldet ist.
Eines steht jedoch fest: Die Bewohner Kaliforniens werden dieses Weihnachtsfest wohl kaum vergessen – ob sie wollen oder nicht.

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