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16.09.2025
15:03 Uhr

Trumps Forderungskatalog an Europa: Zwischen Wunschdenken und harter Realität

Der amerikanische Präsident Donald Trump hat Europa einen umfangreichen Forderungskatalog präsentiert, der die transatlantischen Beziehungen auf eine harte Probe stellen könnte. In einem Social-Media-Beitrag am Wochenende stellte Trump klar: Bevor er bereit sei, Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Krieges zu verhängen, müssten seine europäischen Verbündeten erst einmal ihre Hausaufgaben machen. Die Forderungen des US-Präsidenten lesen sich wie ein Wunschzettel, dessen Erfüllung zwischen schwierig und schlichtweg unmöglich rangiert.

Öl-Embargo gegen Russland: Der Spagat zwischen Prinzip und Pragmatismus

Trumps erste Forderung klingt auf dem Papier vernünftig: Alle NATO-Staaten sollen aufhören, russisches Öl zu kaufen. Für die meisten EU-Länder wäre das tatsächlich machbar. Die Importe russischen Öls in die EU sind seit dem Verbot von Seeimporten nach der Invasion der Ukraine drastisch gesunken. Vor dem Krieg bezog die EU noch 27 Prozent ihres Rohöls aus Russland – heute sind es nur noch drei Prozent.

Doch der Teufel steckt wie so oft im Detail. Ungarn und die Slowakei pochen auf ihre Sonderregelung und haben ihre Abhängigkeit von russischem Öl sogar noch erhöht. Ungarn steigerte seinen Anteil von 61 auf 86 Prozent, während die Slowakei nahezu vollständig von Moskau abhängig bleibt. Ein Sprecher des slowakischen Außenministeriums warnte bereits vor "sehr ernsten Konsequenzen für die slowakische und europäische Wirtschaft". Man lehne diesen Vorschlag aktiv ab.

Noch komplizierter wird es, wenn man die gesamte NATO betrachtet. Die Türkei, ein strategisch wichtiger NATO-Partner, hat sich den westlichen Handelsbeschränkungen gegen Russland verweigert und verdient stattdessen Milliarden durch den Reexport russischen Öls. Angesichts der Lebenshaltungskostenkrise im Land und Präsident Erdoğans wackelnder Machtposition erscheint es höchst unwahrscheinlich, dass Ankara seine lukrativen Geschäfte mit Moskau aufgeben würde.

Der amerikanische Gastraum: Zwischen Versprechen und Physik

Besonders ambitioniert – oder sollte man sagen realitätsfern – ist Trumps Forderung nach massiven europäischen Gaskäufen aus den USA. Im Juli hatte der US-Präsident Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit Zolldrohungen dazu gebracht, mindestens 750 Milliarden Dollar an amerikanischem Öl und Gas bis zum Ende seiner Amtszeit zu kaufen.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Die EU gab im vergangenen Jahr insgesamt 375 Milliarden Euro für Energieimporte aus, davon kamen nur 76 Milliarden aus den USA. Um Trumps Forderung zu erfüllen, müsste Europa seine amerikanischen Importe in den nächsten drei Jahren verdreifachen – und gleichzeitig andere Lieferanten wie Norwegen vor den Kopf stoßen.

Noch absurder wird es, wenn man bedenkt, dass die USA im Jahr 2024 insgesamt nur für 166 Milliarden Dollar Öl und Gas exportierten. Sie müssten also ihre gesamten Exporte an die EU umleiten – und dann immer noch neue Quellen erschließen. Eine Analystin brachte es auf den Punkt: "Das wird einfach niemals passieren."

China-Zölle: Der Todesstoß für Europas Wirtschaft

Trumps dritte Forderung – Zölle zwischen 50 und 100 Prozent auf chinesische Importe – grenzt an wirtschaftlichen Selbstmord für Europa. Die EU-Wirtschaft ist über Jahrzehnte mit China verflochten worden. Deutsche Autobauer, französische Winzer und italienische Modehäuser sind auf das Reich der Mitte angewiesen. China ist der drittgrößte Handelspartner der EU und macht 21 Prozent der EU-Importe aus.

"Hohe Zölle auf China wären enorm schädlich, das wissen wir von den USA, die davon zurückgerudert sind"
, so ein Analyst des European Centre for International Political Economy.

Die Ironie dabei: Trump fordert gleichzeitig Zölle gegen Indien – ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, da Brüssel kurz vor dem Abschluss eines Handelsabkommens mit Neu-Delhi steht. Ein EU-Diplomat brachte es auf den Punkt: "Trump weiß oder wurde darüber informiert, dass wir versuchen, ein Handelsabkommen mit Indien abzuschließen und dass wir nicht unbedingt in einen Handelskrieg mit China eintreten wollen."

Die deutsche Realität: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Für Deutschland und die neue Große Koalition unter Friedrich Merz stellen Trumps Forderungen eine besondere Herausforderung dar. Während man einerseits die transatlantischen Beziehungen nicht gefährden möchte, würde eine vollständige Umsetzung von Trumps Wunschliste die deutsche Wirtschaft in eine tiefe Rezession stürzen. Die Abhängigkeit von chinesischen Lieferketten und Absatzmärkten ist zu groß, als dass man sie einfach kappen könnte.

Es zeigt sich einmal mehr, dass die deutsche Politik der vergangenen Jahre – insbesondere die naive Energiepolitik der Grünen – uns in eine gefährliche Abhängigkeit manövriert hat. Hätte man rechtzeitig auf eine diversifizierte Energieversorgung gesetzt, statt ideologisch verblendet auf erneuerbare Energien zu setzen, stünde Deutschland heute besser da.

Trumps Forderungskatalog mag in Teilen berechtigt sein, doch seine Umsetzung würde Europa wirtschaftlich ruinieren. Es bleibt zu hoffen, dass die neue Bundesregierung hier mit mehr Rückgrat agiert als ihre Vorgänger und deutsche Interessen verteidigt, statt sich amerikanischen Maximalforderungen zu beugen. Denn eines ist klar: Ein wirtschaftlich geschwächtes Europa nützt weder den USA noch der Ukraine – es nützt nur Russland und China.

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