
Deutschlands Maschinenbau-Stolz am Boden: Mayer & Cie. nach 120 Jahren vor dem Aus
Wieder einmal muss ein deutsches Traditionsunternehmen die weiße Fahne hissen. Der Maschinenbauer Mayer & Cie. aus Albstadt, seit vier Generationen in Familienhand und einst Weltmarktführer bei Rundstrick- und Flechtmaschinen, steht vor dem endgültigen Aus. Das Amtsgericht Hechingen hat das Insolvenzverfahren eröffnet, 270 hochqualifizierte Arbeitsplätze verschwinden von heute auf morgen. Ein weiterer Sargnagel für den einst so stolzen deutschen Maschinenbau.
Vom Weltmarktführer zum Insolvenzfall
Was für eine bittere Ironie: Ein Unternehmen, das seit 1905 deutsche Ingenieurskunst in die Welt exportierte, dessen Maschinen bei Textilherstellern rund um den Globus geschätzt wurden, muss nun kapitulieren. Der Insolvenzantrag wurde bereits am 23. September 2025 gestellt – trotz intensivster Bemühungen fand sich weltweit kein einziger Investor, der bereit gewesen wäre, in dieses Filetstück deutscher Industriegeschichte zu investieren.
Martin Mucha, Sanierungsexperte und Generalbevollmächtigter des Unternehmens, bringt die dramatische Lage auf den Punkt: Ein Umsatzeinbruch von annähernd 50 Prozent im vergangenen Jahr bei gleichzeitig steigenden Kosten. Der Markt für Textilmaschinen sei "weltweit extrem schwierig geworden", so Mucha. Doch ist das wirklich die ganze Wahrheit?
China als Totengräber der deutschen Industrie
Dietrich Birk vom VDMA Baden-Württemberg spricht Klartext: China habe sich vom reinen Zulieferer zum globalen Wettbewerber entwickelt – "unterstützt durch massive Subventionen und aggressive Preispolitik". Die Folge: Deutsche Qualität wird vom Markt gedrängt, weil chinesische Billigkonkurrenz, die sich einen Dreck um Umweltstandards oder faire Arbeitsbedingungen schert, die Preise kaputtmacht.
"Wegen der US-Zölle weichen chinesische Hersteller nach Europa aus. Das verschärft die Konkurrenz für deutsche Firmen."
Während Donald Trump mit seinen Zöllen wenigstens versucht, die amerikanische Industrie zu schützen, rollt Europa den roten Teppich für chinesische Dumpingprodukte aus. Die Quittung bekommen Unternehmen wie Mayer & Cie. präsentiert – und mit ihnen 270 Familien, die nun vor dem Nichts stehen.
Politisches Versagen auf ganzer Linie
Man muss es so deutlich sagen: Hier versagt nicht nur ein Unternehmen, hier versagt ein ganzes System. Während unsere Politiker von Klimaneutralität und Energiewende schwadronieren, während sie mit einem 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen neue Schuldenrekorde aufstellen, stirbt die deutsche Industrie einen langsamen Tod. Handelskriege, Ukraine-Konflikt, explodierende Energiekosten – all das sind hausgemachte Probleme einer verfehlten Politik.
Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hatte versprochen, keine neuen Schulden zu machen. Stattdessen pumpt sie Milliarden in ideologische Projekte, während der Mittelstand, das Rückgrat unserer Wirtschaft, systematisch gegen die Wand gefahren wird. Die Inflation in der Türkei, einem Hauptabsatzmarkt von Mayer & Cie., mag ein Faktor sein – doch die wahren Probleme liegen vor unserer eigenen Haustür.
Ein Trend mit System
Mayer & Cie. ist kein Einzelfall. Überall in Deutschland schließen traditionsreiche Unternehmen ihre Pforten. Die Gründe sind immer dieselben: explodierende Energiekosten, überbordende Bürokratie, fehlende politische Unterstützung und eine Konkurrenz aus Fernost, die mit unfairen Mitteln kämpft. Während China seine Industrie mit Milliarden subventioniert, diskutiert man hierzulande über Gendersternchen und Lastenfahrräder.
Was bleibt vom deutschen Wirtschaftswunder?
120 Jahre Firmengeschichte, vier Generationen Unternehmertum, Weltmarktführerschaft – all das zählt nichts mehr in einer globalisierten Welt, in der nur noch der Preis entscheidet. Die 270 Mitarbeiter, die nun ihre Kündigungen erhalten, sind die wahren Verlierer dieser Entwicklung. Sie haben nichts falsch gemacht, sie wurden im Stich gelassen von einer Politik, die ihre Prioritäten längst woanders gesetzt hat.
Es ist höchste Zeit, dass Deutschland wieder zu einer Politik zurückfindet, die den eigenen Bürgern und der eigenen Wirtschaft verpflichtet ist. Sonst werden wir noch viele solcher Meldungen lesen müssen. Und irgendwann wird nichts mehr übrig sein vom einst so stolzen Industriestandort Deutschland – außer Ruinen und der bitteren Erkenntnis, dass wir es selbst verbockt haben.
In Zeiten wie diesen wird deutlich: Wer sein Vermögen sichern will, sollte nicht allein auf Papierwerte setzen. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber haben sich über Jahrhunderte als krisenfeste Anlage bewährt – ganz im Gegensatz zu Unternehmen, die von heute auf morgen verschwinden können.
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