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29.08.2025
08:27 Uhr

Europas digitale Abhängigkeit: Warum die EU beim Open-Source-Wettlauf hinterherhinkt

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Während Europa von Open-Source-Software profitiert und diese für unverzichtbar hält, fehlt es an konkreten Taten. Die Linux Foundation EU hat auf ihrem jüngsten Gipfel in Amsterdam schonungslos offengelegt, wie sehr die EU ihre digitale Souveränität durch mangelndes Engagement verspielt. Ein Armutszeugnis für einen Kontinent, der sich gerne als Vorreiter in Sachen Regulierung präsentiert, aber bei der praktischen Umsetzung kläglich versagt.

Die bittere Realität der europäischen Untätigkeit

Gabriele Columbro, Chef der Linux Foundation EU, warnte eindringlich vor den Konsequenzen dieser Passivität. Die EU verpasse die historische Chance, mit "globalen digitalen Gemeingütern" ihre Autonomie zu stärken. Stattdessen überlasse man das Feld kampflos amerikanischen und asiatischen Tech-Giganten. Die Statistiken sind ernüchternd: Lediglich 34 Prozent der befragten europäischen Unternehmen verfügen über eine formale Open-Source-Strategie. Noch erschreckender: Nur 22 Prozent haben überhaupt eine Abteilung, die sich diesem kritischen Thema widmet.

Im globalen Open Source Contributor Index sucht man vergeblich nach europäischen Unternehmen in den Top Ten. Ein vernichtendes Zeugnis für einen Wirtschaftsraum, der sich gerne als innovativ und zukunftsorientiert präsentiert. Während Silicon Valley und Shenzhen die digitale Zukunft gestalten, verwaltet Brüssel bestenfalls die Gegenwart – und das auch nur mit mäßigem Erfolg.

Das Führungsversagen in den Chefetagen

Besonders alarmierend ist die Diskrepanz zwischen den Hierarchieebenen: Während 86 Prozent der Mitarbeiter die Vorteile von Open Source erkennen, sind es bei den Führungskräften nur 62 Prozent. Diese Zahlen offenbaren ein fundamentales Problem: Die Entscheidungsträger in europäischen Unternehmen haben die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Sie klammern sich an veraltete Geschäftsmodelle und proprietäre Lösungen, während ihre Konkurrenz längst die Vorteile offener Standards nutzt.

Dabei würden 81 Prozent der Organisationen einen klaren Vorteil in Investitionen in Open Source sehen. Doch zwischen Erkenntnis und Handlung klafft eine gewaltige Lücke. Nur etwa ein Viertel der Unternehmen beschäftigt Entwickler, die sich vollzeitlich Open-Source-Projekten widmen können. Eine verschenkte Chance, die sich bitter rächen wird.

Die geopolitische Dimension des Versagens

Die Linux Foundation hat mittlerweile erkannt, dass der Kampf um digitale Souveränität längst eine geopolitische Dimension angenommen hat. Mit der Gründung von LF India reagiert man auf die veränderten globalen Machtverhältnisse. Das Motto "Collaborate global, innovate local" mag gut klingen, doch für Europa bleibt es bisher nur eine hohle Phrase.

Projekte wie Neonephos, Open Internet Stack oder EuroStack sollen die digitale Souveränität Europas stärken. Doch ohne massives Engagement europäischer Entwickler und Unternehmen bleiben diese Initiativen zahnlose Tiger. Die EU mag sich mit DSGVO und Cyber Resilience Act als Regulierungsweltmeister feiern, doch Regulierung allein schafft keine Innovation.

Der Preis der Untätigkeit

Die Konsequenzen dieser Lethargie sind bereits heute spürbar. Europäische Unternehmen und Behörden sind abhängig von amerikanischen Cloud-Diensten, chinesischer Hardware und Software-Lösungen, bei denen sie keinen Einfluss auf die Entwicklungsrichtung haben. Diese Abhängigkeit macht Europa erpressbar und schwächt seine Position im globalen Wettbewerb erheblich.

Die Linux Foundation EU mag als Sprachrohr für Open Source in Brüssel fungieren, doch ohne substantielle Unterstützung aus Wirtschaft und Politik bleibt ihre Arbeit ein Kampf gegen Windmühlen. Die rund 2000 Teilnehmer des Open Source Summit mögen applaudiert haben, doch Applaus allein wird Europas digitale Rückständigkeit nicht beheben.

Zeit für radikales Umdenken

Europa steht am Scheideweg: Entweder es begreift endlich, dass digitale Souveränität nicht durch Regulierung, sondern durch aktive Beteiligung an der Entwicklung kritischer Technologien erreicht wird, oder es akzeptiert seine Rolle als digitale Kolonie fremder Mächte. Die Zeit der Sonntagsreden muss vorbei sein. Es braucht massive Investitionen, klare Strategien und vor allem den politischen Willen, Europa wieder zu einem relevanten Player in der Tech-Welt zu machen.

Die Alternative ist düster: Ein Europa, das technologisch abgehängt wird, dessen Wirtschaft von fremden Mächten kontrolliert wird und dessen Bürger zu digitalen Untertanen degradiert werden. Die Warnungen der Linux Foundation sollten als Weckruf verstanden werden – hoffentlich ist es noch nicht zu spät.

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