
Trumps Angriff auf die Fed: Wie die Unabhängigkeit der Notenbank zur Farce wird
Was sich derzeit in Washington abspielt, gleicht einem Frontalangriff auf eine der wichtigsten Säulen der amerikanischen Wirtschaftsordnung. Donald Trump versucht mit aller Macht, die Federal Reserve unter seine Kontrolle zu bringen – und die Folgen könnten verheerend sein. Nicht nur für die USA, sondern für die gesamte Weltwirtschaft.
Ein historischer Tabubruch
Zum ersten Mal in der 112-jährigen Geschichte der amerikanischen Notenbank hat ein Präsident versucht, ein Mitglied des Gouverneursrats zu feuern. Lisa Cook, die erste schwarze Frau im Fed-Vorstand, soll nach Trumps Willen gehen. Der vorgeschobene Grund: angeblicher Hypothekenbetrug. Doch wer genauer hinschaut, erkennt schnell das wahre Motiv dahinter.
Trump macht aus seinem Ziel keinen Hehl. Er fordert eine drastische Zinssenkung von derzeit 4,3 Prozent auf lächerliche 1,3 Prozent. Eine solche Maßnahme würde die Wirtschaft kurzfristig anheizen – aber zu welchem Preis? Die Geschichte lehrt uns, dass politisch motivierte Geldpolitik stets in einer Katastrophe endet.
Die Türkei als mahnendes Beispiel
Wer wissen will, wohin eine politisierte Notenbank führt, muss nur nach Ankara schauen. Präsident Erdogan zwang seine Zentralbank jahrelang, die Zinsen niedrig zu halten – das Ergebnis war eine Inflationsrate von 85 Prozent. Erst als er der Notenbank wieder mehr Unabhängigkeit gewährte, konnte die Inflation eingedämmt werden. Der Preis dafür: Zinssätze von zeitweise 50 Prozent.
Die wahren Absichten werden deutlich
„Wir werden sehr bald eine Mehrheit haben, das wird gut sein", tönte Trump kürzlich. Mit der Entlassung Cooks würden seine Ernennungen das Fed-Board mit 4:3 Stimmen kontrollieren. Jon Faust, Ökonom an der Johns Hopkins University und ehemaliger Berater von Fed-Chef Powell, bringt es auf den Punkt: „Die Unabhängigkeit der Fed hängt jetzt wirklich nur noch an einem seidenen Faden."
Vizepräsident J.D. Vance versucht derweil, diese Machtübernahme als demokratischen Akt zu verkaufen. Man könne nicht zulassen, dass „sieben Ökonomen und Juristen" ohne demokratische Kontrolle entscheiden. Doch diese Argumentation ist perfide: Die Unabhängigkeit der Notenbank ist gerade deshalb so wichtig, weil sie unpopuläre, aber notwendige Entscheidungen treffen muss – frei von kurzfristigen politischen Interessen.
Die drohenden Konsequenzen für jeden Amerikaner
Douglas Elmendorf, Harvard-Ökonom und ehemaliger Direktor des Congressional Budget Office, warnt eindringlich: Eine Zinssenkung um drei Prozentpunkte würde die Wirtschaft überhitzen und die Inflation anheizen. „Wenn die Federal Reserve unter die Kontrolle des Präsidenten fällt, werden wir wahrscheinlich jahrelang mit höherer Inflation leben müssen", so Elmendorf.
Die Ironie dabei: Während Trump niedrigere Zinsen fordert, um Kredite billiger zu machen, würde eine politisierte Fed langfristig genau das Gegenteil bewirken. Denn wenn die Finanzmärkte das Vertrauen in die Unabhängigkeit der Notenbank verlieren, steigen die langfristigen Zinsen – für Hypotheken, Autokredite und Unternehmensfinanzierungen.
Geschichte wiederholt sich
Es ist nicht das erste Mal, dass amerikanische Präsidenten versuchen, die Fed unter Druck zu setzen. Lyndon Johnson bedrängte in den 1960er Jahren Fed-Chef William McChesney Martin, die Zinsen niedrig zu halten, während er die Ausgaben für den Vietnamkrieg und Sozialprogramme hochfuhr. Richard Nixon übte ähnlichen Druck auf Arthur Burns aus, um seine Wiederwahl 1972 zu sichern. Beide Episoden führten zur hartnäckigen Inflation der 1960er und 70er Jahre.
Doch Trumps Vorgehen geht weit über diese historischen Präzedenzfälle hinaus. Er will nicht nur Einfluss nehmen – er will die komplette Kontrolle. Stephen Miran, ein hochrangiger Wirtschaftsberater im Weißen Haus, hat bereits ein Papier verfasst, das eine grundlegende Umstrukturierung der Fed fordert. Es soll einfacher werden, Gouverneure zu feuern. Das Ziel sei „demokratische Verantwortlichkeit" – in Wahrheit geht es um politische Kontrolle.
Der nächste Eskalationsschritt steht bevor
Adam Posen vom Peterson Institute warnt vor dem „nuklearen Szenario": Im Februar müssen alle zwölf Präsidenten der regionalen Fed-Banken wiederernannt werden. Sollte das von Trump kontrollierte Board diese Ernennungen blockieren, wäre das „das Signal, dass die Dinge wirklich aus dem Ruder laufen".
Die Unabhängigkeit der Zentralbanken ist keine akademische Spielerei, sondern eine bittere Lehre aus der Geschichte. Länder mit unabhängigen Notenbanken haben nachweislich niedrigere Inflationsraten. Sie können langfristig denken, während Politiker nur bis zur nächsten Wahl schauen.
Gold als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten
In Zeiten, in denen die Grundfesten des Finanzsystems erschüttert werden, gewinnen physische Edelmetalle wie Gold und Silber an Bedeutung. Sie sind unabhängig von politischen Eingriffen und haben sich über Jahrtausende als Wertspeicher bewährt. Während Papierwährungen durch politische Manipulation entwertet werden können, behält Gold seinen inneren Wert. Als Beimischung in einem ausgewogenen Portfolio können Edelmetalle zur Vermögenssicherung beitragen – gerade wenn die Unabhängigkeit der Notenbanken zur Disposition steht.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung dafür. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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