
Deutschland drückt sich vor Finanzbildungs-Test: 60.000 fordern endlich Klarheit
Während deutsche Schüler beim klassischen PISA-Test regelmäßig mittelmäßige bis schlechte Ergebnisse einfahren, scheut die Politik offenbar eine weitere Blamage: Deutschland verweigert die Teilnahme an der internationalen Finanz-PISA-Studie. Eine Petition der Stiftung Finanztip hat innerhalb weniger Tage über 60.000 Unterschriften gesammelt – ein deutliches Signal, dass die Bürger genug haben von der bildungspolitischen Vogel-Strauß-Politik.
Die unbequeme Wahrheit über Deutschlands Finanzanalphabetismus
„Deutschland will keinen auf den Deckel bekommen", bringt es Saidi Sulilatu, Geschäftsführer von Finanztip, auf den Punkt. Die Verweigerungshaltung der Kultusminister offenbart ein tieferliegendes Problem: In deutschen Klassenzimmern herrscht beim Thema Geld gähnende Leere. Während Schüler Gedichte interpretieren und Parabeln berechnen können, wissen sie nicht, wie man einen Handyvertrag vergleicht oder warum Altersvorsorge wichtig ist.
Das Ergebnis dieser Bildungslücke zeigt sich später im Leben: Millionen Deutsche verzichten auf ihre Steuererklärung und verschenken damit bares Geld. Junge Menschen tappen in Schuldenfallen, weil ihnen niemand beigebracht hat, wie man haushaltet. Die Altersarmut droht, weil das Thema Vermögensaufbau in der Schule nicht existiert.
Planspielbörse: Wenn Banken Jugendliche zum Zocken erziehen
Besonders scharf kritisiert Sulilatu die wenigen existierenden Ansätze: „Planspielbörse ist, wie Finanzbildung nicht aussehen darf." Diese von Banken durchgeführten Projekte würden Jugendliche zum Zocken erziehen statt zu verantwortungsvollem Umgang mit Geld. Ein Armutszeugnis für ein Land, das sich gerne als Wirtschaftsmacht präsentiert.
„Wie willst du etwas verbessern, wenn du gar nicht weißt, wo du stehst?"
Diese simple Frage trifft den Kern des Problems. Die deutsche Bildungspolitik verweigert sich einer ehrlichen Bestandsaufnahme. Stattdessen wird das Thema Finanzbildung weiter stiefmütterlich behandelt – auf Kosten kommender Generationen.
100.000 Unterschriften als Weckruf für die Kultusminister
Die Petition fordert, dass sich Deutschland verbindlich zur Finanz-PISA-Studie 2026 anmeldet. Mit über 60.000 Unterschriften in wenigen Tagen zeigt sich: Die Bürger haben verstanden, was die Politik noch immer ignoriert. Das Ziel sind 100.000 Unterschriften, um das Thema spätestens im Februar auf die Tagesordnung der Kultusministerkonferenz zu bringen.
Sulilatu fordert keine Revolution, sondern pragmatische Lösungen: Eine Verankerung der Finanzbildung in den Lehrplänen ab der achten oder neunten Klasse. Es gehe nicht nur um Faktenwissen, sondern darum, dass Jugendliche ihre Haltung zu Geld reflektieren und Selbstvertrauen im Umgang damit aufbauen.
Chancengleichheit beginnt beim Geld
Besonders brisant: Die fehlende Finanzbildung trifft vor allem Kinder aus bildungsfernen Schichten. Während wohlhabende Familien ihren Nachwuchs oft selbst in Finanzfragen schulen, bleiben andere auf der Strecke. Die soziale Schere öffnet sich weiter – befeuert durch ein Bildungssystem, das sich modernen Anforderungen verweigert.
Die Stiftung Finanztip stellt bereits kostenlose Unterrichtsmaterialien zur Verfügung, entwickelt gemeinsam mit Wirtschaftspädagogen und Lehrkräften. Doch ohne politischen Willen bleiben solche Initiativen Tropfen auf den heißen Stein.
Zeit für einen Paradigmenwechsel
Die Große Koalition unter Friedrich Merz hat ein 500-Milliarden-Sondervermögen für Infrastruktur aufgelegt – trotz Merkels Versprechen, keine neuen Schulden zu machen. Während die Politik Milliarden verpulvert und die Inflation weiter anheizt, versagt sie bei der wichtigsten Investition: der Bildung unserer Kinder in lebenspraktischen Fragen.
Es ist höchste Zeit, dass Deutschland sich seiner Verantwortung stellt. Die Teilnahme an der Finanz-PISA-Studie wäre ein erster Schritt zur Ehrlichkeit. Nur wer seine Schwächen kennt, kann sie beheben. Die 60.000 Unterzeichner haben das verstanden – bleibt zu hoffen, dass die Kultusminister nachziehen.
In einer Zeit, in der finanzielle Unsicherheit zunimmt und traditionelle Sicherheiten schwinden, wird Finanzbildung zur Überlebensfrage. Wer seine Bürger nicht darauf vorbereitet, versagt in seiner grundlegendsten Aufgabe.

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