
Trumps Zoll-Hammer: 104 Prozent auf China-Importe - Börsen brechen ein
Die von Donald Trump angekündigten drastischen Zollerhöhungen sind seit heute Morgen in Kraft. Mit Abgaben von bis zu 104 Prozent auf chinesische Waren setzt der US-Präsident ein deutliches Zeichen gegen die unfairen Handelspraktiken des Reich der Mitte. Auch die Europäische Union muss mit 20 Prozent Zoll auf ihre Exporte in die USA rechnen.
Märkte reagieren mit Schockwellen
Die Finanzmärkte zeigen sich von der Eskalation im Handelsstreit schwer getroffen. Der deutsche Leitindex DAX verlor am Morgen zeitweise über 2,4 Prozent und rutschte unter die psychologisch wichtige Marke von 20.000 Punkten. Noch härter traf es die asiatischen Börsen - der japanische Nikkei-Index brach um 2,6 Prozent ein. Besonders dramatisch entwickelte sich der Ölpreis, der um mehr als 4 Prozent absackte.
Trump verschärft den Kurs weiter
Doch damit nicht genug: Per Dekret ordnete Trump zusätzlich eine Verdreifachung der Zölle auf geringwertige Waren aus China an. Statt der bisher geplanten 30 Prozent werden nun 90 Prozent fällig. Diese Maßnahme zielt vor allem auf chinesische Online-Händler wie Temu und Shein, die bisher vom zollfreien Import profitiert hatten.
Deutsche Wirtschaft warnt vor Engpässen
Der Bundesverband des Groß- und Außenhandels (BGA) schlägt Alarm: "Wir müssen mit gestörten Lieferketten und Warenknappheit rechnen", warnt Verbandspräsident Dirk Jandura. Zwar hätten viele Händler ihre Lager noch zu alten Konditionen aufgefüllt, langfristig seien aber deutliche Verwerfungen zu erwarten. Besonders problematisch: Die nun in den USA nicht mehr absetzbaren chinesischen Waren könnten den europäischen Markt überschwemmen.
Ampel-Regierung in der Kritik
Während andere Länder wie Vietnam bereits in intensiven Verhandlungen mit den USA stehen, wirkt die deutsche Bundesregierung erstaunlich passiv. Finanzminister Jörg Kukies (SPD) beschränkt sich auf die lapidare Feststellung, die Eskalation sei "bedauerlich". Diese zögerliche Haltung könnte sich für den Wirtschaftsstandort Deutschland noch bitter rächen.
Ausblick bleibt düster
Eine schnelle Lösung des Handelskonflikts scheint derzeit in weiter Ferne. "Die USA und China befinden sich in einem noch nie dagewesenen und teuren Spiel, und es scheint, dass beide Seiten nicht bereit sind, einen Rückzieher zu machen", analysiert Ting Lu, Chefökonom für China bei Nomura. Die Leidtragenden dieser Politik dürften am Ende die Verbraucher sein - nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland.
Bezeichnend ist auch die Reaktion der US-Bürger: Laut einer aktuellen Reuters/Ipsos-Umfrage rechnen 73 Prozent der Amerikaner in den nächsten sechs Monaten mit steigenden Preisen. Die aggressive Zollpolitik der Trump-Administration könnte sich damit als gefährlicher Bumerang erweisen.
Hinweis: Dies ist keine Anlageberatung. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und sich über mögliche Risiken im Klaren sein. Historische Entwicklungen sind keine Garantie für zukünftige Erträge.

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