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27.08.2025
07:22 Uhr

Deutschland krankt am System: Wenn 9 Prozent Krankenstand zur Normalität werden

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Während schwedische Coca-Cola-Mitarbeiter mit einer Krankenquote von 3,5 Prozent zur Arbeit erscheinen, melden sich ihre deutschen Kollegen mit 9 Prozent mehr als doppelt so häufig krank. John Galvin, Deutschlandchef von Coca-Cola Europacific Partners, hat nun ausgesprochen, was sich viele Unternehmer nur hinter vorgehaltener Hand zu sagen trauen: Das deutsche System der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall lädt geradezu zum Missbrauch ein.

Der Karenztag als Heilmittel?

Galvins Vorschlag klingt simpel: Die Wiedereinführung des ersten unbezahlten Krankheitstags, des sogenannten Karenztags. Was in anderen Ländern längst gängige Praxis ist, würde hierzulande vermutlich einen Aufschrei der Empörung auslösen. Doch die Fakten sind eindeutig: In Ländern mit Einschränkungen bei der Lohnfortzahlung seien die Krankenstände "deutlich niedriger", so der Manager.

Die Frage, die sich aufdrängt: Sind deutsche Arbeitnehmer tatsächlich kränker als ihre europäischen Kollegen? Oder hat sich in unserem Land eine Mentalität etabliert, die den "gelben Schein" als willkommene Auszeit vom Arbeitsalltag betrachtet?

Die deutsche Vollkasko-Mentalität

Was Galvin hier anspricht, ist ein Symptom eines viel größeren Problems: Die deutsche Vollkasko-Mentalität, die sich wie ein roter Faden durch unser Sozialsystem zieht. Vom ersten Tag der Krankheit an wird der volle Lohn weitergezahlt - eine Großzügigkeit, die ihresgleichen sucht und offenbar ihre Wirkung nicht verfehlt.

"Es ist offensichtlich, dass etwas schiefläuft"

Diese nüchterne Feststellung des Coca-Cola-Managers trifft den Nagel auf den Kopf. Doch während er das Problem beim Namen nennt, schweigt die Politik. Kein Wunder: Wer würde es schon wagen, an den heiligen Kühen des deutschen Sozialstaats zu rütteln?

30 Prozent über dem europäischen Durchschnitt

Die hohen Krankenstände sind dabei nur die Spitze des Eisbergs. Galvin weist auf ein weiteres Problem hin: Die Arbeitskosten in Deutschland lägen 30 Prozent über dem europäischen Durchschnitt. Jahrelang habe man dies durch hohe Produktivität kompensieren können, doch diese schwächele zunehmend.

Hier zeigt sich das Dilemma der deutschen Wirtschaft in aller Deutlichkeit: Während die Kosten explodieren, sinkt die Leistungsbereitschaft. Ein toxischer Mix, der unseren Wohlstand gefährdet und Unternehmen zunehmend ins Ausland treibt.

Der Blick über den Tellerrand

Interessant ist Galvins Verweis auf andere Länder, wenn es um die Altersvorsorge geht. Schweden, die USA und Großbritannien hätten Rentenfonds, die viel Geld an den Kapitalmärkten investierten. "Daraus folgen wiederum Investitionen, die Wirtschaft profitiert", erklärt der gebürtige Ire.

Ein Konzept, das in Deutschland undenkbar scheint. Hier setzt man lieber auf das marode Umlagesystem, während die Politik von einer "sicheren Rente" fabuliert und gleichzeitig die Beitragszahler immer stärker zur Kasse bittet.

Die unbequeme Wahrheit

Was Galvin hier ausspricht, trauen sich deutsche Manager selten so deutlich zu formulieren. Zu groß ist die Angst vor dem medialen Shitstorm, zu stark der Druck der Gewerkschaften. Doch die Realität lässt sich nicht länger ignorieren: Deutschland hat ein Produktivitätsproblem, und die überbordende Sozialgesetzgebung ist ein wesentlicher Teil davon.

Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hatte versprochen, Deutschland wieder wettbewerbsfähig zu machen. Doch von mutigen Reformen ist bislang wenig zu sehen. Stattdessen plant man ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen - finanziert natürlich auf Pump, trotz aller Versprechen des Bundeskanzlers.

Während andere Länder ihre Systeme modernisieren und flexibilisieren, verharrt Deutschland in seiner Komfortzone. Die Rechnung dafür werden kommende Generationen zahlen müssen - in Form von noch höheren Steuern, noch mehr Bürokratie und einem weiter sinkenden Lebensstandard.

Zeit für echte Reformen

Galvins Vorschläge mögen für manche hart klingen, doch sie zeigen den Weg aus der Misere auf: Mehr Eigenverantwortung, weniger Vollkasko-Mentalität. Ein Karenztag würde sicherlich dazu führen, dass sich der eine oder andere zweimal überlegt, ob er wirklich zu krank zum Arbeiten ist.

Doch solange in Deutschland jeder Reformvorschlag reflexartig als "unsozial" gebrandmarkt wird, solange werden wir weiter auf dem absteigenden Ast sitzen. Die 9 Prozent Krankenstand bei Coca-Cola sind dabei nur ein Symptom einer viel tieferen Krankheit: Der Unfähigkeit, sich den Realitäten einer globalisierten Wirtschaft zu stellen.

Es bleibt zu hoffen, dass mehr Unternehmer den Mut finden, wie John Galvin die Dinge beim Namen zu nennen. Nur so kann eine ehrliche Debatte über die Zukunft unseres Wirtschaftsstandorts entstehen. Die Alternative ist der schleichende Niedergang - und den können wir uns nicht leisten.

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