
EU droht mit digitalem Gegenschlag: Neue Zölle könnten zum Bumerang für Verbraucher werden
Die politische Spannung zwischen der EU und den USA erreicht mit der jüngsten Zoll-Debatte einen neuen Höhepunkt. Als Reaktion auf die von Trump angekündigten Strafzölle erwägt die EU nun ihrerseits, amerikanische Digital-Giganten ins Visier zu nehmen - ein Vorhaben, das sich als gefährlicher Schuss ins eigene Knie erweisen könnte.
Digitale Vergeltung mit fragwürdiger Wirkung
Die französische Regierungssprecherin Sophie Primas verkündete vollmundig im französischen Fernsehen, man wolle die "digitalen Dienstleistungen" aus Amerika "angreifen". Ein gewagtes Unterfangen, das die fundamentale Schwäche der europäischen Digital-Wirtschaft schonungslos offenlegt. Denn anders als bei klassischen Industrieprodukten fehlen im digitalen Sektor schlichtweg die europäischen Alternativen.
Europäische Verbraucher als Leidtragende
Die bittere Wahrheit ist: Wer heute nach einer europäischen Alternative zu Google, Amazon oder Instagram sucht, wird nicht fündig. Die geplanten Strafzölle würden die amerikanischen Tech-Giganten daher kaum treffen - stattdessen müssten europäische Verbraucher tiefer in die Tasche greifen. Eine fragwürdige Strategie, die mehr schadet als nutzt.
Von der Leyen kündigt harte Reaktion an
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die sich derzeit im usbekischen Samarkand aufhält, kündigte bereits ein "erstes Paket von Gegenmaßnahmen" an. Die Botschaft ist klar: Die EU will sich nicht einschüchtern lassen. Doch statt einer durchdachten Strategie scheint hier blinder Aktionismus zu dominieren.
Handelskrieg mit ungewissem Ausgang
Die französische Position "bereit für einen Handelskrieg" zu sein, zeugt von einer gefährlichen Eskalationsspirale. Dabei hatte die EU selbst schon vor Trumps Ankündigung pauschale Importzölle von zehn Prozent auf US-Waren erhoben - ein Detail, das in der aktuellen Diskussion gerne unterschlagen wird.
Kritischer Ausblick
Die transatlantischen Beziehungen steuern auf stürmische Zeiten zu. Statt auf Deeskalation und Dialog zu setzen, droht ein Handelskrieg, bei dem es am Ende nur Verlierer geben kann. Besonders bitter: Die europäischen Verbraucher werden die Zeche für diese verfehlte Politik zahlen müssen.
"Auf die amerikanischen Zölle wird Frankreich gemeinsam mit Europa reagieren. Zuerst durch Verhandlungen, denn wir sind nicht die Ursache dieser Handelsangriffe. Dann, wenn nötig, durch Gegenmaßnahmen, als Europäer."
Diese markigen Worte der französischen Regierungssprecherin können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die EU in diesem Konflikt am kürzeren Hebel sitzt. Statt symbolischer Muskelspiele wäre eine Stärkung der eigenen digitalen Souveränität der bessere Weg - doch dafür scheint es längst zu spät.
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