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08.11.2025
08:42 Uhr

Digitales Chaos im Gesundheitswesen: Wenn der Fortschritt zum Rückschritt wird

Die elektronische Patientenakte sollte der große Wurf werden – ein digitaler Meilenstein, der das deutsche Gesundheitswesen endlich ins 21. Jahrhundert katapultiert. Doch was als revolutionäre Innovation angepriesen wurde, entpuppt sich zunehmend als technokratisches Desaster. Die Hausärzte, jene Mediziner an der vordersten Front der Patientenversorgung, schlagen Alarm: Das System funktioniert nicht, wie es soll.

Zwischen Vision und Wirklichkeit klafft ein Abgrund

Nicola Buhlinger-Göpfarth, Vorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands, bringt es auf den Punkt: Während die Idee der elektronischen Patientenakte eine glatte „Eins" verdiene, falle die technische Umsetzung mit einem klaren „Mangelhaft" durch. Diese vernichtende Bewertung ist keine Einzelmeinung eines notorischen Nörglers, sondern spiegelt die Frustration tausender Mediziner wider, die täglich mit einem System kämpfen müssen, das mehr Probleme schafft als löst.

Seit dem 1. Oktober 2025 sind Gesundheitseinrichtungen verpflichtet, Befunde und Laborwerte in die digitalen Akten einzupflegen. Was nach einer sinnvollen Modernisierung klingt, entwickelt sich in der Praxis zu einem bürokratischen Albtraum. Drei Viertel der Praxen berichten von massiven technischen Problemen – eine Quote, die in jedem anderen Wirtschaftszweig zu sofortigen Konsequenzen führen würde.

Das Vertrauen der Ärzteschaft schwindet

„So zerstört man Vertrauen", konstatiert Buhlinger-Göpfarth bitter. Und sie hat recht. Wenn diejenigen, die das System täglich nutzen sollen, bereits nach wenigen Monaten kapitulieren, dann läuft etwas gewaltig schief. Die Verantwortlichen – Krankenkassen, Industrie und die Digitalagentur Gematik – haben offenbar vergessen, dass Digitalisierung kein Selbstzweck ist, sondern den Menschen dienen sollte.

Besonders pikant: Während die Bundesregierung unter Friedrich Merz vollmundig von Digitalisierung und Modernisierung spricht, scheitert sie an der praktischen Umsetzung. Es ist symptomatisch für die deutsche Politik der letzten Jahre: Große Ankündigungen, wenig Substanz. Die elektronische Patientenakte reiht sich nahtlos ein in die lange Liste halbgarer Projekte, die mehr versprechen als sie halten können.

Fehlerhafte Diagnosen – nur die Spitze des Eisbergs?

Zwar wehrt sich die Verbandschefin gegen Vorwürfe massenhaft falscher Diagnosen in den digitalen Akten – bei über 500 Millionen Behandlungsfällen pro Jahr seien Einzelfehler unvermeidlich. Doch diese Relativierung greift zu kurz. In einem System, das die Patientensicherheit verbessern soll, ist jeder Fehler einer zu viel. Transparenz ist gut und wichtig, aber sie darf nicht auf Kosten der Datenqualität gehen.

Die wahre Crux liegt jedoch tiefer: Ein digitales System ist nur so gut wie seine schwächste Komponente. Wenn die technische Infrastruktur nicht funktioniert, wenn Ärzte mehr Zeit mit der Fehlerbehebung als mit der Patientenbehandlung verbringen, dann verfehlt die elektronische Patientenakte ihr eigentliches Ziel.

Ein Lichtblick am Horizont?

Immerhin zeigt sich Buhlinger-Göpfarth konstruktiv und präsentiert einen pragmatischen Lösungsansatz: Die Einführung eines echten Hausarzt-Systems. Wer zuerst zum Hausarzt geht, soll schneller einen Facharzttermin bekommen. Ein simples, aber effektives Anreizsystem, das die Rolle der Hausärzte stärkt und gleichzeitig die Patientenversorgung verbessert.

Es ist bezeichnend, dass die wirklich sinnvollen Vorschläge von den Praktikern kommen, nicht von den politischen Entscheidungsträgern. Während Berlin von der großen digitalen Revolution träumt, kämpfen die Ärzte vor Ort mit den Realitäten eines mangelhaft umgesetzten Systems.

Die elektronische Patientenakte hätte ein Vorzeigeprojekt werden können – ein Beweis dafür, dass Deutschland auch im digitalen Zeitalter mithalten kann. Stattdessen ist sie zum Sinnbild für die Diskrepanz zwischen politischem Wunschdenken und praktischer Realität geworden. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen endlich auf diejenigen hören, die täglich mit dem System arbeiten müssen. Sonst droht aus der digitalen Revolution eine digitale Kapitulation zu werden.

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