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17.10.2025
15:58 Uhr

Budapest als Bühne der Machtspiele: Warum Putin trotz Haftbefehl unbehelligt zu Trump reisen kann

Ein geplantes Gipfeltreffen zwischen Wladimir Putin und Donald Trump in Budapest wirft ein grelles Schlaglicht auf die Schwächen der internationalen Justiz und die Doppelmoral der EU. Während der Internationale Strafgerichtshof seit März 2023 mit einem Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten wedelt, rollt Viktor Orbán dem Kremlchef den roten Teppich aus. Die Botschaft könnte deutlicher nicht sein: Realpolitik triumphiert über Rechtsstaatlichkeit.

Ein zahnloser Tiger namens Internationaler Strafgerichtshof

Der Haftbefehl gegen Putin wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine – insbesondere der Deportation ukrainischer Kinder – entpuppt sich als Papiertiger. Ungarn, formal noch bis 2026 Mitglied des IStGH, erklärt unverblümt, man werde Putin „mit Respekt" empfangen. Außenminister Péter Szijjártó formulierte es mit entwaffnender Offenheit: „Wir sind ein souveränes Land und müssen niemanden fragen, wen wir empfangen."

Diese Haltung offenbart die fundamentale Schwäche internationaler Institutionen. Der Strafgerichtshof in Den Haag verfügt über keine eigene Exekutivgewalt, keine Polizei, keine Durchsetzungsmechanismen. Er ist vollständig abhängig vom guten Willen seiner Mitgliedstaaten – ein Konstruktionsfehler, der ihn zur Zahnlosigkeit verdammt.

Juristische Winkelzüge als Ausrede

Ungarns Argumentation ist so durchsichtig wie geschickt: Man habe das Rom-Statut zwar 2001 ratifiziert, aber nie vollständig in nationales Recht umgesetzt. Daher fehle die rechtliche Grundlage für eine Festnahme. Ein juristischer Taschenspielertrick, der zeigt, wie einfach sich internationale Verpflichtungen umgehen lassen, wenn der politische Wille fehlt.

„Das bedeutet: Wenn ein Land sich weigert, zu kooperieren, kann der Gerichtshof nichts erzwingen", erklärte der Völkerrechtler Claus Kreß der Tagesschau. „Er kann das Verhalten nur feststellen und gegebenenfalls den UN-Sicherheitsrat informieren - mehr nicht."

Die EU als zahnloser Wachhund

Noch bemerkenswerter ist die Haltung der Europäischen Union. Trotz umfassender Sanktionen gegen Russland seit 2022 existiert kein Einreiseverbot für Putin. Die EU-Kommission windet sich in diplomatischen Floskeln: Man habe „keine offizielle Information" über das Treffen, würde aber jede Initiative begrüßen, die zu einem „gerechten und dauerhaften Frieden" führen könnte.

Diese Passivität ist symptomatisch für eine EU, die sich in ihrer eigenen Bürokratie verfangen hat. Während man bei kleinsten Verstößen gegen Klimavorschriften oder Haushaltsregeln mit drakonischen Strafen droht, versagt man kläglich, wenn es um fundamentale Fragen von Recht und Gerechtigkeit geht.

Orbán als Strippenzieher

Viktor Orbán nutzt diese Schwäche geschickt aus. „Ungarn ist das einzige Land in Europa, wo sich die Präsidenten Russlands und der Vereinigten Staaten treffen können", prahlte er. Eine Aussage, die gleichzeitig Triumph und Anklage ist. Triumph für Orbán, der sich als unverzichtbarer Vermittler inszeniert. Anklage gegen ein Europa, das seine eigenen Werte verrät.

Die Immunität als letzter Schutzschild

Als amtierendes Staatsoberhaupt genießt Putin nach dem Völkergewohnheitsrecht zusätzlichen Schutz. Zwar erkennt der IStGH diese Immunität bei schweren Verbrechen theoretisch nicht an, doch die Praxis zeigt: Staaten berufen sich gerne darauf, wenn es politisch opportun erscheint. Südafrika machte es im Fall des sudanesischen Ex-Präsidenten Omar al-Baschir vor – ohne nennenswerte Konsequenzen.

Die bittere Wahrheit ist: Internationale Gerechtigkeit existiert nur auf dem Papier. Während normale Bürger für Bagatelldelikte zur Rechenschaft gezogen werden, können Staatschefs ungestraft durch Europa reisen – selbst wenn schwerwiegende Vorwürfe gegen sie im Raum stehen.

Ein gefährlicher Präzedenzfall

Das geplante Treffen in Budapest sendet ein verheerendes Signal. Es demonstriert, dass Macht vor Recht geht, dass internationale Institutionen nur so stark sind wie der politische Wille ihrer Mitglieder. Trump, der bereits im August erfolglos mit Putin in Alaska verhandelte, scheint entschlossen, seinen eigenen Weg zu gehen – ungeachtet internationaler Normen.

Für die Glaubwürdigkeit des Westens ist dies ein Desaster. Wie soll man anderen Ländern Rechtsstaatlichkeit predigen, wenn man selbst die eigenen Regeln nach Belieben beugt? Die Doppelmoral ist offensichtlich und untergräbt jede moralische Autorität in internationalen Konflikten.

Das Budapest-Treffen wird zur Nagelprobe für die internationale Ordnung. Entweder findet Europa den Mut, seine eigenen Werte zu verteidigen – oder es akzeptiert endgültig, dass in der Weltpolitik nur noch das Recht des Stärkeren gilt. Die Zeichen stehen auf Letzteres, und das sollte uns alle beunruhigen.

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