
EuGH-Urteil zu sicheren Herkunftsstaaten: Melonis Frontalangriff auf europäische Justiz offenbart Italiens gescheiterte Migrationspolitik
Das jüngste Urteil des Europäischen Gerichtshofs zu sicheren Herkunftsstaaten hat in Rom für erhebliche Turbulenzen gesorgt. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni reagierte mit einem beispiellosen Angriff auf die europäische Justiz und sprach dem EuGH kurzerhand die Zuständigkeit ab. Diese Reaktion offenbart nicht nur das Scheitern ihres umstrittenen Albanien-Projekts, sondern wirft auch ein grelles Licht auf die zunehmende Hilflosigkeit europäischer Regierungen im Umgang mit der Migrationskrise.
Melonis Albanien-Projekt: Ein teures Luftschloss zerplatzt
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Hunderte Millionen Euro hat Italien bereits in die Errichtung von Auffanglagern in Albanien investiert. Das Ergebnis? Weitgehend leere Einrichtungen, die seit ihrer Eröffnung kaum genutzt wurden. Während die italienische Regierung Steuergelder in astronomischer Höhe für dieses Prestigeprojekt verschleuderte, bleiben die eigentlichen Probleme ungelöst.
Die Opposition, allen voran die sozialdemokratische PD unter Elly Schlein, forderte bereits vor dem Urteil eine Entschuldigung von Meloni. Die Grün-linke Allianz geht noch weiter und verlangt eine vollständige Rechenschaftslegung über die verschwendeten Gelder. Fiorella Zabatta brachte es auf den Punkt: Anstatt in "wichtigere Dinge für die Bevölkerung" wie Gesundheitswesen, Schulen oder Forschung zu investieren, verpulverte die Regierung Millionen für ein Projekt, das von Anfang an zum Scheitern verurteilt war.
Der verzweifelte Versuch, nationale Souveränität über EU-Recht zu stellen
Melonis Reaktion auf das EuGH-Urteil ist bezeichnend für den aktuellen Zustand der europäischen Politik. Anstatt die rechtlichen Bedenken ernst zu nehmen, attackierte sie frontal die Justiz und behauptete, diese beanspruche "erneut" Zuständigkeiten, "die ihr nicht zustehen". Diese Rhetorik erinnert fatal an die Argumentationsmuster, die wir auch aus anderen EU-Ländern kennen, wenn nationale Regierungen mit unbequemen Urteilen konfrontiert werden.
Der Europäische Gerichtshof hatte in seinem Urteil klargestellt, dass ein Land nur dann als sicherer Herkunftsstaat gelten könne, wenn es für alle Personengruppen sicher sei. Diese eigentlich selbstverständliche Feststellung scheint für Meloni jedoch eine unzumutbare Einmischung darzustellen.
Die rechtlichen Fallstricke des Albanien-Modells
Menschenrechtsorganisationen hatten von Beginn an vor den rechtlichen Problemen des Projekts gewarnt. Valeria Carlini vom italienischen Flüchtlingsrat wies darauf hin, dass Albanien als Nicht-EU-Mitglied "in keiner Weise die auf europäischer Ebene geltenden Rechtsstandards einhalten" könne. Die Unterbringung von Schutzsuchenden in abgeriegelten Lagern ohne angemessene Kommunikationsmöglichkeiten stelle eine klare Verletzung grundlegender Rechte dar.
Die italienische Regierung versuchte, diese Bedenken zu umgehen, indem sie so tat, als würde albanisches Territorium zu Italien gehören. Dieser juristische Taschenspielertrick wurde nun vom EuGH durchschaut und für unzulässig erklärt.
Ein Signal an ganz Europa
Das Urteil sendet ein deutliches Signal an alle EU-Staaten, die mit ähnlichen Projekten liebäugeln. Noch im Mai hatte Bundeskanzler Friedrich Merz das italienische Modell als "gute Initiative" bezeichnet und deutsche Unterstützung signalisiert. Diese voreilige Zustimmung dürfte sich nun als peinlicher Fehler erweisen.
Die Hürden für die Einstufung sicherer Herkunftsstaaten sind durch das Urteil erheblich gestiegen. Dies mag aus Sicht einiger Regierungen bedauerlich sein, stellt aber einen wichtigen Schutz für die Rechte von Schutzsuchenden dar. Das Grundrecht auf Asyl und faire Verfahren lässt sich nicht einfach durch kreative Umgehungskonstruktionen aushebeln.
Melonis verzweifelter Verweis auf zukünftige EU-Regelungen
In ihrer Reaktion verwies Meloni auf das Migrations- und Asylpaket der Europäischen Kommission, das möglicherweise schon nächstes Jahr neue Regeln bringen könnte. Diese Hoffnung auf zukünftige Gesetzesänderungen offenbart jedoch nur die aktuelle Hilflosigkeit ihrer Regierung. Anstatt konstruktive Lösungen innerhalb des bestehenden Rechtsrahmens zu suchen, setzt sie auf vage Versprechungen zukünftiger Regelungen.
Die italienische Regierung steht nun vor einem Scherbenhaufen. Das teure Albanien-Projekt hat sich als Luftschloss erwiesen, die investierten Millionen sind verloren, und die Migrationsprobleme bleiben ungelöst. Melonis Angriff auf den EuGH mag bei ihrer Basis gut ankommen, ändert aber nichts an der rechtlichen Realität.
"Die Justiz beansprucht erneut Zuständigkeiten, die ihr nicht zustehen, während die Verantwortung eigentlich bei der Politik liegt" - diese Aussage Melonis zeigt ein fundamentales Missverständnis der Gewaltenteilung in einem Rechtsstaat.
Das EuGH-Urteil ist keine Einmischung in politische Entscheidungen, sondern die notwendige Kontrolle, ob diese Entscheidungen mit geltendem Recht vereinbar sind. Wer diese Kontrollfunktion der Justiz in Frage stellt, rüttelt an den Grundfesten des Rechtsstaats.
Die Migrationskrise erfordert zweifellos entschlossenes Handeln. Doch dieses Handeln muss innerhalb der rechtlichen Grenzen erfolgen. Projekte wie das italienische Albanien-Modell, die versuchen, diese Grenzen zu umgehen, sind zum Scheitern verurteilt. Statt Millionen für rechtlich fragwürdige Experimente zu verschwenden, sollten die Regierungen in nachhaltige Lösungen investieren, die sowohl den Schutz der Außengrenzen als auch die Wahrung der Menschenrechte gewährleisten.
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