
EU-Pläne für russische Vermögenswerte könnten Goldrausch der Zentralbanken weiter befeuern
Die Europäische Kommission spielt mit dem Feuer – und die Zentralbanken weltweit greifen vorsorglich zum Gold. Was sich wie ein Finanzkrimi liest, könnte die nächste Stufe in der Entfremdung zwischen West und Ost markieren. Der Plan der EU-Kommission, eingefrorene russische Staatsvermögen in Höhe von 185 Milliarden Euro für die Ukraine-Hilfe anzuzapfen, sendet Schockwellen durch die internationalen Finanzmärkte.
Das Ende der Vertrauenswürdigkeit westlicher Finanzsysteme?
Die Brüsseler Bürokraten mögen ihre Worte noch so geschickt wählen – die Botschaft ist unmissverständlich: Wer sein Geld im Westen parkt, könnte es unter bestimmten Umständen verlieren. Diese bittere Erkenntnis treibt Zentralbanken rund um den Globus dazu, ihre Reserven massiv umzuschichten. Der erfahrene Goldanalyst Ross Norman bringt es auf den Punkt: „Die EU kann Worte verdrehen, wie sie will, aber das ändert nichts an der Realität. Russland wurde der Zugang zu seinem eigenen Geld verwehrt."
Seit dem Beginn des Ukraine-Krieges und den damit verbundenen Sanktionen, die 300 Milliarden Dollar russischer Devisenreserven einfroren, hat sich das Kaufverhalten der Zentralbanken dramatisch verändert. Die jährlichen Netto-Goldkäufe haben sich seit 2022 mehr als verdoppelt und überschreiten regelmäßig die Marke von 1.000 Tonnen pro Jahr.
Gold überholt den Euro als Reservewährung
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Gold hat 2024 den Euro als zweitwichtigste Reservewährung nach dem US-Dollar überholt. Der Wert der Goldbestände der Zentralbanken übersteigt mittlerweile sogar den ihrer US-Staatsanleihen. Diese historische Verschiebung markiert einen Wendepunkt im globalen Finanzsystem.
„Weil Gold niemandes Verbindlichkeit und niemandes Schuld ist, strahlt seine Attraktivität für Zentralbanken, die sich um die politische Sicherheit ihrer Reserven sorgen", erklärt Adrian Ash von BullionVault.
Die neue Goldgeographie: Heimholung als Sicherheitsstrategie
Besonders bemerkenswert ist der Trend zur Repatriierung von Goldreserven. Während 2020 noch 50 Prozent der befragten Zentralbanken ihr Gold im Ausland lagerten, bewahren mittlerweile 68 Prozent ihre Bestände im eigenen Land auf. Die Logik dahinter ist bestechend einfach: Was man nicht in westlichen Tresoren lagert, kann auch nicht eingefroren werden.
China fügt seit elf Monaten kontinuierlich Gold zu seinen Reserven hinzu – ohne jemals offiziell die Gründe dafür zu nennen. Polen kauft ebenfalls massiv Gold, wobei hier der Krieg im Nachbarland Ukraine als zusätzlicher Risikofaktor für die eigene Wirtschaft gilt.
Deutschland zwischen den Stühlen
Selbst in Deutschland, dem vermeintlich stabilen Herzen Europas, werden Stimmen lauter, die eine Rückholung der deutschen Goldreserven aus New York fordern. Die Konfrontationen von US-Präsident Trump mit Verbündeten über Handelsfragen und seine Kritik an der Federal Reserve haben diese Diskussion neu entfacht. Die Bundesbank hält zwar offiziell an der Vertrauenswürdigkeit der New Yorker Fed fest, doch die Zweifel wachsen.
Julius Baer-Analyst Carsten Menke bringt das Dilemma auf den Punkt: „Die EU kann eingefrorene russische Vermögenswerte nur nutzen, weil sie Zugang zu ihnen hat – sie sind bei Banken außerhalb Russlands verbucht. Schwellenländer-Zentralbanken könnten sich dafür entscheiden, ihre Vermögenswerte zu Hause zu lagern."
Die Ironie der Geschichte
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass ausgerechnet die EU mit ihren Plänen den Goldpreis weiter in die Höhe treibt. Mit über 4.000 Dollar pro Unze hat das Edelmetall in diesem Monat neue Rekordstände erreicht. Die Prognosen von Metals Focus gehen von weiteren Netto-Käufen von 900 Tonnen in diesem Jahr aus.
Was wir hier erleben, ist nichts weniger als eine tektonische Verschiebung im globalen Finanzsystem. Die westlichen Demokratien, die sich jahrzehntelang als verlässliche Hüter internationaler Vermögenswerte präsentierten, verspielten dieses Vertrauen im Handstreich. Die Konsequenzen dieser Politik werden noch Generationen beschäftigen.
Für den deutschen Sparer und Anleger bedeutet diese Entwicklung vor allem eines: In Zeiten, in denen selbst Zentralbanken massiv auf physisches Gold setzen, sollte auch der Privatanleger über eine angemessene Beimischung von Edelmetallen in seinem Portfolio nachdenken. Denn was für die großen Notenbanken gilt, kann für den kleinen Sparer nicht falsch sein: Gold als ultimative Versicherung gegen politische Unwägbarkeiten und als Schutz vor dem Zugriff übermächtiger Institutionen.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich vor jeder Investition ausreichend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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