
Amerikas ausgemusterte "Warzenschweine": Warum die Ukraine auf veraltete Kampfjets verzichtet
Die Vereinigten Staaten planen, ihre legendären A-10 Thunderbolt II Kampfflugzeuge – im Volksmund liebevoll "Warthog" oder "Warzenschwein" genannt – bereits 2026 aus dem Dienst zu nehmen. Diese Entscheidung kommt zwei Jahre früher als ursprünglich geplant und wirft die Frage auf: Was geschieht mit den 162 verbliebenen Maschinen? Während manche Beobachter eine Lieferung an die Ukraine ins Spiel bringen, zeigt sich Kiew erstaunlich desinteressiert an den robusten Erdkampfflugzeugen.
Ein Relikt des Kalten Krieges sucht neue Verwendung
Die A-10, die seit 1977 im Dienst der US Air Force steht, verkörpert eine Ära militärischer Planung, die längst überholt scheint. Konzipiert als fliegender Panzerknacker, sollte sie einst sowjetische Panzerkolonnen stoppen, die durch die Fulda-Lücke nach Westeuropa rollen könnten. Ihre gefürchtete 30-mm-Gatling-Kanone GAU-8/A Avenger mit bis zu 1350 Schuss panzerbrechender Munition machte sie zum Albtraum jeder Panzerbesatzung.
Doch die moderne Kriegsführung hat sich dramatisch gewandelt. Was einst als ultimative Waffe gegen Bodenziele galt, wirkt heute wie ein Dinosaurier auf dem Schlachtfeld des 21. Jahrhunderts. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von unter 700 km/h ist die A-10 zwar schneller als Hubschrauber, aber hoffnungslos unterlegen gegen moderne Kampfjets oder hochentwickelte Luftabwehrsysteme.
Kiews überraschende Zurückhaltung
Frank Kendall, der ehemalige zivile Leiter der Air Force, brachte es auf den Punkt: Die Ukraine habe "nicht viel Interesse" an den Warzenschweinen gezeigt. Diese Zurückhaltung mag auf den ersten Blick verwundern, schließlich nimmt Kiew normalerweise jede militärische Unterstützung dankbar an. Doch die Gründe sind nachvollziehbar.
"Das Problem ist, sobald sie aus den USA exportiert werden, gibt es keine Basisunterstützung mehr. Jedes Land, das sie übernimmt und versucht, sie instand zu halten, hätte große Schwierigkeiten."
Die etwa 45 Jahre alten Maschinen würden für die Ukraine mehr Belastung als Nutzen bedeuten. Ersatzteile seien kaum zu beschaffen, und die Wartung der komplexen Systeme würde enorme Ressourcen verschlingen – Ressourcen, die im Verteidigungskampf gegen Russland dringend anderweitig benötigt werden.
Der Ukraine-Krieg fordert andere Waffen
Die Realität des Ukraine-Krieges unterscheidet sich fundamental von den Szenarien, für die die A-10 entwickelt wurde. Nach dem gescheiterten russischen Blitzkrieg 2022, bei dem tatsächlich noch Panzerkolonnen eine Rolle spielten, hat sich die Kriegsführung drastisch verändert. Der Kreml setzt verstärkt auf Drohnen, Raketen und asymmetrische Taktiken.
In diesem Umfeld wären die langsamen, tieffliegenden Warzenschweine leichte Beute. Gegen russische MiG-29 oder moderne Luftabwehrsysteme hätten sie keine Chance. Ihre Stärke – der Angriff aus niedriger Höhe – würde zur tödlichen Schwäche in einem Luftraum, der von Drohnen und Flugabwehrraketen dominiert wird.
Ein Symbol vergangener Zeiten
Die Ausmusterung der A-10 markiert das Ende einer Ära. Was einst als unverzichtbare Waffe gegen sowjetische Panzerarmeen galt, hat in der modernen Kriegsführung ausgedient. Die Ukraine benötigt moderne Luftabwehrsysteme, präzisionsgelenkte Munition und hochentwickelte Drohnen – nicht veraltete Erdkampfflugzeuge, die mehr Probleme schaffen als lösen würden.
Es zeigt sich einmal mehr: Nicht jede gut gemeinte Hilfe ist auch wirklich hilfreich. Die ukrainische Führung beweist strategische Weitsicht, wenn sie auf die Übernahme der Warzenschweine verzichtet. In einem Krieg, der zunehmend von Hochtechnologie geprägt ist, haben nostalgische Relikte des Kalten Krieges keinen Platz mehr.
Die Lehre daraus? Moderne Konflikte erfordern moderne Lösungen. Während die A-10 in die Geschichtsbücher eingeht, muss sich die westliche Militärhilfe auf das konzentrieren, was die Ukraine wirklich braucht: zeitgemäße Waffensysteme, die den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gewachsen sind.
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