
Digitale Kinderbespaßung 2.0: Die neue Toniebox macht Eltern zu zahlenden Dauerkunden
Die Toniebox erobert seit Jahren deutsche Kinderzimmer – und die Geldbeutel der Eltern gleich mit. Nun präsentiert der Düsseldorfer Hersteller Tonies die zweite Generation seines digitalen Kassenschlagers. Mit der Toniebox 2 sollen Kinder ab Mitte September nicht nur Geschichten hören, sondern auch interaktive Spiele spielen können. Ein cleverer Schachzug, der das ohnehin schon kostspielige System noch teurer macht.
Mehr Speicher, mehr Spiele, mehr Kosten
Das neue Modell wartet mit 32 statt bisher 8 Gigabyte Speicher auf und bleibt mit allen bisherigen Tonie-Figuren kompatibel. Die große Neuerung: Ein separater Controller ermöglicht das sogenannte "Tonieplay" – interaktive Spiele und Geschichten, die allein oder gemeinsam gespielt werden können. Zum Start sollen zwölf Spiele verfügbar sein. Der Haken dabei? Sowohl der Controller als auch die Spiele müssen zusätzlich erworben werden. Als ob die Box selbst und die einzelnen Figuren nicht schon genug kosten würden.
Mit weltweit über 9,5 Millionen verkauften Geräten hat Tonies zweifellos einen Nerv getroffen. Das Unternehmen erzielte 2024 einen weltweiten Umsatz von 480,5 Millionen Euro – mehr als ein Drittel davon im deutschsprachigen Raum. Bei 560 Mitarbeitern, davon 400 in Deutschland, läuft das Geschäft offenbar prächtig.
Datenschutz? Fehlanzeige!
Während Eltern bereitwillig ihre Kreditkarten zücken, sollten sie sich fragen, was mit den Daten ihrer Kinder geschieht. Eine Studie der Universität Basel aus dem Jahr 2024 deckte erhebliche Mängel beim Datenschutz auf. Die Box sammle fleißig Nutzungsdaten und übermittle diese ohne ausreichende Verschlüsselung an den Hersteller. Die zugehörige App verlange zudem mehr Zugriffsrechte als notwendig. In Zeiten, in denen Datenschutz eigentlich großgeschrieben werden sollte, ein bedenklicher Befund.
Die Konkurrenz schläft nicht
Neben der Toniebox tummeln sich weitere Anbieter wie Hörbert, Tigerbox und Galakto auf dem lukrativen Markt der digitalen Kinderunterhaltung. Auch der Kekzhörer mit austauschbaren Audiochips oder klassische Modelle mit integrierten CD-Playern buhlen um die Gunst der Eltern. Die Frage bleibt: Brauchen Kinder wirklich all diese digitalen Spielereien?
Das Institut für angewandte Kindermedienforschung lobt zwar, dass Box und Figuren die digitale Welt greifbar machen und Hör- sowie Tastsinn der Kinder anregen würden. Doch zu welchem Preis? Die hohen Anschaffungskosten für Gerät und Figuren belasten Familienkassen erheblich. Und nun kommt mit der Gaming-Funktion eine weitere Kostenfalle hinzu.
Produziert in Fernost, kassiert im Westen
Bezeichnend ist auch, wo die neue Toniebox hergestellt wird: in Vietnam und China. Während deutsche Familien zur Kasse gebeten werden, wandert die Produktion ins kostengünstige Ausland. Ein Geschäftsmodell, das in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und steigender Lebenshaltungskosten besonders bitter aufstößt.
Die Toniebox mag für viele Kinder ein geliebtes Spielzeug sein. Doch Eltern sollten sich bewusst machen, dass sie mit jedem Kauf nicht nur ein Produkt erwerben, sondern Teil eines ausgeklügelten Systems werden, das auf kontinuierliche Nachkäufe ausgelegt ist. In einer Zeit, in der traditionelle Werte wie gemeinsames Vorlesen oder das Erfinden eigener Geschichten zunehmend in Vergessenheit geraten, sollten wir uns fragen: Ist es wirklich notwendig, unsere Kinder schon im Kleinkindalter zu digitalen Konsumenten zu erziehen?
Vielleicht wäre es sinnvoller, das Geld stattdessen in wertstabile Anlagen wie physische Edelmetalle zu investieren – eine Investition, die im Gegensatz zur nächsten Tonie-Figur auch noch in Jahren ihren Wert behält.
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