
Deutschlands Luftfahrt im Sturzflug: Wenn politische Gier die Wirtschaft erdrosselt
Die deutsche Luftverkehrswirtschaft schlägt Alarm – und diesmal sollte wirklich jeder zuhören. Während unsere europäischen Nachbarn ihre Flugverbindungen ausbauen und florieren, versinkt der Standort Deutschland immer tiefer im selbst geschaufelten Grab aus Steuern, Abgaben und bürokratischen Fesseln. Die nackten Zahlen sprechen eine vernichtende Sprache: Von einst 190 Flugzeugen im Jahr 2019 sind heute gerade noch 130 übrig geblieben. Ein Exodus biblischen Ausmaßes, orchestriert von einer Politik, die offenbar nicht verstanden hat, dass man den Ast, auf dem man sitzt, besser nicht absägt.
Der große Kahlschlag: Wenn Airlines Deutschland den Rücken kehren
Jens Bischof, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, bringt es auf den Punkt: Die Airlines machen einen großen Bogen um Deutschland. Wer kann es ihnen verdenken? Die staatlich veranlassten Kosten haben sich seit 2019 mehr als verdoppelt – ein Wahnsinn, der seinesgleichen sucht. Während andere Länder ihre Luftfahrtindustrie hegen und pflegen, presst der deutsche Staat die Branche aus wie eine Zitrone.
Die Folgen dieser verfehlten Politik sind dramatisch: Rund 10.000 Arbeitsplätze sind bereits verloren gegangen, mehr als vier Milliarden Euro Wertschöpfung jährlich verpuffen im Nichts. Jedes einzelne Mittelstreckenflugzeug, das Deutschland verlässt, reißt 170 Arbeitsplätze und 70 Millionen Euro Wirtschaftsleistung mit sich. Das ist keine abstrakte Statistik – das sind reale Existenzen, die auf dem Altar politischer Kurzsichtigkeit geopfert werden.
Die Steuerlast erdrückt den Standort
Die Zahlen sind erschreckend: 4,4 Milliarden Euro müssen die Airlines in diesem Jahr an staatlichen Abgaben berappen – ein Anstieg um 1,1 Milliarden Euro. Flugsicherung, Sicherheitskontrollen, Luftverkehrssteuer – der Staat langt zu, als gäbe es kein Morgen. Und die Große Koalition? Die hatte im Koalitionsvertrag vollmundig eine Senkung der Luftverkehrssteuer versprochen. Was ist daraus geworden? Nichts als heiße Luft. Die Erhöhung vom Mai 2024 bleibt bestehen, die versprochene Entlastung wurde sang- und klanglos kassiert.
"Die Bundesregierung muss der Krise des Luftverkehrsstandortes Deutschland Priorität einräumen", fordert Bischof. Doch in Berlin scheint man andere Prioritäten zu haben – vermutlich die nächste Steuererhöhung.
Deutschland als Schlusslicht Europas
Während der Rest Europas längst wieder auf Vorkrisenniveau fliegt, dümpelt Deutschland auf Platz 28 von 31 europäischen Ländern herum. Die Passagierzahlen stiegen im ersten Halbjahr mickrige drei Prozent – in anderen Ländern waren es zehn Prozent. Das Sitzplatzangebot liegt hierzulande bei mageren 87 Prozent des Niveaus von 2019, während der europäische Durchschnitt bereits 104 Prozent erreicht hat.
Besonders bitter: Selbst im kommenden Winterflugplan wird Deutschland nur 90 Prozent des Vorkrisenniveaus erreichen, während unsere Nachbarn bei satten 116 Prozent liegen werden. Das ist keine Erholung, das ist ein Dahinsiechen auf Raten.
Die paradoxe Lage des Tourismus
Interessanterweise boomt ausgerechnet der Tourismussektor. Ferienflieger bieten 34 Prozent mehr Sitzplätze an als 2019. Die Deutschen reisen also durchaus – nur eben nicht mit deutschen Airlines von deutschen Flughäfen. Sie weichen aus, nehmen längere Anfahrtswege in Kauf, fliegen von Amsterdam, Zürich oder Wien. Die Zeche zahlt der Standort Deutschland.
Der innerdeutsche Flugverkehr liegt derweil am Boden: Weniger als die Hälfte der Flüge von 2019 heben noch ab. Geschäftsreisende sind auf Videokonferenzen umgestiegen – nicht nur aus Umweltgründen, sondern schlicht, weil Fliegen in Deutschland zu teuer und zu umständlich geworden ist.
Zeit für einen Kurswechsel
Die deutsche Luftfahrt braucht keine weiteren Lippenbekenntnisse, sondern handfeste Entlastungen. Die Luftverkehrssteuer muss runter, die Gebühren müssen sinken, die Rahmenbedingungen müssen wettbewerbsfähig werden. Andere Länder machen es vor: Sie verstehen ihre Flughäfen als Tore zur Welt, als Wirtschaftsmotoren, als Jobmaschinen. In Deutschland hingegen sieht man sie offenbar nur als Melkkühe.
Es ist höchste Zeit, dass die Politik aufwacht. Jeder Tag des Zögerns kostet Arbeitsplätze, schwächt die Wirtschaft und isoliert Deutschland weiter. Die Luftfahrt ist keine Luxusbranche für Besserverdiener, sondern ein essentieller Bestandteil einer modernen, vernetzten Volkswirtschaft. Wer das nicht begreift, verspielt Deutschlands Zukunft.
Während unsere Politiker über Klimaneutralität und Sondervermögen debattieren, wandern die Airlines ab. Die Rechnung werden wir alle bezahlen – in Form von schlechterer Anbindung, weniger Wettbewerbsfähigkeit und letztlich weniger Wohlstand. Es wäre an der Zeit, dass in Berlin endlich jemand die Notbremse zieht. Doch die Hoffnung darauf schwindet mit jedem Flugzeug, das Deutschland verlässt.

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