
Trumps Zollwahnsinn frisst seine eigenen Kinder: Ford verliert Milliarden durch "America First"
Die Ironie könnte kaum bitterer sein: Während Donald Trump mit seiner "America First"-Politik hausieren geht und die heimische Wirtschaft stärken will, schießt er den amerikanischen Autobauern reihenweise ins eigene Knie. Der jüngste Leidtragende seiner protektionistischen Eskapaden heißt Ford – und die Rechnung ist gesalzen.
Zwei Milliarden Dollar für Trumps Ego
Was als Schutz der amerikanischen Industrie verkauft wurde, entpuppt sich zunehmend als wirtschaftspolitischer Rohrkrepierer. Ford-Chef Jim Farley musste gestern Abend eine bittere Pille schlucken: Die Zollkosten des Konzerns explodieren auf zwei Milliarden Dollar – eine halbe Milliarde mehr als noch im Mai prognostiziert. Allein im vergangenen Quartal verbrannten die Trump-Zölle 800 Millionen Dollar. Das Ergebnis? Ein Verlust von 36 Millionen Dollar, wo im Vorjahr noch 1,8 Milliarden Dollar Gewinn standen.
Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr musste Ford folgerichtig nach unten korrigieren: Statt 7,0 bis 8,5 Milliarden Dollar rechnet der Konzern nur noch mit 6,5 bis 7,5 Milliarden Dollar Betriebsgewinn. Ein Milliardengrab, das Trump höchstpersönlich ausgehoben hat.
Die Realität hinter der Rhetorik
Besonders pikant ist die Erklärung des Ford-Chefs: Zwar würden 80 Prozent der Fahrzeuge in den USA produziert, doch die Teile kämen "von überall auf der Welt". Die erhöhten Zölle auf Aluminium und Stahl von satten 50 Prozent sowie die anhaltend hohen Abgaben gegenüber den Nachbarn Mexiko und Kanada träfen den Konzern mit voller Wucht. So viel zur trumpschen Mär von der autarken amerikanischen Produktion.
Noch dramatischer trifft es General Motors: Der Konkurrent meldet für das vergangene Quartal einen Einbruch von 1,1 Milliarden Dollar und prognostiziert Zollkosten von vier bis fünf Milliarden Dollar für das Gesamtjahr. Die in Südkorea produzierten Einstiegsmodelle werden zur Kostenfalle – ein hausgemachtes Problem der Trump-Administration.
Japaner lachen sich ins Fäustchen
Während amerikanische Konzerne bluten, reiben sich ausgerechnet die japanischen Konkurrenten die Hände. Trump kündigte vergangene Woche an, die Zölle gegenüber Japan von 25 auf 15 Prozent zu senken. Ford-Chef Farley warnt eindringlich: Diese reduzierten Zölle, kombiniert mit niedrigeren Arbeitskosten und günstigen Wechselkursen, verschafften Toyota und Co. einen "bedeutenden" Kostenvorteil.
Die Folge dieser verfehlten Politik? Eine dauerhafte Spaltung des globalen Automarkts in drei Regionen: Nordamerika, Europa und Asien. "Das ist eine ziemlich grundlegende Veränderung", konstatiert Farley – diplomatisch formuliert für das, was man auch als wirtschaftspolitisches Desaster bezeichnen könnte.
Tägliches Betteln im Weißen Haus
Wie verzweifelt die Lage ist, zeigt die Aussage Farleys, man stehe "in täglichem Kontakt mit dem Weißen Haus". Ein amerikanischer Traditionskonzern muss bei seinem eigenen Präsidenten antichambrieren, um die selbstverschuldeten Schäden zu begrenzen. Man stelle sich vor, deutsche Unternehmen müssten täglich im Kanzleramt vorsprechen, um von der eigenen Regierung nicht ruiniert zu werden – undenkbar.
Die deutsche Automobilindustrie mag unter den Trump-Zöllen leiden, doch die wahren Verlierer sitzen in Detroit. BMW, Mercedes und VW können ihre Verluste zumindest teilweise durch andere Märkte kompensieren. Ford und GM hingegen sägen am eigenen Ast – gezwungen von einem Präsidenten, der offenbar nicht versteht, wie globale Lieferketten funktionieren.
Ein Lehrstück wirtschaftspolitischer Inkompetenz
Trumps Zollpolitik entlarvt sich als das, was kritische Beobachter von Anfang an prophezeit haben: Ein populistisches Manöver ohne wirtschaftlichen Sachverstand. Statt die amerikanische Industrie zu stärken, schwächt er sie nachhaltig. Statt Arbeitsplätze zu sichern, gefährdet er sie. Und statt "America First" heißt es am Ende "America Worst".
Die Milliardenverluste bei Ford und GM sind nur die Spitze des Eisbergs. Sie zeigen exemplarisch, wohin ideologiegetriebene Wirtschaftspolitik führt, wenn sie die Realitäten globaler Märkte ignoriert. In einer vernetzten Weltwirtschaft ist nationaler Protektionismus wie der Versuch, mit einem Sieb Wasser zu schöpfen – am Ende steht man mit leeren Händen da.
Während sich die japanischen Autobauer über Wettbewerbsvorteile freuen dürfen, bleibt amerikanischen Konzernen nur der Gang nach Canossa – pardon, ins Weiße Haus. Ein Armutszeugnis für die selbsternannte Wirtschaftsmacht USA und eine Warnung an alle, die glauben, mit Abschottung und Zöllen ließe sich Wohlstand mehren. Die Rechnung zahlen am Ende nicht nur die Konzerne, sondern auch die amerikanischen Verbraucher – durch höhere Preise und weniger Auswahl. So viel zu Trumps Versprechen, Amerika wieder groß zu machen.
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