
Bahn-Chaos ohne Ende: Neun Monate Vollsperrung zwischen Hamburg und Berlin – und keiner weiß warum
Die Deutsche Bahn beweist einmal mehr ihre Meisterschaft im Quälen der eigenen Kunden. Ab heute Abend wird die Strecke zwischen Hamburg und Berlin für sage und schreibe neun Monate komplett dichtgemacht. Was als "Generalsanierung" verkauft wird, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als weiteres Kapitel in der endlosen Geschichte des deutschen Infrastruktur-Versagens.
45 Minuten länger – mindestens
Wer künftig von der Hauptstadt in die Hansestadt reisen möchte, dürfe sich auf mindestens 45 Minuten längere Fahrtzeiten einstellen. Die versprochene Verbindung in unter zwei Stunden? Geschichte. Stattdessen werden die Fahrgäste über Umleitungen geschickt, während 280 Kilometer Gleise einer Behandlung unterzogen werden, deren Notwendigkeit selbst Experten anzweifeln.
Besonders pikant: Die Bahn habe im Vergleich zu den ursprünglichen Plänen bereits abgespeckt. Die vollständige Digitalisierung mit dem Zugleitsystem ETCS? Fehlanzeige. Neue Weichen und Ausweichstellen? Zusammengestrichen. Trotzdem bleibe es bei neun Monaten Vollsperrung – eine Logik, die sich offenbar nur in den Führungsetagen des Staatskonzerns erschließt.
Pendler als Kollateralschaden
Dirk Flege von der Allianz pro Schiene bringe es auf den Punkt: Wenn weniger gebaut werde als geplant, müsse doch zumindest die Sperrzeit verkürzt werden. Eine plausible Erklärung dafür warte er bis heute vergebens. Genau wie die Millionen Pendler in den fünf betroffenen Bundesländern, die nun auf Busse umsteigen dürfen – mit dreimal so langen Fahrtzeiten.
Die Leidtragenden dieser Planlosigkeit sind wie immer die Bürger, die täglich zur Arbeit pendeln müssen. Während die Politik von "notwendigen Modernisierungen" schwadroniert, stehen die Menschen morgens an überfüllten Bushaltestellen und fragen sich, warum in einem Land, das sich gerne als Wirtschaftsmacht präsentiert, nicht einmal die Züge pünktlich fahren können.
Verkehrsminister Schnieder: Viel Verständnis, wenig Taten
Der neue Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) zeige sich zwar nachdenklich. Man müsse sich fragen, ob man die Menschen nicht überfordere. Könne man es bei anderen Sanierungen "ein bisschen anders machen"? Aber im gleichen Atemzug betone er, dass man "im Grunde" zu diesem Konstrukt stehe. Eine typische Politiker-Antwort: viel Verständnis zeigen, aber bloß nichts ändern.
Dabei wäre jetzt der Zeitpunkt für einen radikalen Kurswechsel. Die ursprünglichen Pläne, über 40 wichtige Bahnstrecken bis 2030 zu sanieren, seien bereits Makulatur. Die Bahn schlage nun das Jahr 2036 vor – sechs Jahre später als versprochen. Ein Armutszeugnis für ein Land, das einst für seine Ingenieurskunst und Pünktlichkeit bekannt war.
100 Milliarden Euro – und trotzdem Chaos
Der Bundesrechnungshof mahne schon länger, dass der Bund als Eigentümer der Bahn nicht immer nur mehr Geld nachschießen, sondern den Konzern endlich kontrollieren und klare Ziele vorgeben solle. Über 100 Milliarden Euro wolle der Bund bis 2029 in die Bahn pumpen. Eine astronomische Summe, die offenbar in einem schwarzen Loch verschwindet, während die Züge weiter unpünktlich sind und die Infrastruktur zerfällt.
Die Geschichte der Deutschen Bahn ist eine Geschichte des Missmanagements. Während andere Länder ihre Bahnnetze modernisieren und ausbauen, versinkt Deutschland in einem Sumpf aus Bürokratie, Fehlplanungen und politischem Versagen. Die aktuelle "Generalsanierung" ist nur ein weiteres Symptom einer viel tieferen Krankheit.
Die wahren Kosten trägt der Bürger
Bauleiter Julian Fassing wolle sein Team mit dem Gedanken motivieren: "Wir kriegen das schon hin." Ein frommer Wunsch, der an der Realität vorbeigehe. Denn während er und seine bis zu 1.000 Mitarbeiter täglich an Gleisen und Weichen werkeln, zahlen die Bürger die Zeche – nicht nur mit ihren Steuergeldern, sondern auch mit verlorener Lebenszeit in überfüllten Bussen und auf endlosen Umleitungen.
Es sei höchste Zeit, dass die Politik endlich Verantwortung übernimmt und die Deutsche Bahn grundlegend reformiert. Statt immer neuer Milliardenzuschüsse brauche es klare Strukturen, messbare Ziele und vor allem: eine Führung, die weiß, was sie tut. Solange das nicht geschieht, werden die Bürger weiter unter einem Bahnsystem leiden, das einer modernen Industrienation unwürdig ist.
Die neun Monate Vollsperrung zwischen Hamburg und Berlin seien nur der Anfang. Wenn nicht endlich gehandelt werde, drohe Deutschland im wahrsten Sinne des Wortes den Anschluss zu verlieren – während die Züge stillstehen und die Politik weiter von "Generalsanierungen" träumt, die am Ende doch nur Flickschusterei sind.
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