
Chinas Zensurpanik: Wenn Xi und Putin über Unsterblichkeit plaudern
Was passiert, wenn zwei Autokraten vergessen, dass ihre Mikrofone noch eingeschaltet sind? Man erhält einen seltenen Einblick in Gespräche, die eigentlich nie für die Öffentlichkeit bestimmt waren. Genau das geschah am 3. September in Peking, als Xi Jinping und Wladimir Putin über Organtransplantationen und die Möglichkeit der Unsterblichkeit philosophierten. Die anschließende Panikreaktion des chinesischen Staatsfernsehens CCTV offenbart mehr über die Ängste des Regimes als tausend Propagandareden.
Das verräterische Gespräch
Bei einer Militärparade zum Gedenken an den Zweiten Weltkrieg scherzte Xi, dass Putin mit 70 Jahren "noch ein Kind" sei. Putins Antwort ließ aufhorchen: Fortgesetzte Organtransplantationen könnten es ermöglichen, jünger zu leben und sogar Unsterblichkeit zu erreichen. Xi pflichtete bei und spekulierte über die Möglichkeit, dass Menschen 150 Jahre alt werden könnten.
Was als harmloses Geplauder zwischen zwei Machthabern begann, entwickelte sich zu einem internationalen Medienereignis. Der Grund? Die beiläufige Erwähnung von Organtransplantationen weckte unweigerlich Assoziationen mit einem der dunkelsten Geheimnisse Chinas: der staatlich sanktionierten Zwangsentnahme von Organen.
Die Zensurmaschine läuft heiß
CCTV reagierte mit bemerkenswerter Geschwindigkeit. Der Livestream verschwand, die Aufzeichnung wurde aus allen Wiederholungen getilgt. Doch das Unheil war bereits angerichtet: Reuters hatte die Szene bereits an über 1.000 Medienkunden weltweit verteilt. In einem verzweifelten Versuch der Schadensbegrenzung schickte CCTV seinen Anwalt He Danning ins Rennen, der behauptete, Reuters hätte die Fakten "klar falsch dargestellt".
"Wir stehen zur Genauigkeit unserer Berichterstattung. Nach sorgfältiger Prüfung des veröffentlichten Materials haben wir keinen Grund zu der Annahme gefunden, dass Reuters' langjähriges Engagement für akkurate, unvoreingenommene Berichterstattung kompromittiert wurde."
Reuters' Antwort war diplomatisch, aber bestimmt. Man entfernte das Video nur aus rechtlichen Gründen, nicht weil man an der Richtigkeit zweifelte.
Das Tabu, das nicht genannt werden darf
Die Panikreaktion Pekings ist kein Zufall. Laut dem in London ansässigen China Tribunal findet in China seit Jahren Organraub "in erheblichem Umfang" statt. Hauptopfer seien Praktizierende der spirituellen Bewegung Falun Gong, aber auch verfolgte religiöse Minderheiten wie die Uiguren. Seit 1999 seien Millionen von Falun Gong-Praktizierenden in Gefängnissen, Arbeitslagern und anderen Einrichtungen inhaftiert worden, Hunderttausende gefoltert und eine unbekannte Zahl zu Tode verfolgt.
Die International Coalition to End Transplant Abuse in China (ETAC) brachte es auf den Punkt: Das Gespräch zwischen Xi und Putin habe die Möglichkeit hervorgehoben, Organtransplantationen zur Suche nach Unsterblichkeit zu nutzen, anstatt schwerkranke Patienten zu behandeln. In China werfe ein solches Gespräch sofort den Schatten der Zwangsentnahme von Organen bei Gewissensgefangenen auf.
Die internationale Reaktion
Während Peking verzweifelt versucht, die Büchse der Pandora wieder zu schließen, reagiert die internationale Gemeinschaft. In den USA wurden bereits zwei Gesetzesentwürfe vom Repräsentantenhaus verabschiedet: der Stop Forced Organ Harvesting Act und der Falun Gong Protection Act. Ein dritter, der Uyghur Genocide Accountability and Sanctions Act von 2025, wurde vor einem Monat sowohl im Senat als auch im Repräsentantenhaus eingebracht.
Diese Gesetzesinitiativen zeigen, dass die Weltgemeinschaft nicht länger bereit ist, bei systematischen Menschenrechtsverletzungen wegzuschauen. Die verzweifelte Zensur Chinas offenbart nur, wie sehr das Regime die internationale Aufmerksamkeit für dieses Thema fürchtet.
Ein Lehrstück in Sachen Pressefreiheit
Der Vorfall ist mehr als nur eine peinliche Episode für zwei alternde Autokraten. Er zeigt, wie fragil die Kontrolle selbst der mächtigsten Zensurregime im digitalen Zeitalter geworden ist. Ein unbedachter Moment, ein offenes Mikrofon, und plötzlich steht ein Tabuthema im Rampenlicht der Weltöffentlichkeit.
ETAC betonte die Verantwortung der Medien, sich ungebührlichem Einfluss zu widersetzen, und die Notwendigkeit für Regierungen, die Pressefreiheit zu respektieren. Versuche, die Medienberichterstattung zu unterdrücken oder zu verwässern, riskierten, Opfer zum Schweigen zu bringen und eine informierte öffentliche Debatte zu behindern.
Die Ironie ist kaum zu übersehen: Ausgerechnet ein Gespräch über Unsterblichkeit könnte dazu beitragen, eines der tödlichsten Geheimnisse des chinesischen Regimes ans Licht zu bringen. Manchmal sind es eben die ungeplanten Momente, die Geschichte schreiben.
- Themen:
- #Übernahmen-Fussion

RETTE DEIN GELD!
Keine Kreditkarte erforderlich • Keine versteckten Kosten
Ihre Experten im Webinar:

Dominik
Kettner

Peter
Hahne

Ernst
Wolff

Prof. Werner
Patzelt

Tom-Oliver
Regenauer

Gerald
Grosz

Horst
Lüning

Manuel
Ostermann
Digitaler Euro
ab Oktober 2025
Konkrete Lösungen
zum Schutz
15.000€ Gold
zu gewinnen
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik