
Erdoğans Kulturkrieg: Wenn selbst ein 86-jähriger Chansonnier zur Bedrohung wird
Die Türkei zeigt ihr wahres Gesicht: Ein harmloses Konzert des 86-jährigen französischen Sängers Enrico Macias in Istanbul wurde kurzerhand von den Behörden verboten. Der Grund? Der jüdische Künstler könnte die aufgeheizte Stimmung gegen Israel weiter anheizen. Was für eine groteske Vorstellung – ein betagter Chansonnier mit Gitarre als Sicherheitsrisiko.
Die Absage als politisches Statement
Der zuständige Gouverneur lieferte eine Begründung, die an Absurdität kaum zu überbieten ist. Man wolle verhindern, dass "junge Menschen" bei Demonstrationen gegen den "Terrorstaat Israel" in "juristische Schwierigkeiten" geraten könnten. Welch rührende Fürsorge! In Wahrheit offenbart sich hier die hässliche Fratze eines Regimes, das jeden Vorwand nutzt, um seine anti-israelische Agenda voranzutreiben.
Macias selbst zeigte sich "zutiefst überrascht und traurig". Der Mann, der jahrzehntelang für "Frieden und Brüderlichkeit" sang, wird nun zum Spielball türkischer Machtpolitik. Dabei hatte er sich sogar kritisch zu israelischen Siedlungen geäußert und das Recht der Palästinenser auf einen eigenen Staat anerkannt. Doch solche Nuancen interessieren in Erdoğans Türkei niemanden mehr.
Erdoğans Eskalationsspirale
Was als symbolische Geste begann, hat sich längst zu einem umfassenden Wirtschaftskrieg ausgeweitet. Außenminister Hakan Fidan brüstet sich damit, den Handel mit Israel "vollständig eingestellt" zu haben. Türkische Häfen seien für israelische Schiffe gesperrt, der Luftraum für israelische Flugzeuge tabu. "Das macht kein anderes Land", tönt Fidan stolz. Als wäre wirtschaftliche Selbstisolation eine Tugend!
"Wir haben unseren Handel mit Israel vollständig eingestellt. Unsere Häfen sind für israelische Schiffe geschlossen, türkische Schiffe dürfen israelische Häfen nicht anlaufen."
Die Realität sieht freilich anders aus: Noch immer fließt Öl aus Aserbaidschan durch türkische Pipelines nach Israel. Staatsunternehmen verdienen kräftig mit. Das jährliche Handelsvolumen von sechs Milliarden Dollar lässt sich eben nicht so einfach ersetzen. Aber Hauptsache, die Rhetorik stimmt.
Der Mob regiert die Straße
Besonders beunruhigend ist der Einfluss radikaler Gruppierungen wie der "Liebhaber des Propheten". Diese selbsternannten Sittenwächter fordern Konzertverbote und diffamieren einen 86-jährigen Sänger als "dem Islam feindlich gesonnen". Dass die Behörden vor solchen Forderungen einknicken, zeigt, wer in der Türkei wirklich das Sagen hat.
Die Begründung der Islamisten ist dabei so durchsichtig wie perfide: Macias solle ausgerechnet dann auftreten, wenn "Völker aus der ganzen Welt zu Israel sagten 'genug ist genug'". Als ob ein Chanson-Abend in Istanbul die Weltpolitik beeinflussen würde!
Ein Land auf Abwegen
Was bleibt, ist das Bild eines Landes, das sich immer weiter von westlichen Werten entfernt. Während Erdoğan sich als Anführer der muslimischen Welt inszeniert, leiden Kunst und Kultur unter dem politischen Druck. Die Türkei, einst Brücke zwischen Orient und Okzident, wird zur Einbahnstraße des Ressentiments.
Die deutsche Politik täte gut daran, diese Entwicklung kritisch zu beobachten. Ein NATO-Partner, der sich derart radikalisiert, kann kaum noch als verlässlicher Verbündeter gelten. Doch von der Ampel-Koalition war diesbezüglich wenig zu hören – man wollte es sich wohl nicht mit den türkischstämmigen Wählern verscherzen.
Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz sollte hier klare Kante zeigen. Wer Künstler aufgrund ihrer Religion oder Herkunft aussperrt, hat in der europäischen Wertegemeinschaft nichts verloren. Es ist Zeit, dass Deutschland wieder für seine Prinzipien einsteht – auch wenn es unbequem wird.
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