
Das Ende einer Ära: Frankreich verliert seinen letzten Militärstützpunkt in Westafrika
Mit dem Abzug der letzten französischen Soldaten aus dem Senegal endet ein Kapitel europäischer Machtprojektion in Afrika. Was sich am 17. Juli 2025 auf dem Camp Geille nahe Dakar abspielte, war mehr als nur eine militärische Zeremonie – es war das symbolträchtige Ende einer 65-jährigen Militärpräsenz und der vorläufige Schlusspunkt eines dramatischen Machtverlusts, der sich über den gesamten afrikanischen Kontinent erstreckt.
Der stilvolle Abgang täuscht nicht über die Bitterkeit hinweg
Die Franzosen inszenierten ihren Abschied mit typischem Pomp: gestickte Uniformen, elegante Roben der Offiziersfrauen, Kanapees und erlesene Weine aus der Heimat. Doch all der Glanz konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier eine Weltmacht ihre letzte Bastion in einer Region räumte, die sie einst als ihr natürliches Einflussgebiet betrachtete. General Pascal Yanni sprach von „erfüllter Pflicht" und „gemeinsamen Werten" – Worte, die angesichts der Realität wie Hohn klingen müssen.
Der neue senegalesische Präsident Bassirou Diomaye Faye, mit 45 Jahren der jüngste Staatschef in der postkolonialen Geschichte des Landes, hatte klare Worte gefunden: „Senegal ist ein unabhängiger und souveräner Staat, und Souveränität erlaubt keine Militärstützpunkte." Eine Aussage, die vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen wäre, heute aber den Zeitgeist eines erwachenden Kontinents widerspiegelt.
Die Dominosteine fallen einer nach dem anderen
Was im Senegal geschah, ist kein Einzelfall, sondern Teil einer größeren Bewegung. Burkina Faso, Mali, Niger, die Zentralafrikanische Republik, der Tschad, Gabun und selbst die als frankreich-treu geltende Elfenbeinküste – sie alle haben der ehemaligen Kolonialmacht den Stuhl vor die Tür gesetzt. Die Militärregierungen in der Sahelzone wandten sich stattdessen an Russland, dessen Soldaten in wenigen Monaten mehr für die Sicherheit erreichten als die Franzosen in Jahrzehnten.
„Wir werden von Raubtieren wie China, der Türkei und Russland vom Kontinent vertrieben", klagte der französische General Bruno Clermont in einem Fernsehinterview.
Diese Worte offenbaren die ganze Arroganz einer untergehenden Kolonialmacht. Wer sind hier die wahren Raubtiere? Jene, die jahrhundertelang den Kontinent ausgebeutet haben, oder jene, die den afrikanischen Staaten auf Augenhöhe begegnen?
Der Preis der vermeintlichen Unabhängigkeit
Besonders bitter muss es für Paris sein, dass selbst treue Verbündete wie der Senegal nun eigene Wege gehen. Präsident Faye forderte nicht nur den Truppenabzug, sondern auch eine Entschuldigung für koloniale Gräueltaten und plant den Austritt aus der CFA-Franc-Zone – jenem Währungssystem, das afrikanische Staaten seit Jahrzehnten in wirtschaftlicher Abhängigkeit hält.
Die Reaktionen in Frankreich sprechen Bände. Man spricht vom „Verlust des Einflusses", als hätte man ein natürliches Anrecht auf die Kontrolle über souveräne Staaten. Präsident Macron kündigte eine „Änderung der Taktik" an – doch was nützt eine neue Taktik, wenn die Strategie der Bevormundung gescheitert ist?
Ein Kontinent emanzipiert sich
Was wir erleben, ist nichts weniger als eine tektonische Verschiebung der globalen Machtverhältnisse. Afrika befreit sich von den Fesseln der Kolonialzeit und sucht sich neue Partner, die bereit sind, auf Augenhöhe zu verhandeln. Dass dabei ausgerechnet Russland eine zentrale Rolle spielt, dürfte in Brüssel und Washington für schlaflose Nächte sorgen.
Die westliche Weltordnung, die auf der Ausbeutung des globalen Südens basierte, bröckelt an allen Ecken und Enden. Während Europa sich in Gender-Debatten und Klimahysterie verliert, gestaltet Afrika seine Zukunft neu. Die Zeiten, in denen europäische Mächte über das Schicksal ganzer Kontinente entschieden, sind endgültig vorbei.
Nur noch in Dschibuti hält Frankreich einen winzigen Militärstützpunkt – ein letztes Überbleibsel vergangener Größe. Doch auch dort dürfte die Uhr ticken. Der Wind der Veränderung, der über Afrika weht, wird auch diese letzte Bastion nicht verschonen. Eine multipolare Weltordnung entsteht, ob es dem Westen gefällt oder nicht.
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