
Die Welt im Umbruch: Warum Gesellschaften nach Identität suchen, während ihre Regierungen nur noch reagieren
Während sich die Welt in eine Ära der Unsicherheit bewegt, stellt sich die fundamentale Frage: Wohin führt uns dieser Weg? Die traurige Wahrheit ist, dass unsere politischen Eliten so sehr mit dem Tagesgeschäft beschäftigt sind, dass sie den Blick für das große Ganze verloren haben. Doch während Regierungen um kurzfristige Macht kämpfen, suchen die Gesellschaften nach etwas viel Tieferem – ihrer verlorenen Identität.
Das Ende einer Epoche
Was wir derzeit erleben, ist nichts Geringeres als das Ende jahrhundertealter Entwicklungen. Die internationale Ordnung, wie wir sie kannten, löst sich vor unseren Augen auf. Von den Vereinten Nationen über die EU bis hin zu bilateralen Handelsabkommen – alles steht zur Disposition. Diese Entwicklung könnte durchaus eine Chance für europäische Staaten darstellen, endlich wieder zu ihrer eigenen Stärke zurückzufinden.
Besonders bemerkenswert ist die Situation in den USA. Unter Donald Trump erlebt Amerika eine Renaissance seiner globalen Dominanz – nicht nur durch entschlossenes Handeln, sondern auch weil andere Mächte schwächeln. Gleichzeitig bewegt sich das Land in Richtung einer gesunden Isolation, die es ihm ermöglicht, sich wieder auf die eigenen Interessen zu konzentrieren.
China am Scheideweg
Die Volksrepublik China steht vor ihrer größten Herausforderung seit Jahrzehnten. Xi Jinping habe bereits im Juli 2025 seine reale Macht verloren, heißt es. Die Kommunistische Partei kämpfe ums Überleben, und nur ein Handelsabkommen mit den USA halte sie noch am Leben. China stehe vor der Wahl: Entweder es wandelt sich zu einer echten Marktwirtschaft oder die KP kollabiert. Eine Rückkehr zu Chinas tieferen historischen Wurzeln könnte die Folge sein.
"Die Wahrscheinlichkeit einer chinesischen Invasion Taiwans in den kommenden Jahren ist nun geringer, aber die Situation bleibt instabil."
Europa zwischen Zerfall und Neuanfang
Der mögliche Zusammenbruch der EU könnte paradoxerweise die Rettung für europäische Nationalstaaten bedeuten. Endlich könnten sie sich von den Fesseln Brüssels befreien und zu ihrer eigenen Identität zurückfinden. Die Türkei hingegen bewege sich weiter in Richtung Instabilität und könnte, um von innenpolitischen Problemen abzulenken, aggressive Schritte gegen Israel oder Griechenland unternehmen.
Russland etabliert sich unterdessen als bedeutende Weltmacht mit stabiler wirtschaftlicher Basis. Der Ukraine-Krieg sei in bedeutsamen Aspekten bereits vorbei. Eine strategische Allianz mit Indien stärke Russlands Position zusätzlich.
Der Nahe Osten im Wandel
Im Iran stehen möglicherweise fundamentale Veränderungen bevor. Nach dem jüngsten Konflikt mit Israel und den USA könnte ein neuer Führer aus dem Militär hervorgehen und die Mullahs zurück in die Moscheen drängen. Dies würde neue Zugänge zu den zentralasiatischen Staaten eröffnen, die sich als neue strategische Zone mit großem wirtschaftlichem Potenzial etablieren.
Die Suche nach Sinn und Identität
Der vielleicht beunruhigendste Aspekt dieser globalen Umwälzungen ist der Verlust historischer Kontinuität. Mit dem Ableben der "Baby-Boomer"-Generation und der gezielten Vernichtung historischer Bildung droht uns eine Zukunft ohne Geschichtsbewusstsein, ohne kulturelle Identität und ohne klare Werte.
Wie sollen sich Staaten definieren, wenn sie ihre Geschichte vergessen haben? Werden sie in einer gesichtslosen Massenidentität versinken, oder wird individuelles Denken eine Renaissance erleben? Wann haben Gesellschaften zuletzt gewusst, wofür sie wirklich stehen?
Die entscheidende Frage für die Zukunft
Werden jene Gesellschaften, die ihre Identität und ihren langfristigen Zweck bewahren, erfolgreicher sein? Welche Optionen gibt es noch, um historische Kontinuität zu erhalten? Wie können wir unsere Bildungssysteme zurückerobern? Gibt es irgendwo ein Programm, das ernsthaft für die Zukunft plant?
Während Politiker ihre kurzfristigen Machtkämpfe austragen, suchen die Völker in diesen Konflikten nach etwas viel Grundlegenderem – nach Sinn und Bedeutung. Jene Staaten, die bis zur Mitte des Jahrhunderts zu ihrer alten Identität zurückfinden, werden vermutlich am besten gedeihen.
Die bittere Ironie unserer Zeit: Wir haben alle technologischen Mittel, um in die Zukunft zu blicken, aber uns fehlt der Wille und die Weisheit, dies auch zu tun. Stattdessen versinken wir in der Belanglosigkeit des Augenblicks, während die Fundamente unserer Zivilisation bröckeln.
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